Bochum. Bernardo ist da: Der Verteidiger trainierte am Mittwoch erstmals beim VfL Bochum. Alle Details zum Wechsel und warum Masovic Sonderurlaub hatte.
Als die meisten Profis des VfL Bochum am Mittwochvormittag im Kraftraum arbeiteten und anschließend noch eine Stunde auf dem Platz trainierten, saß Bernardo in der vierten Etage des Stadioncenters vom VfL Bochum, gemeinsam unter anderem mit den Geschäftsführern Patrick Fabian, Ilja Kaenzig und Sportdirektor Marc Lettau. Der 28-Jährige ist Bochums siebter Zugang der Saison. Bernardo Fernandes da Silva Junior, kurz Bernardo, unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2025 und schließt eine Lücke in der Verteidigung – vor allem innen, aber zugleich auch außen.
Bereits am Nachmittag lernte der von RB Salzburg verpflichtete Bernardo junior, Sohn des ehemaligen FC-Bayern-Profis Bernardo (senior), bereits sein erstes Training mit seinen neuen Kollegen. Am Samstag gegen Premier-League-Aufsteiger Luton Town FC dürfte er um 13.30 Uhr in Spiel eins oder um 16.15 Uhr in Spiel zwei sein Debüt feiern. Denn Bernardo hat bisher die komplette Vorbereitung absolviert, zuletzt beim FC Liefering, Salzburgs Farmteam.
Geringe Ablösesumme für Bernardo - Trainer Letsch: „Er ist fit“
Beim österreichischen Abomeister, bei dem er zuvor noch ein Jahr unter Vertrag stand, spielte er für die kommende Saison sportlich keine Rolle mehr – sonst hätte Bochum auch keine Chance auf seine Verpflichtung gehabt. Nach Informationen dieser Redaktion kostet er eine Ablösesumme, die noch unter 500.000 Euro liegt. Und: „Er ist fit“, sagte Thomas Letsch.
Der VfL-Trainer freut sich auf einen international erprobten, flexiblen Spieler, der deutsch, englisch und natürlich portugiesisch spricht. Bernardo ist vor allen als linker Innenverteidiger der Dreierkette vorgesehen, kann aber auch Innenverteidiger sowie Außenverteidiger „in der defensiveren Variante einer Viererkette“ spielen, erklärte Letsch. Auch die Position auf der Sechs „hat er schon häufiger gespielt. Er ist extrem flexibel und kopfballstark.“
Das sagt Sportdirektor Lettau zur Verpflichtung von Bernardo
VfL-Sportdirektor Marc Lettau sagte: „Bernardo erfüllt unser Anforderungsprofil, ein technisch starker Linksfuß, der in der Defensive variabel einsetzbar ist. Er kennt die Bundesliga, hat auf internationalem Topniveau sowohl in der Premier League als auch in der Champions League gespielt und wird unsere Mannschaft aufgrund seiner Qualitäten sowie seiner Erfahrung enorm weiterhelfen.“
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Bernardo, geboren in Sao Paolo, ist der zweite Brasilianer im Kader des VfL neben dem langjährigen Führungsspieler Danilo Soares. Mit ihm tritt er als Außenverteidiger zum einen in Konkurrenz um einen Startelf-Platz. Zum anderen könnte der VfL auch mit einer brasilianischen linken Seite auflaufen mit Soares als Schienenspieler und Bernardo dahinter im 3-5-2, das zunächst das bevorzugte System sein soll.
Erfahrung bei RB Leipzig und in der Premier League
Bernardo kommt auf 40 Einsätze für RB Leipzig von 2016 bis 2018. Im Sommer 2018 wechselte er zu Brighton & Hove Albion in die englische Premier League und unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022. In zweieinhalb Jahren in Brighton kam er zu 39 Einsätzen in der Premier League, Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück.
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Im Sommer 2021 zog es ihn nach Salzburg zurück, seine zweite Knie-Operation in seiner Karriere kosteten ihn rund drei Monate. In der vergangenen Saison war er weitgehend verletzungsfrei, kam auf 18 Einsätze in der ersten Liga Österreichs sowie vier Spiele in der Champions League.
Ein Spiel bestritt Bernardo unter Trainer Letsch beim FC Liefering
VfL-Trainer Letsch kennt ihn flüchtig aus seiner Salzburger Zeit. Einmal, im Jahr 2016, spielte Bernardo für das Farmteam von RB, den FC Liefering, damals trainiert von Letsch. Dieser Kontakt ist aber nicht entscheidend für das Interesse des VfL gewesen, der schon lange auf dem Bochumer Zettel stand. Die Scouting-Abteilung hatte Bernardo frühzeitig im Visier. Sportdirektor Lettau trieb den Transfer voran, nun ist der Deal perfekt.
Bernardo ist der siebte Zugang des VfL. Weiterhin soll unter anderem noch ein Verteidiger kommen. Keven Schlotterbeck vom SC Freiburg bleibt ein Top-Kandidat.
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Broschinski ist wieder im Mannschaftstraining - Masovic hat geheiratet
Der Trainingsplatz des VfL füllte sich auch ohne Bernardo schon. Moritz Broschinski ist wieder im Mannschaftstraining, „es läuft wieder“, sagte er strahlend nach der ersten Einheit am Mittwoch nach dem Trainingslager. In Gais konnte der Stürmer wegen Adduktorenproblemen nur individuell trainieren. Auch Jacek Goralski, der noch keinen neuen Klub gefunden hat, und Gerrit Holtmann waren am Ball. Holtmann steht vor einer Leihe mit Kaufoption zu Antalyaspor in die Türkei. Es müssen nur noch Details geklärt werden.
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Weiterhin nicht im Mannschaftstraining sind Moritz-Broni Kwarteng (Hüft-/Adduktorenprobleme) und Tim Oermann (Adduktorenprobleme), der frühestens nächste Woche zurückkehrt.
Gefehlt hat auch Erhan Masovic. Mit den im Internet immer wieder aufploppenden Wechselgerüchten hat das aber nichts zu tun. Masovic genoss aus wichtigen privaten Gründen einen Tag Sonderurlaub: Der 24-jährige Serbe hat am Dienstag geheiratet. Ein Termin, der bereits im Juni mit dem VfL so abgesprochen war. Am Donnerstag soll Masovic wieder in Bochum trainieren.