Bochum. Trainer Thomas Letsch hat einen klaren Plan, wie sein VfL Bochum beim Favoriten Union Berlin punkten soll. Auch Lufthoheit spielt eine Rolle.

Acht Gegentore hat Union Berlin erst kassiert in seinen 13 Heimspielen. Neun Mal hat der Tabellendritte an der Alten Försterei gewonnen, vier Mal unentschieden gespielt, noch kein Mal verloren. „Allein das zeigt, dass wir vor einer schweren Aufgabe stehen“, sagte Bochums Trainer Thomas Letsch vor der Auswärtspartie seines VfL Bochum am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) bei den „Eisernen“. Personell legte er sich öffentlich – auch aufgrund einiger Fragezeichen – nicht fest. Strukturell aber hat er einen klaren Plan, wie Bochum dennoch punkten kann beim Favoriten.

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VfL Bochum braucht eine gute Mischung

Sieben Spiele vor Schluss, als Tabellenfünfzehnter, „müssen wir unserem Fußball treu bleiben, der uns in diese gute Ausgangslage gebracht hat. Und den müssen wir auf höchstem Level spielen“, sagte Letsch. Wie etwa gegen Leipzig (1:0), als sich „jeder in der Schlussphase in jeden Ball geworfen hat“. Die Basis, betonte der Trainer, sei es, „konsequent zu verteidigen“. Mit Ballbesitz sei eine „gute Mischung gefragt“ aus fußballerischen Lösungen und langen Bällen. Aber es ginge mit Sicherheit jetzt nicht darum, auf einen gepflegten Ballbesitz-Fußball umzuschwenken.

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Union Berlin: Ähnlicher Spielansatz wie Bochum, aber besser umgesetzt

Schon gar nicht gegen Union. Die Vorbereitung auf den Gegner sei einerseits so leicht wie bei kaum einem zweiten, was es umgekehrt so schwierig mache, erklärte der VfL-Coach. Jedes Team wisse, was gegen Berlin auf ihn zukomme, und trotzdem setzt sich oft genug Union durch. Berlin habe einen ähnlichen Ansatz wie Bochum, setze ihn aber offensichtlich (deutlich) besser um, insofern „können wir uns da noch etwas abschauen“.

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Lufthoheit und zweite Bälle: Auch darauf kommt es an

Beide Teams haben im Ligaschnitt sehr wenig Ballbesitz, beide setzen auf gute Arbeit gegen den Ball, Umschaltmomente, lange Bälle, Standards. Union spielt allerdings konsequent mit einer Dreier-/Fünferkette im 3-5-2 beziehungsweise 5-3-2, Bochum meist mit einer Viererkette im – situativ angepassten – 4-3-3. „Berlin spielt extrem geschlossen, macht die Räume sehr eng. Es ist unheimlich schwer, gegen sie Chancen herauszuspielen, egal, welcher Spieler aufläuft“, sagte Letsch. Es käme auch darauf an, wer „die Lufthoheit“ und „die zweiten Bälle“ gewinne. Wie im Hinspiel. Damals gewann Bochum verdient mit 2:1. Letsch: „Das war ein offener Fight. Den erwarte ich erneut.“