Bochum. Voraussichtlich ohne Stafylidis reist der VfL Bochum zum Auswärtsspiel bei Union Berlin. Gamboa könnte schneller als gedacht in den Kader rücken.
Nach dem 2:3 gegen Stuttgart will der VfL Bochum am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) bei Union Berlin in die vorherige Erfolgsspur zurückfinden. Dabei gibt es personell einige Fragezeichen. Das sind die Kandidaten für die offenen Positionen - mit einer dicken Überraschung.
Der Trainer, Thomas Letsch, ließ sich bei den offenen Fragen (zentral, hinten rechts, offensiv) nichts entlocken auf der Spieltagspressekonferenz, zumal am Samstag noch eine Abschluss-Einheit ansteht vor der Bus- und Zugfahrt nach Berlin. Klar ist, dass Anthony Losilla, der eventuell trotzdem mitreisen wird, gesperrt fehlt. Wahrscheinlich ist, dass Konstantinos Stafylidis ausfällt.
VfL Bochum: Janko könnte Stafylidis ersetzen - oder schon Gamboa?
Der zuletzt als Rechtsverteidiger aufgebotene Grieche hat in dieser Woche erst einmal trainiert, er fehlte auch am Freitag erkrankt (Infekt). Wahrscheinlich falle er aus, so Letsch. Erste Option dürfte Saidy Janko sein, der in den Partien zuvor auf dieser Position gespielt hatte. Festlegen wollte sich Letsch da aber bei der Spieltags-Pressekonferenz nicht. Er sprach, gerne genüsslich lächelnd, lieber von der einen oder anderen Variante, mit der er auch überraschen könnte. Eine wäre Jordi Osei-Tutu, den Letsch gegenüber dieser Redaktion für seine Trainingsleistungen mehrmals lobte. Sein Plus ist sein Tempo, mit denen er den Berlinern um die schnellen Becker und Behrens begegnen könnte.
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Überraschend war es bis zum Freitag ja auch, dass Cristian Gamboa überhaupt ein Kandidat für den Kader ist. Das komplette Jahr hat der 33-Jährige nach einem Innenbandriss im Knie verpasst, er spielte zuletzt in Testspielen im Trainingslager Anfang Januar. Komplett im Mannschaftstraining ist der Führungsspieler des VfL erst seit Mittwoch wieder, als Letsch noch nicht danach klang, als sei er schon einsatzbereit.
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„Es ist erfreulich, wie er trainiert, wir er sich präsentiert“, sagte Letsch vier Einheiten später. Selbst bei einem Startelf-Einsatz Gamboas sehe er „kein Risiko“, schränkte allerdings ein, „dass wir jetzt nichts Verrücktes machen sollten“. Gamboa, so scheint es, wird bei einem Stafylidis-Ausfall wohl als back-up in den Kader rücken.
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Ordets ist „zu 100 Prozent“ bereit - Masovic geht auch verbal voran
Außer Stafylidis haben sich die in dieser Woche ebenfalls teilweise aussetzenden Spieler rechtzeitig zurückgemeldet. Allen voran Innenverteidiger Ivan Ordets, der nach leichten Oberschenkelproblemen „zu 100 Prozent einsatzfähig ist“, so Letsch. „Er spielt in der Regel immer, er hat nichts verloren.“
Ordets zählt zudem zu den Spielern, die auch als Wortführer vorangehen sollen und können. Ebenso wie Erhan Masovic, sein Verteidiger-Kollege. Der Serbe, den Letsch schon häufiger lobte für seine zunehmende Bereitschaft, auch verbal voranzugehen, sei ihm im Training besonders aufgefallen als einer der Spieler, „die lauter geworden sind in dieser Woche“. Denn Losilla fehlt ja nicht nur als Sechser, sondern auch als emotionaler Leader.
Förster ist wieder im Mannschaftstraining des VfL Bochum
Philipp Förster, der für Losilla in die Startelf rücken könnte, meldete sich nach Problemen an der Achillesferse zurück, wobei Letsch noch abwarten will, ob das Training am Freitag Nachwirkungen zeigt. Ist er nicht bei 100 Prozent, könnte Pierre Kunde zum Zug kommen. Der Neuzugang könne zwar mit seiner Einsatzzeit nicht zufrieden sein, habe aber die Trainingsqualität angehoben, andere gepusht, „die zuletzt die Nase vorn hatten, weil sie es gut gemacht haben“, so Letsch. Daher sei er zufrieden mit Kunde und seiner Verpflichtung im Winter. Der Kameruner kam im Januar auf Leihbasis bis zum Saisonende von Olympiakos Piräus, die Kaufoption wird Bochum wohl nicht ziehen.
Verteidiger Dominique Heintz, der von Union Berlin ausgeliehen ist, dürfte nach überstandenen Magen-Darm-Problemen zumindest zum Kader zählen bei seiner Rückkehr an die Alte Försterei. Philipp Hofmann hatte ohnehin nur eine Einheit verpasst. Dem Einsatz des Stürmers stünde nichts im Wege, so der Trainer.
Möglich aber, dass Letsch nicht nur defensiv und zentral notgedrungen, sondern auch in der Offensive etwas ändert. Gerrit Holtmann habe gezeigt, dass er bereit sei, so Letsch, ebenso wie Simon Zoller. Beide könnten etwa für Takuma Asano beginnen. Letsch: „Es ist gut, dass wir diesen Konkurrenzkampf haben.“
Union Berlin gegen VfL Bochum: So könnten sie spielen
Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Diogo Leite - Trimmel, R. Khedira, Juranovic - Laidouni, Haberer - Becker, Behrens
Alternativen: Busk, Grill, Baumgartl, Gießelmann, Jaeckel, Roussillon, Kemlein, Seguin, Thorsby, Jordan, Leweling, Michel, Pantovic
Es fehlt: Schäfer (Aufbautraining)
Sperre drohen: Behrens, Diogo Leite, Gießelmann, Knoche, Seguin (alle 4 Gelbe Karten)
VfL Bochum: Riemann - Janko, Ordets, Masovic, Soares - Osterhage, Stöger - Förster - Antwi-Adjei, Hofmann, Asano
Alternativen: Esser, Lampropoulos, Schlotterbeck, Heintz, Zoller, Holtmann, Goralski, Kunde, Osei-Tutu, Broschinski, Ganvoula
Es fehlen: Losilla (Sperre nach 5. Gelber Karte), Stafylidis (voraussichtlich; Infekt)
Sperre drohen: Ordets, Zoller (je 4 Gelbe Karten)