Bochum. Nach der 2:3-Niederlage gegen den VfB Stuttgart kam es zum Disput zwischen Manuel Riemann und einem Fan. VfL Bochum reagiert mit klaren Worten.
- Der VfL Bochum hat das Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart 2:3 (0:1) verloren.
- Nach dem Spiel kam es zum Eklat: Torwart Manuel Riemann ging auf einen Fan auf der Tribüne los.
- Riemann soll übel beleidigt worden sein - die "Provokateure wurden isoliert und identifiziert", heißt es vom VfL.
- Am Tag nach dem Zoff auf der Tribüne im Ruhrstadion haben Marc Lettau und Ilja Kaenzig Stellung bezogen. Die VfL Bosse stehen voll hinter Manuel Riemann. "Es wurden Grenzen überschritten“, sagte Lettau.
Erneuter Fan-Ärger im Ruhrstadion: Nach einer hitzigen Schlussphase mit reichlich Zeitspiel und einer umfangreichen Rudelbildung verlor der VfL Bochum das Kellerduell gegen den VfB Stuttgart mit 2:3. Nach dem Schlusspfiff beruhigten sich nicht alle, im Gegenteil: VfL-Torwart Manuel Riemann ließ sich auf dem Weg in die Kabine provozieren und legte sich mit einem Fan auf der Nordtribüne (hinter den Trainerbänken) an.
VfL Bochum: Ilja Kanzig über Fan-Ärger mit Manuel Riemann - "das war widerlich"
VfL Bochum: Schlotterbeck und Lettau halten Manuel Riemann zurück
Der Bochumer Torwart, nach übereinstimmenden Berichten von der Tribüne übel beleidigt, ließ sich nicht aufhalten auf seinem Weg, kletterte in Richtung der Sitzplätze, wo sich eine Menschentraube rund um den VfL-Torwart sowie mehrere Fans und Ordner bildete. Unter anderem VfL-Verteidiger Keven Schlotterbeck und der Technische Direktor Marc Lettau versuchten Riemann zu bremsen. Der Torwart ließ sich auf ein heftiges Wortgefecht ein, stand mit dem Fan Stirn an Stirn, bevor der Fan von Ordnungskräften überwältigt wurde, sich die Szene auflöste, und Riemann in die Kabine verschwand. Auch Anthony Losilla diskutierte intensiv mit den Fans.
VfL Bochum zur Riemann-Szene: "Nicht tolerierbar beleidigt"
Trainer Thomas Letsch äußerte sich dazu auf der Pressekonferenz so: „Ich habe die Situation gar nicht wahrgenommen. Ich habe habe es nur gehört, dass er beleidigt und auch körperlich angegangen wurde. Ich kann es nicht bewerten und habe mit keinem Beteiligten besprochen.“ Deshalb wolle er sich nur grundsätzlich äußern: „Wenn es körperlich wird, dann geht es gar nicht. Wir müssen uns auch nicht persönlich beleidigen lassen, wenn etwas schief läuft. Gewalt hat beim Fußball gar nichts zu suchen. " Gewalt, so stellte er klar, könne auch eine verbale Sache sein.
Kommentar: VfL Bochum: Manuel Riemann muss nicht alles ertragen
Der VfL Bochum veröffentlichte als Reaktion auf den Vorfall am späten Sonntagabend ein Statement unter dem Titel "Es geht nur gemeinsam". Darin heißt es, man müsse entschieden eingreifen "wenn einzelne aus der großen blau-weißen Anhängerschaft die klar gezogenen Grenzen überschreiten." Über Riemann heißt es: "Der wurde schon während des Spiels und insbesondere nach Abpfiff von diesen Zuschauern massiv und auf nicht tolerierbare Weise beleidigt, es kam zur Konfrontation. Das rasche Eingreifen der Sicherheitskräfte verhinderte eine Eskalation der Situation, die Provokateure wurden isoliert und identifiziert. Eine detaillierte Auswertung des Vorfalls läuft bereits."
IIja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung, legte am Montag im Gespräch mit dieser Redaktion nach: „Fußball ist tough. Und beim Fußball im Ruhrgebiet fallen klare Worte. Vielleicht klarere Worte als an anderen Standorten. Da benötigt man ein dickes Fell. Aber was da nach dem Spiel gegen Stuttgart gesagt wurde, das war keine Banalität, das war widerlich. Das war auch ein größerer Vorfall, das war nicht nur ein Wortgefecht. Das kann man nicht unter Randnotiz abheften.
Nicht der erste Vorfall in dieser Saison im VfL-Stadion
Auch Stürmer Philipp Hofmann hatte sich unmittelbar nach dem Spiel zur Szene geäußert. Er kam nach eigener Aussage erst später dazu, sagte: „So etwas gehört sich nicht, weil wir es noch in der eigenen Hand haben. Wir haben ein Spiel verloren, klar ein wichtiges Spiel. Noch aber stehen wir über dem Strich. Es bringt einfach nichts, ausfallend zu werden oder sich zu beleidigen.“
Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass sich VfL-Profis über die Fans ärgern – nach der Niederlage gegen Schalke hatte Philipp Förster gesagt, dass er den Respekt vermisse: „Es geht nicht, dass uns Mittelfinger gezeigt werden.“ Gegen Stuttgart hatten die VfL-Fans ihr Team wie gewohnt lange lautstark unterstützt -- allerdings gab es auch früh Pfiffe, als den Bochumern in der ersten Hälfte wenig im Angriff gelang.
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VfL Bochum: Manuel Riemann sieht beim Gegentor schlecht aus
Der VfL Bochum kämpfte bis zur letzten Minute um zumindest einen Punkt. Manuel Riemann, der beim Gegentor vorm 1:3 eine Flanke unterlaufen hatte, hielt den VfL unter anderem mit einer starken Fußabwehr gegen Silas im Spiel. Im gegnerischen Strafraum kam er sogar bei einer Ecke an den Ball, der Ausgleich gelang ihm und seinen Teamkollegen aber nicht mehr.