Bochum. Ganvoula wurde im Training des VfL Bochum gefeiert. Vor dem Finale gegen Bayer erklärt der Trainer, was jetzt wichtig ist – und ist optimistisch.

Die Spieler des VfL Bochum standen nach dem ersten Training vor dem Show-Down der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen am Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Kreis auf dem Trainingsrasen. Fast alle applaudierten, als Silvere Ganvoula einen Purzelbaum schlug.

Der Stürmer hatte das mit ordentlicher Intensität, aber auch sichtlich guter Laune absolvierte Turnier gewonnen, das Trainer Thomas Letsch diesmal „individuell“ auswertete. In vier wechselnden Teams konnte jeder Spieler in den Partien auf kleinem Feld Punkte sammeln für Siege, Remis, geschossene Tore seiner Mannschaft. Ganvoula gewann die Challenge vor Anthony Losilla.

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Es waren Spiele und Szenen, die zeigten, worauf es Letsch in der Woche der Entscheidung ankommt. „Es kommt noch mehr als sonst auf die richtige Mischung an. Jetzt wird geerntet“, sagte Letsch. „Wir müssen noch konzentrierter trainieren als sonst, trotzdem gehört auch ein Schuss Lockerheit dazu. Wir wollen am Samstag hochintensiv spielen, so müssen wir auch trainieren, es muss Feuer da sein. Wenn wir jetzt Fußball-Tennis spielen würden, könnten wir Samstag nicht umswitchen.“

VfL-Trainer Thomas Letsch: „Relegation ist die 1b-Lösung“

Der Ablauf ist ansonsten zunächst wie üblich geplant: Reinkommen mit Turnierspielen am Dienstag, zwei taktisch geprägte Einheiten am Mittwoch und Donnerstag, öffentliches Abschluss-Training am Freitag. „Und dann kommt der Show-Down. Jeder weiß, worum es geht“, sagte Letsch.

Er strahlt Optimismus aus, trotz des Rückfalls auf Relegationsrang 16 nach dem 1:1 bei Hertha BSC den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Eine Möglichkeit dazu wäre ein Sieg des VfL, zudem müsste entweder Augsburg in Mönchengladbach verlieren oder dürfte Stuttgart gegen Hoffenheim nicht gewinnen. Aber auch der Sturz auf Rang 17 ist möglich, wenn der in Leipzig geforderte FC Schalke einen Punkt gutmacht auf Bochum. Es wird ein Spiel der Nerven womöglich.

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„Es wäre fatal, wenn jetzt jemand nervös wird“, sagte Letsch. „Es war die klare Botschaft heute: Wir haben es am letzten Spieltag in der eigenen Hand. Das ist gut. Wir können als VfL Bochum ein weiteres Jahr Bundesliga gewinnen.“ Gedanken an einen Abstieg will er vom Team fernhalten. „Wir wollen logischerweise unser Spiel gewinnen. Ideal wäre es, dass dann einer strauchelt. Unser Minimalziel ist es, den Rang 16 zu halten. Die Relegation ist unsere 1b-Lösung. Aber am Ende zählt nur der Klassenerhalt.“

Letsch: In Berlin fehlte der Touch, den Bochum im Ruhrstadion hat

Dass Bochum mit Leverkusen zwar einen starken Gegner mit hoher individueller Klasse, mit vielen schnellen Spielern vor der Brust hat, dass Leverkusen gewinnen muss, um einen Europapokal-Platz sicher zu haben, weiß der Coach natürlich, der sich die Partie von Bayer gegen Mönchengladbach (2:2) in der BayArena angesehen hat. „Im Grunde ist es aber egal, gegen wen es jetzt geht“, sagte Letsch und betonte das vermeintlich größte Plus: „Wir haben ein Heimspiel.“ 23 seiner 32 Punkte holte der VfL im eigenen Stadion. Ein paar davon auch gegen vermeintlich übermächtige Gegner wie RB Leipzig (1:0) und Dortmund (1:1).

Startelf bleibt vermutlich unverändert

Beim 1:1 bei Hertha „haben wir einen wichtigen Punkt geholt, aber nicht unser bestes Spiel gemacht“, so Letsch. „Es fehlte der kleine Touch, den wir hier beim 3:2 gegen Augsburg hatten. Ich bin überzeugt davon, dass hier die Hölle los sein wird, im Stadion, ums Stadion herum, in ganz Bochum. Entsprechend müssen wir die positive Atmosphäre mitnehmen.“

Zu erwarten ist, dass er der gleichen Startelf wie in Berlin vertraut. Aber auch eine Umstellung auf eine Dreierkette, die viele Gegner gegen die normalerweise mit Dreierkette agierenden Leverkusener bevorzugten, schloss er nicht gänzlich aus – womöglich aber auch nur aus, sagen wir, taktischen Gründen im Vorfeld des „Endspiels“ gegen Leverkusen.