Essen. Im Tabellenkeller bahnt sich ein packender Endspurt in dieser Saison an. Für den neutralen Zuschauer scheint Spannung garantiert. Ein Kommentar.

Wenigstens im Abstiegskampf ist der 25. Bundesliga-Spieltag schon am Samstagabend Geschichte. Alle gefährdeten Mannschaften haben gespielt und natürlich gibt es ein Tabellenbild. Doch lohnt sich eine Analyse? Lohnt sich es, über Gewinner oder Verlierer zu sprechen? Nein, es lohnt sich nur, sich über die Spannung zu freuen. Darauf zu schauen, wie eng alle Mannschaften zusammen liegen und dass niemand abgeschrieben werden darf.

Zum Beispiel nicht die TSG Hoffenheim. Nach sechs Niederlagen in Folge und Diskussionen über eine Freistellung des gerade erst engagierten Trainers Pellegrino Matarazzo besiegte die TSG Hertha BSC mit 3:1 und kletterte vom letzten auf den viertletzten Platz. Eben noch Abstiegskandidat Nummer eins, jetzt auf einem Platz, der die Rettung bedeutet. Alles möglich in dieser Saison.

VfL Bochum ist plötzlich wieder oben auf

Zum Beispiel nicht der VfL Bochum, vor zwei Wochen nach der 0:2-Derbypleite gegen Schalke 04 im Tal der Tränen. Und nun? Erst siegte Bochum 2:0 in Köln und brachte nun das Kunststück fertig, Titelkandidat RB Leipzig mit 1:0 zu besiegen. Plötzlich hat Bochum wieder Matchglück – in der letzten Spielszene sprang ein Ball vom Innenpfosten in die Arme des Torhüters, nicht ins Tor. Das macht aktuell vier Punkte Vorsprung für Bochum vor dem Relegationsplatz.

Zum Beispiel nicht der FC Schalke 04, inzwischen seit acht Spielen unbesiegt und Vorletzter. Nach neun Punkten in der kompletten Vorrunde sammelte Schalke in acht Rückrundenpartien bereits zwölf ein, kassierte lediglich vier Gegentore in dieser Zeit – Bundesliga-Spitze. Und zwei Gegentore entsprangen klaren Torwartfehlern.

Gibt es in Hoffenheim, Bochum und Schalke nach dem 25. Spieltag glückliche Gesichter, ist das wenigstens an diesem Wochenende bei Hertha BSC und dem VfB Stuttgart anders – weil Hertha das direkte Duell in Hoffenheim dumm verlor, weil bei den Stuttgartern der Trainerwechsel zu Bruno Labbadia bisher gar nicht aufgegangen ist. Nach der 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg mussten sich die Profis in der Kurve den Fans stellen – das sind nie glückliche Momente.

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Doch neun spannende Spieltage sind noch zu absolvieren. Neun Spieltage, in denen jedes Foul, jede Karte, jeder Pfostenschuss, jedes Tor das Momentum in diesem verrückten Abstiegskampf ändern können. Schon nach der Länderspielpause in zwei Wochen geht es weiter: Die Abstiegskandidaten haben alle schwierige Gegner – wem gelingt diesmal die Überraschung?

Bundesliga: Auch FC Augsburg und 1. FC Köln in der Verlosung

Auf fünf Mannschaften muss sich das Rennen um den Klassenerhalt übrigens nicht beschränken. Auch der FC Augsburg und der 1. FC Köln sind noch nicht gesichert. Sieben- statt Fünfkampf? Auch das ist noch möglich.