Bochum. Spät scheinen sich bei Dominique Heintz und dem VfL Bochum Hoffnungen zu erfüllen. Der Routinier bleibt nach zwei guten Spielen zurückhaltend.
Kurz vor dem Ende des Testspiels des VfL Bochum bei Twente Enschede gab es noch eine Schrecksekunde. Nach dem letzten Angriff der Bochumer blieb Dominique Heintz im Strafraum der Niederländer liegen. Um aus dem 0:1 zumindest noch ein 1:1 zu machen, hatte er sich als weiterer Stürmer versucht. Nach kurzer Behandlung war klar, dass er diesmal keine weitere Ausfallzeit zu befürchten hat. Hätte er sich verletzt, wäre das für ihn besonders ärgerlich gewesen. Gerade erst hat er eine längere Verletzungspause hinter sich, hat sich wieder ganz nah an die Startformation gekämpft. Daran, dass die Bochumer gegen Köln und Leipzig gewannen, hat auch er seinen Anteil.
Dominique Heintz ist beim VfL Bochum wieder ein gefragter Mann
Dominique Heintz war und ist deutlich anzusehen, dass er es genießt, wieder wichtig zu sein, spielen zu dürfen, spielen zu können, ein – wieder – gefragter Mann zu sein. Bei den Siegen gegen den 1. FC Köln (2:0) und RB Leipzig (1:0) konnte er seinen Teil zum Erfolg beitragen. Er wurde jeweils für Danilo Soares als Linksverteidiger eingewechselt. Im nächsten Spiel bei Eintracht Frankfurt (31. März, 20.30 Uhr) ist er mit großer Sicherheit die erste Option auf links hinten in der Startelf. Danilo Soares wird gesperrt fehlen.
Im Test gegen Enschede fing Heintz dann auch als Linksverteidiger an, blieb zunächst auch dort, als Soares ins Spiel kam. Letsch nutzte die Gelegenheit, ihn auf der für ihn etwas ungewohnteren Position zusätzliche Spielpraxis zu geben.
Das Lob dafür, dass er auch gegen Enschede überzeugt hatte, mit Läufen bis tief in die gegnerische Hälfte auch einer der auffälligsten Bochumer war, nahm er zurückhaltend an. „Ich mache nur meinen Job. Es gefällt mir, auf verschiedenen Positionen zu spielen“, sagte er dazu.
Heintz: „Ich bin zum VfL Bochum gekommen, um zu spielen“
Er versuche der Mannschaft zu helfen. Sie mache es ihm aber auch einfach durch gegenseitiges coachen. „Ich glaube, wir haben es gut gemacht heute“, sagte Heintz zum Test. „Das wir verloren haben, war unnötig. Aber es war dennoch ein guter Test, in dem auch die Akteure, die zuletzt wenig gespielt haben, mal wieder über 90 Minuten spielen können. Deswegen haben wir es gut angenommen. Für ein Testspiel sah es ganz gut aus.“
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Vor allem bei ihm. Seine Fehlpassquote ging auch diesmal gegen Null, seine Zweikampfquote ist ausbaufähig, war und ist aber so gut, dass über seine Seite in den Spielen gegen Köln, Leipzig und nun auch Enschede wenig Gefahr für das Bochumer Tor entstand.
„Na klar bin ich froh, dass ich wieder spiele“, sagte er nun. „Deswegen bin ich zum VfL Bochum gekommen, um zu spielen. Das ist meine Qualität, dass ich mit meinen Stärken der Mannschaft helfen kann. Ich glaube man sieht, dass ich wieder richtig fit bin, dass ich gut gearbeitet habe.“
Acht Spiele verpasste Heintz beim VfL Bochum verletzt
Seine Bilanz beim VfL Bochum las sich bisher übersichtlich. An den bisherigen 25 Spieltagen stand er zwölf Mal im Kader, vier Mal in der Startelf, sechs Mal blieb er ohne Einsatz im Kader, acht Spiele verpasste er verletzt. Zweimal – nun gegen Köln und Leipzig – wurde er eingewechselt
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Aber er rede nicht gerne über sich, wolle weiter Leistung auf dem Platz sprechen lassen. „Ich glaube, das ist mir jetzt in der Bundesliga zwei Mal gut gelungen. Ich darf mich jetzt aber nicht ausruhen. Jedes Spiel ist wichtig und geht von Null zu Null los.“ Ansprüche leitet er nicht aus den beiden erfolgreichen Einsätzen ab. „Ich versuche mich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Ich glaube, mit harter Arbeit kann man sich immer wieder zurückkämpfen.“
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Und natürlich: Der Trainer entscheide, wer gegen Frankfurt spielen wird. „Ich versuche mich anbieten, versuche es gut zu machen“, sagte Heintz ganz erfahrener Profi und Team-Spieler. „Wichtig ist die Mannschaft, nicht der Einzelne. Wie gesagt: ich habe gut gearbeitet, um wieder zu spielen. Das möchte ich mir jetzt nicht mehr nehmen lassen.“ Dass er in der Mannschaft derzeit als Linksverteidiger reüssiert, stört ihn nicht.
Erwartungen des VfL Bochum scheinen sich zu erfüllen
„Meine meisten Spiele habe ich als Innenverteidiger gemacht. Das ist meine erste Position, das weiß jeder. Aber wenn der Trainer sagt, dass ich links spielen soll, dann spiele ich links hinten. Ich versuche da meine Aufgabe zu erfüllen. Nach vorne kann ich mich noch verbessern, das ist noch etwas ungewohnt. Die Priorität aber ist zunächst, defensiv gut zu stehen. Ich glaube, das ist mir in den Spielen gegen Köln und Leipzig gut gelungen, auch gegen schnellere Spieler. Ich versuche da viel über Stellungsspiel und mit meiner Erfahrung zu lösen.“
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Spät aber offenbar noch rechtzeitig scheint sich mit Heintz beim VfL Bochum das zu erfüllen, was sich die Verantwortlichen des VfL und auch Heintz mit dem Leihgeschäft erhofft hatten. Heintz passte im Sommer ins Anforderungsprofil: Als Verstärkung auf der zentralen Position in der Viererkette, als Spieler mit Bundesliga-Erfahrung, ein Linksfuß für die Spieleröffnung – und bezahlbar.
VfL Bochum: Dominique Heintz von Union Berlin ausgeliehen
Er ist für ein Jahr von Union Berlin ausgeliehen. Zum Wechsel sagte er seinerzeit: „Ich bin sehr froh, dass der Wechsel zum VfL geklappt hat. Bochum hat sich intensiv um mich bemüht und ich hoffe, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, damit der VfL in der Bundesliga die Klasse hält.“