Bochum. Ohne sechs Spieler ist der VfL Bochum in die Derbywoche gegen Borussia Dortmund gestartet. Das sagt Trainer Letsch zum Personalstand.
Ein halbes Dutzend Profis fehlte beim ersten Training des VfL Bochum vor dem Derby gegen Borussia Dortmund am kommenden Freitag (20.30 Uhr/Sky). Trainer Thomas Letsch ist aber optimistisch, dass sich die meisten in den kommenden drei Einheiten zurückmelden werden.
Der Start in die Woche war bei der öffentlichen Einheit von Sturm und Regen geprägt, kein einziger Fan beobachtete das Treiben der Bundesliga-Spieler. Pitschnass zogen diese nach gut anderthalb Stunden zur warmen Dusche, nach der Trainer Thomas Letsch gegenüber dieser Redaktion Einblicke in den Personalstand gab.
VfL Bochum: Hofmann, Antwi-Adjei und Ordets sind angeschlagen
So fehlten zwei Tage nach dem 1:5 gegen den VfL Wolfsburg die Stammkräfte Philipp Hofmann, Christopher Antwi-Adjei und Ivan Ordets. Das Wichtigste: „Alle haben kleinere Wehwehchen, sind angeschlagen, aber nicht richtig verletzt“, sagte Letsch. Hinter ihren Einsätzen im Derby gegen den Spitzenreiter stünde „ein Fragezeichen. Ich bin optimistisch und hoffe, dass sie schnell wieder zurückkehren, aber Stand jetzt stehen sie nicht zur Verfügung.“
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Stoßstürmer Hofmann war mit Halsschmerzen in die Partie gegen Wolfsburg gegangen, Letsch wechselte ihn erstmals bereits zur Pause aus. Hofmann stand bisher bei allen 29 Partien auf dem Platz, 26 Mal von Beginn an. Beim Acht-Tore-Mann machte sich die Erkältung vom Wochenende auch noch bemerkbar, erklärte Letsch.
Es geht auch um Belastungssteuerung: „Jetzt nichts Dummes machen“
Flügelstürmer Antwi-Adjei hat in diesem Jahr alle Partien von Beginn an bestritten, oft über die komplette Distanz. Er habe muskuläre Probleme, so der Trainer. Ordets habe Probleme im Rückenbereich. Der Innenverteidiger fehlte unter Letsch nur dreimal, spielte ansonsten immer von Beginn an und meistens über die komplette Distanz.
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Es geht auch um Belastungssteuerung. „Wir dürfen jetzt nichts Dummes machen“, sagte Letsch. „Wir nähern uns dem Ende der Saison. Bei Spielern, die viele Spiele in Knochen haben, ist weniger dann auch mal mehr. Speziell in den letzten Wochen müssen wir sehr individuell arbeiten, und das machen wir.“
Wer am Ende der Saison mal drei, vier Tage raus sei, verliere nicht viel an Fitness. Da ginge es eher darum, rechtzeitig „wieder in den Rhythmus zu kommen“ – und die taktischen, gegnerspezifischen Einheiten möglichst nicht zu verpassen. Die steigen – dann wie gewohnt nicht-öffentlich – erst am Mittwoch und Donnerstag.
Schlotterbeck steht vor dem Trainings-Comeback
Ähnlich sieht es Letsch auch bei Keven Schlotterbeck. Der Innenverteidiger hatte sich im Spiel bei Union Berlin vor acht Tagen eine tiefe Fleischwunde am Oberschenkel zugezogen. Er trainierte noch individuell. Letsch: „Die Wunde hat sich nicht entzündet. Wenn es gut läuft, kann er am Dienstag oder Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.“
Bei Philipp Förster ist das noch offen. Der offensive Mittelfeldmann fehlte gegen Wolfsburg wegen seiner Achillesfersen-Probleme. Das Ergebnis einer weiteren Untersuchung stand noch aus. Ebenso wie bei Jacek Goralski, der aber ohnehin fast nie zum Kader zählt.
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Offen ist insofern auch auf mehreren Positionen, wer gegen den BVB loslegen wird. Womöglich Rechtsverteidiger Cristian Gamboa, der seinen ersten längeren Einsatz nach dreimonatiger Verletzungspause gut überstanden hat. Klar ist, was Bochum besser machen muss, um gegen den mit einem 4:0 gegen Frankfurt an die Spitze gerauschten BVB eine Chance zu haben.
Der Knackpunkt gegen Wolfsburg: Zweikampfverhalten in den Strafräumen
Für Trainer Letsch lag der Knackpunkt in der Box. „Entscheidend war das Verhalten im gegnerischen und im eigenen Strafraum. Da hat die Zweikampfintensität gefehlt, alles dafür zu tun, das Tor zu verteidigen oder dafür, dass der Ball über die Linie geht.“
Deshalb habe man ein Spiel mit 1:5 verloren, das „nicht so ausgehen muss, auch wenn Wolfsburg viel Qualität hat und diese auch gezeigt hat“, so Letsch. Die Statistik untermauere dies, so der Trainer. In der Tat: 24:15 Torschüsse für Bochum stehen in den Spieldaten, 10:3 Ecken für Bochum, 54 Prozent Ballbesitz, und bei Laufleistung und Zweikampfquote lagen die Teams gleichauf. „Aber entscheidend ist, wo die Tore fallen, und da waren wir sehr schlecht. Das müssen wir deutlich besser machen gegen Dortmund.“
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VfL Bochum muss besser verteidigen
In der Vorbereitung ginge es auch nach einem 1:5-Nackenschlag jetzt nicht darum, „am Ende der Saison komplizierte Dinge im Training einzubauen, sondern unser Spiel zu verfestigen. Wichtig ist, dass die Spieler erkennen, was wir nicht gut gemacht haben, dass wir einer Meinung sind, wo wir ansetzen müssen. Das ist der Fall. Wir müssen natürlich besser verteidigen in den Zonen und unsere Chancen besser nutzen.“