Bochum. Zweimal hat Bernardo beim VfL Bochum trainiert. Er soll zeitnah helfen, sagt Letsch. Wann das A-Team gegen Luton spielt, ist offen. Ordets fehlt.
Abschlüsse standen am Donnerstag beim Training des VfL Bochum zunächst auf dem Programm, danach ging es beim elf gegen elf um den Spielaufbau einerseits und das Anlaufen andererseits. Es waren kurze Sequenzen, immer wieder von Erklärungen des nicht wirklich zufrieden wirkenden Trainers Thomas Letsch unterbrochen.
Mittendrin: Bernardo junior, der am Mittwoch von RB Salzburg verpflichtete Innenverteidiger. Den 28-Jährigen sah man in der taktisch geprägten Spielform meist als linken Verteidiger einer Dreierkette neben Noah Loosli und Erhan Masovic. Loosli und nicht Ivan Ordets zentral?
Der Ukrainer, der gesetzte Abwehrchef des VfL Bochum, fehlte am Donnerstag, während Erhan Masovic nach seiner Hochzeit wieder am Ball war. „Ivan hatte einen privaten Termin, das war schon vor Wochen abgeklärt. Ivan wird morgen wieder dabei sein“, erklärte Thomas Letsch.
„Servus“: Bernardo spricht mehrere Sprachen und kommt gleich gut an
Bernardo indes zeigte sich beim Gang in die Kabine im Gespräch mit Cristian Gamboa gut gelaunt, grüßte einen Mitarbeiter des VfL mit einem österreichischen „Servus“. „Er ist durch und durch ein guter Junge und leicht zu integrieren, zumal er auch sehr gut deutsch und englisch spricht“, sagte Letsch über den Neuzugang aus Brasilien.
Letsch kannte ihn flüchtig aus seiner Zeit beim RB-Farmteam FC Liefering (2016). In dieser Vorbereitung trainierte der bei RB Salzburg sportlich aussortierte Bernardo bei Liefering. Spielpraxis aus Testpartien bringt er allerdings nicht mit, nachdem er in der Vorsaison noch 27 Pflichtspiele, darunter vier in der Champions League, für Österreichs Abomeister absolviert hatte.
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Deshalb sieht Letsch Neuzugang Bernardo schon bald „absolut spielfit“
In seinen ersten zwei Einheiten beim VfL Bochum, bei dem er einen Vertrag über zwei Jahre unterschrieben hat, habe er „gleich gezeigt, welche Qualität er hat“, sagte Letsch. „Er ist ein Spieler, der eine sehr gute natürliche Aggressivität hat, der kopfballstark und fußballerisch sehr gut ist. Man merkt zwar noch, dass er keine Spiele in der Vorbereitung gemacht hat“, so Letsch. „Letzte Saison aber hat er viel gespielt. Deshalb bin ich optimistisch, dass es sehr schnell geht, dass er absolut spielfit ist.“
Beim Testspiel-Doppelpack gegen Premier-League-Aufsteiger Luton Town FC am Samstag (13.30/16.15 Uhr) soll Bernardo auf Einsatzzeit kommen. Wie lange, ist noch offen, sicherlich nicht über 90 Minuten. „Wir müssen sehen, was Sinn macht“, erklärte Letsch.
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Potenzielle Startelf gegen Luton Town - Viele Spieler sollen 90 Minuten absolvieren
Für die beiden Partien gegen Luton Town, womit der VfL zugleich seine traditionelle, im Programm wie berichtet diesmal abgespeckte Saisoneröffnung feiert, plant Letsch mit einem A- und B-Team. Letsch nennt es „Eins A und Einser-Team“. Beide, so Letsch, werden „sehr wahrscheinlich“ im zuletzt einstudierten neuen 3-5-2-System loslegen.
So viele Spieler wie möglich sollen „über 90 Minuten gehen“, erklärte Letsch. Vielleicht allerdings verteilt er auf manchen Positionen die Kräfte, spielt ein Stürmer etwa in der ersten Partie 60 Minuten und in der zweiten 30 Minuten. Oder umgekehrt. Manche Profis wie Bernardo oder auch Philipp Förster nach langer Verletzungspause dürften auch nur 70 oder 80 Minuten dabei sein. Zudem sollen einige A-Jugendliche aus dem VfL-Talentwerk zum Aufgebot gehören, „damit wir bei Bedarf reagieren können, nach 80 Minuten zum Beispiel wechseln können“, sagte Letsch.
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Diese Spieler fallen aus - Holtmann und Goralski nicht im Training
Definitiv nicht dabei sein werden die verletzten Tim Oermann, der frühestens nächste Woche ins Mannschaftstraining zurückkehrt, Moritz-Broni Kwarteng, dessen Einstieg ins Mannschaftstraining wegen seiner Hüft- und Adduktorenprobleme weiterhin offen ist, sowie Mats Pannewig (individuelles Aufbautraining) und Mohammed Tolba (nach Kreuzbandriss).
Zudem werden auch Gerrit Holtmann und Jacek Goralski nicht mitwirken. Beide waren am Donnerstag auch nicht beim Training. Bei Holtmann dürfte bald Vollzug gemeldet werden, der Außenangreifer soll wie berichtet an den türkischen Erstligisten Antalyaspor ausgeliehen werden. Goralski ist seit Monaten auf Klubsuche, spielt sportlich keine Rolle mehr beim VfL.
Kartenverkauf: Bisher sind 5300 Fans im Ruhrstadion dabei
Offen ist noch, ob die potenziell stärkere Mannschaft die erste Partie bestreitet oder die zweite Partie. Hier will sich Bochum auch noch mit Luton Town abstimmen, damit der Gegner seine womöglich bessere Mannschaft auch gegen die bessere Mannschaft von Bochum aufstellt.
Karten für den Doppelpack - Tickets für nur ein Spiel sind nicht erhältlich - gibt es im Onlineshop oder an den Tageskassen am Samstag (ab 12.30 Uhr) noch reichlich. Sitzplatz-Karten (Südtribüne) kosten je 15 Euro, Stehplatztickets (Ostkurve) 8 Euro (ermäßigt günstiger). Bis Donnerstagmittag waren rund 5300 Tickets verkauft (rund 1.770 Stehplätze und 3.550 Sitzplätze).