Bochum. Fragen nach der Aufstellung lässt Thomas Letsch gerne unbeantwortet. Vor dem Spiel gegen Dortmund aber zeichnet sich eine bestimmte Formation ab.

Thomas Letsch ist jetzt schon ein paar Tage Trainer des VfL Bochum. Er kennt inzwischen viele Journalisten mit Namen. Die wiederum sollten inzwischen wissen, dass Letsch für den diplomatischen Dienst taugen würde. Fragen nach den möglichen Aufstellungen für anstehende Spiele beantwortet er freundlich aber bestimmt und immer gleich – so auch vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund.

Letsch nennt dann gerne zunächst den Namen des Fragestellers. „Herr Schmidt“, sagt er dann zum Beispiel, gerne auch mit einem Lächeln. „Herr Schmidt, sie wissen doch, dass ich zu einer möglichen Aufstellung nichts sagen werden.“

Dabei könnte er das durchaus tun. Selten sorgt er für Überraschungen und mit einem Ausschlussverfahren lässt sich eine mögliche Aufstellung des VfL Bochum immer relativ genau vorhersagen. Zum Beispiel die Besetzung der Rechtsverteidigerposition.

Gegen Dortmund wird wohl Gamboa in der Startelf des VfL Bochum stehen

Da traf Letsch mit der Nominierung von Jordi Osei-Tutu für das Spiel gegen Union Berlin zuletzt durchaus mal eine unerwartete Wahl. Die Nominierung des jungen Engländers für das Spiel gegen den VfL Wolfsburg war dann keine so große Überraschung mehr. Dennoch wurde über sie deutlich mehr diskutiert. Der Grund: das Ergebnis.

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Aus Berlin nahmen die Bochumer mit dem 1:1 einen Punkt mit. Osei-Tutu fiel nicht sonderlich auf. Weder positiv, noch negativ. Gegen Wolfsburg verlor Bochum mit 1:5. Osei-Tutu fiel extrem auf – negativ. Nach 24 Minuten war sein Arbeitstag beendet. Cristian Gamboa kam für ihn, so wie auch nach 75 Minuten gegen Berlin.

Gegen Dortmund wird Gamboa in der Startelf stehen. Menschen, die darauf wetten, würden wohl kaum den Einsatz dafür wiederbekommen. „Er hat jetzt 70 Minuten gespielt“, sagte Letsch am Dienstag. „Er sah nicht danach aus, dass er vollkommen kaputt war. Ich gehe davon aus, dass er jetzt 78 Minuten spielen kann.“

Förster fällt mit Achillessehnenproblem vorerst beim VfL Bochum aus

So werden wohl Gamboa, Ivan Ordets, Erhan Masovic und Danilo Soares die Viererkette bilden. Zwar zeigte auch Soares zuletzt mehr schwache als gute Spiele. Aber ein Soares in Normalform hat im Team von Thomas Letsch ein Alleinstellungsmerkmal.

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Bei der Besetzung des Mittelfeldes und des Angriffs sind ebenso kaum Überraschung zu erwarten. Das liegt auch an der Anzahl der verletzten Spieler. Die ist weiterhin überschaubar. Fehlten bei der ersten Einheit am Montag noch sechs Spieler, waren es am Dienstag nur noch zwei: Christopher Antwi-Adjei und Philipp Förster.

Förster ist mit Achillessehnenproblemen vorerst weiter raus. „Er ist nahezu schmerzfrei“, sagte Letsch. „Aber wir wollen ihn nicht von Null auf Hundert einbauen. Wichtig ist, dass an der Achillessehne alles gesund ist und da nichts ist, um das wir uns langfristig Sorgen machen müssen. Ich gehe davon aus, dass er frühestens für das Spiel in Gladbach in Frage kommt.“

Schlotterbeck könnte in den Kader des VfL Bochum zurückkehren

Noch etwas besser sieht es bei Antwi-Adjei aus. Er wird wohl bereits am Mittwoch ins Mannschaftstraining zurückkehren. Am Dienstag trainiert er noch individuell. So wie dann auch Keven Schlotterbeck, der zunächst mit der Mannschaft trainiert hatte. Schlotterbeck fehlte zuletzt wegen einer Fleischwunde am Oberschenkel, die er sich beim Spiel bei Union Berlin zugezogen hatte. „Ihm werden am Mittwoch die Klammern gezogen“, sagte Letsch. „Da müssen wir den Heilungsprozess abwarten. Wenn er in einen Zweikampf geht oder er einen blöden Kontakt auf den Oberschenkel bekommt und die Wunde aufreißt, wäre es dumm.“

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Förster raus, Antwi-Adjei wieder fit, dazu auch Philipp Hofmann und Takuma Asano wieder gesund – einiges spricht dafür, dass Letsch auf die zuletzt gewohnte Formation und die zuletzt gesetzten Spieler setzen wird. Also mit Anthony Losilla, Patrick Osterhage und Kevin Stöger im Mittelfeld sowie im Angriff Antwi-Adjei, Asano und Hofmann.

Und ansonsten kommt es am Ende des Tages – Platz frei für eine Fußball-Binse – eher auf die Einstellung den auf die Aufstellung an. Oder wie es Kapitän Losilla sagte: „Wir sind in einer Situation, in der wir keine Zeit haben, um gegeneinander zu arbeiten oder zu viel zu diskutieren. Wir müssen als Mannschaft zusammenbleiben. Wir versuchen eine positive Stimmung zu halten, sonst werden wir den Klassenerhalt nicht schaffen. Wir müssen als Team zusammen auf dem Platz agieren. Jeder muss sich in den Dienst der Mannschaft stellen, sonst wird es schwer. Ich glaube, die meisten von uns haben das kapiert.“