Wattenscheid. Die SG Wattenscheid muss gegen Rödinghausen vieles besser machen. Es gibt aber Sorgen – nicht nur wegen eines Notarzt-Einsatzes im Training.

Ob man sich die Spiele der SG Wattenscheid 09 jetzt schöntrinken muss? Zumindest lockt der abstiegsbedrohte Fußball-Regionalligist sein Publikum mit einem besonderen Getränke-Angebot: Beim ersten der sechs „Endspiele“ am Samstag gegen den SV Rödinghausen (14 Uhr im Lohrheidestadion) gilt in den ersten 19:09 Minuten: ein Getränk kaufen, eins geschenkt bekommen.

Die Aktion soll natürlich ein Dankeschön für die bisherige Unterstützung sein – aber auch dafür sorgen, dass die Kulisse wieder größer wird als bei den bitteren Niederlagen gegen Köln und Gladbach vor fünf- bis sechshundert Fans. Trainer Christian Britscho, der sich immer wieder besonders für den Auswärtssupport bedankt, kommentiert das so: „Die, die in Lippstadt mit dabei waren, haben es auf jeden Fall verdient.“

SG Wattenscheid 09: Desolate Vorstellung in Lippstadt aufgearbeitet

Der Coach hatte umgehend nach dem erschreckenden 0:4 am vergangenen Samstag bei den mitgereisten Fans um Entschuldigung gebeten. Dass er die komplette Verantwortung für die wohl schlechteste Leistung der Saison übernahm, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die Spannung und Leidenschaft innerhalb der Mannschaft nicht stimmten beziehungsweise fehlten.

Kim Sane plagt sich seit längerem mit Rückenbeschwerden, verpasste zuletzt die Spiele in Straelen und in Lippstadt – ob er gegen Rödinghausen wieder für Wattenscheid 09 auflaufen kann, ist unklar.
Kim Sane plagt sich seit längerem mit Rückenbeschwerden, verpasste zuletzt die Spiele in Straelen und in Lippstadt – ob er gegen Rödinghausen wieder für Wattenscheid 09 auflaufen kann, ist unklar. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

„Ich habe gesagt, ich nehme es auf meine Kappe. Im Gespräch war aber auch die Mannschaft sehr selbstkritisch, und die Spieler haben gesagt, dass das aus ihrer Sicht nicht richtig war“, so Britscho über die Aufarbeitung.

Schock im Training: Roscher zum Glück wohl nicht schwerer verletzt

Simon Roscher erzielte vor drei Wochen im Lohrheidestadion sein erstes Tor für die SG Wattenscheid 09 – nach einem Schockmoment im Training am Dienstag droht er aber mit einer Knieverletzung auszufallen.
Simon Roscher erzielte vor drei Wochen im Lohrheidestadion sein erstes Tor für die SG Wattenscheid 09 – nach einem Schockmoment im Training am Dienstag droht er aber mit einer Knieverletzung auszufallen. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Welche Konsequenzen Britscho daraus zieht und ziehen kann, ist offen. Am Dienstagabend erlebte das Team einen Schockmoment im Training: Simon Roscher schlitzte sich das Knie auf, musste notärztlich behandelt werden. „Das sah aus wie der Oberschenkel von Ewald Lienen“, schildert Britscho. „Zum Glück haben wir schon leichte Entwarnung bekommen, dass immerhin nichts gebrochen oder eine Sehne oder ein Band gerissen ist.“

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Der Ausfall des 1,94-Meter-Stürmers ist umso bitterer, da er mit seiner Körpergröße ein Kandidat wäre, den wieder gesperrten Dennis Lerche zu ersetzen. Dazu plagt Kim Sane sich weiter mit Rückenproblemen. Die Einsätze von Frederik Wiebel, Steve Tunga, Marco Cirillo, Berkant Canbulut und Emre Yesilova sind mindestens fraglich – eine halbe Startelf.

Bei allen schlechten Nachrichten und auch wenn der vergangene Auftritt wenig Hoffnung spendet: Die Nichtabstiegsplätze sind so nah wie seit dem vergangenen Spätsommer nicht. Ein ganz anderer Auftritt ist aber notwendig. Britscho fordert, 09 müsse „die Fans mitnehmen“. Das stimmt – auch auf dem Platz.

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