Bochum. Der VfL Bochum erwartet Stuttgart. Erneut ist das die Chance, einen Gegner zu distanzieren. Gegen Schalke klappte das nicht. Und nun?

Thomas Letsch erwies sich als Arbeitnehmer freundlich. Der Trainer des VfL Bochum hatte auf Anfrage der Medien-Abteilung zugestimmt, die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfB Stuttgart bereits am Gründonnerstag abzuhalten – wissend, dass er dann nicht viel Neues und vor allem Endgültiges zum Kader würde sagen können. Die Mitarbeiter des VfL aber dankten es ihm. Sie haben im Gegensatz zu Letsch den Karfreitag frei. Letsch trainiert auch am Freitag und Samstag mit dem Team. Das Spiel gegen Stuttgart fordert volle Konzentration. Letsch ist sich sicher. „Ein zweites Schalke passiert uns nicht.“

Die Tabellensituation vor dem Spiel gegen Stuttgart ist vergleichbar mit der vor dem Spiel gegen Schalke. Erneut könnten die Bochumer einen Kontrahenten mit einem Sieg weiter distanzieren. Gegen Schalke klappte das nicht. Nun soll es anders, vor allem besser laufen.

„Jeder kennt die Tabelle“, sagte Letsch. „Es ist eine Riesenchance für uns, einen direkten Konkurrenten auf Distanz zu halten und den Vorsprung auszubauen. Wir wissen, dass wenn wir 100 Prozent abrufen, ist es schwer, uns zu schlagen. Aber wenn wir etwas nachlassen, wird es schwerer für uns. Es ist kein Endspiel, aber eine große Chance. Wir spielen zuhause und haben es in der eigenen Hand.“

VfL Bochum: Letsch setzt auf die Atmosphäre im ausverkauften Ruhrstadion

Er setzt erneut auf die Atmosphäre im erneut mit 26.000 Zuschauern ausverkauften Vonovia Ruhrstadion: „Wir wollen die Fans im Stadion hinter uns bringen. Die Atmosphäre ist toll, wir wollen etwas entfachen. So gehen wir das Spiel an. Wichtig ist, dabei einen kühlen Kopf zu bewahren.“

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Personell sieht es weiter gut aus. Nur Marco Johansson, Torwart Nummer drei hinter Manuel Riemann und Michael Esser, konnte die Einheit am Donnerstag wegen muskulärer Probleme nicht mitmachen. Theoretisch wäre ein Konkurrenzkampf um einen Platz in der Startelf möglich. Den aber wird es nicht geben, sondern höchsten einen darum, es in den Kader zu schaffen.

Danilo Soares kehrt in die Startformation zurück

Da die Sperre von Danilo Soares abgelaufen ist, wird er in die Startformation zurückkehren. Da legte sich Letsch bereits fest. „Dominique Heintz hat es zuletzt auf der Position gut gemacht. Das ist ein Luxusproblem. Aber wenn Danilo Soares fit ist, wird er spielen.“

Ansonsten ist mit der gleichen Formation zu rechnen wie zuletzt gegen Köln, Leipzig und auch Frankfurt. Das heißt zum einen, dass beispielsweise Patrick Osterhage gesetzt bleibt. „Er hat seine Chance genutzt, als Anthony Losilla gesperrt ausfiel“, sagte Letsch. „Er gibt immer alles, bringt eine hohe läuferische Komponente und Geschwindigkeit ins Spiel. Er hat Phase gehabt, da hat er nach Ballgewinnen die falschen Entscheidung getroffen. Das ist jetzt weg, er hatte eine tolle Entwicklung genommen. Das überrascht mich aber nicht.“

VfL Bochum geht mit Respekt aber auch selbstbewusst ins Spiel

Zum anderen aber bleibt dadurch für den ehemaligen Stuttgarter Philipp Förster zunächst nur der Platz auf der Bank. Der Mittelfeldspieler, deutlich erfahrener als Osterhage, nehme laut Letsch die Situation professionell an. „Philipp hat heute sehr stark trainiert. Er zeigt im Training auf, dass er spielen will und bereit ist. Das gibt mir ein sehr gutes Gefühl. Natürlich ist er nicht glücklich mit seiner Situation, das wäre auch schlimm. Er ist ein Spieler, der den Anspruch hat zu spielen und der Mannschaft zu helfen. Philipp hat auch die Qualität dazu. Er geht sehr professionell mit seiner Situation um.“

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Den VfB Stuttgart hat Letsch sich im DFB-Pokal gegen den 1. FC Nürnberg angesehen. „Es war spannend zu sehen“, sagte er. „Die Grundordnung war eine andere als unter Bruno Labbadia. Es ging in Richtung 3-5-2. Trotzdem heißt das nicht, dass sie gegen uns auch so spielen. Wichtig war, einen ersten Eindruck zu bekommen, wie die Mannschaft unter Sebastian Hoeneß agiert. Wir kennen seine Arbeit aus Hoffenheimer Zeit und überlegen, ob wir daraus Dinge ableiten können. Dennoch ist sehr vieles unbekannt. Wichtig ist, dass wir bei uns bleiben und uns voll auf uns fokussieren.“

Stuttgart sei absolut verdient weitergekommen. „Sie stehen im DFB-Pokal Halbfinale. Das zeigt, dass sie eine hohe Qualität haben. Wir spielen gegen einen direkten Konkurrenten, der hinter uns steht. Dementsprechend gehen wir selbstbewusst in das Spiel, aber auch mit viel Respekt.“