Bochum. Der VfL Bochum will sein Frauenteam in die 1. Liga bringen. Der Club will den Wettbewerbsvorteil vor S04 und BVB nutzen. Spielort Lohrheide.
Im Viertelfinale des Westfalenpokals der Frauen gab es in der abgelaufenen Saison bereits einen Vorgriff darauf, was zukünftig vielleicht sogar in der Bundesliga passieren könnte. Der VfL Bochum spielte bei Borussia Dortmund. Der Regionalligist gewann das erste Spiel von Frauenteams der beiden Clubs gegeneinander gegen den Bezirksligisten mit 3:2. Die Dortmunderinnen konnten sich später mit dem Aufstieg in die Landesliga trösten. Die Bochumerinnen verpassten erneut den Sprung in die 2. Bundesliga. Zeitnah aber soll es für sie in die 1. Liga gehen. Der VfL Bochum hat ein Projekt Frauenfußball gestartet. Die finanziellen Mittel sind bereits im Etat eingeplant.
Der VfL Bochum scheint nun endgültig das Potenzial des Frauenfußballs erkannt zu haben. Zumindest heißt es vom Verein: „Der Zeitgeist, gesellschaftliche Entwicklungen und damit einhergehende Sensibilität bei großen Unternehmen sorgen für Fantasie auf der Finanzierungsseite.“
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Im Vergleich zu den Männern geht es bei den Frauen zunächst noch um überschaubarere Summen. Laut VfL Bochum betrüge der Aufwand mit nun bereits steigernder Professionalisierung in der Regionalliga rund 400.000 Euro, in der 2. Bundesliga 500.000 Euro und in der Bundesliga 1 Million Euro.
Ziel ist durchaus, bereits in der nächsten Saison aufzusteigen und auch den nächsten Schritt in die Bundesliga möglichst rasch folgen zu lassen. Zwei Gründe für das so hoch angesetzte Tempo heißen: FC Schalke 04 und Borussia Dortmund.
VfL Bochum will einen Vorteil vor Schalke und dem BVB haben
Die beiden Revier-Nachbarn des VfL Bochum haben die Möglichkeiten, die der Frauenfußball bietet, spät aber immerhin inzwischen eindeutig erkannt. Die Teams werden finanziell gefördert, sollen perspektivisch in die Bundesliga, müssen allerdings den Weg von ganz unten gehen. Dortmund und Schalke spielen nächste Saison in der Landesliga. Beide Teams dominierten in der vergangenen Saison ihre jeweilige Bezirksliga.
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„Wir haben einen Wettbewerbsvorteil für drei bis vier Jahre, solange der BVB und der S04 unterklassig spielen“, heißt es dazu vom VfL Bochum. „Bis dahin wäre der VfL wahrscheinlich der einzige Club aus dem Ruhrgebiet im Leistungsbereich.“ Ganz richtig ist das allerdings nicht, spielt der MSV Duisburg doch gegenwärtig mit seiner Frauen-Mannschaft in der Bundesliga.
Daher hat der Club genau jetzt die „Vision Frauenfußball“. Nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich habe der VfL Bochum den Antrieb, sich dem Thema zu widmen. Der Club plant, ein Beratungsgremium aus Persönlichkeiten zu schaffen, die ihre Reichweite einbringen sollen.
Frauenteam des VfL Bochum könnte in der Lohrheide in Wattenscheid spielen
Dazu hat der VfL Bochum einen Kooperationsvertrag mit der gemeinnützigen Netzwerkorganisation „Fußball kann mehr“ geschlossen. Sie setzt sich sich unter anderem, für Geschlechtergerechtigkeit und Diversität im Fußball ein.
Die Organisation bietet gleichzeitig Unterstützung für Frauen im Fußball und Angebote für Clubs, Verbände, Unternehmen und Institutionen, die eine Förderung von Frauen und Diversität im Fußball für notwendig erachten.
Der VfL Bochum müsse von Anfang an ein „hochinteressantes Projekt“ schaffen, heißt es von Vereinsseite. Dieses Projekt müsse inhaltlich perfekt geplant sein. Dabei werde „Reichweite“ eine zentrale Rolle spielen.
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Zentrale Voraussetzung für das Projekt sei die Schaffung von genügend Trainingszeiten, also auch da eine Professionalisierung. Konkret ist der VfL Bochum derzeit auf der Suche nach einem Sportlichen Leiter, einer Sportlichen Leiterin. Er/sie soll hauptamtlich und in Vollzeit arbeiten.
Als mögliche Spielstätte haben die Verantwortlichen beim VfL Bochum das renovierte Lohrheidestadion in Wattenscheid als idealen Spielort in der 1. Bundesliga ausgemacht. Eine dauerhafte Doppelnutzung des Vonovia Ruhrstadion schlossen die Verantwortlichen dagegen aus. Möglich sei aber, dass bestimmte Partien im Ruhrstadion ausgetragen würden.
Die Verantwortlichen beim VfL Bochum sind der Meinung, dass es auch in Bochum möglich sei, bei einem Frauenfußball-Bundesligaspiel 26.000 Zuschauer ins Ruhrstadion zu bekommen.