München. Der VfL Bochum zieht sich auch beim FC Bayern achtbar aus der Affäre. Trotz der 0:3-Niederlage schöpft der VfL im Abstiegskampf Mut.

Der Hinweis musste kommen. Er gehört zum Fußball dazu. Fußball sei ein Fehlerspiel sagten nach dem 0:3 (0:1) des VfL Bochum beim FC Bayern, die VfL-Spieler und VfL-Trainer Thomas Letsch im Einklang. So leicht ließ sich diese Niederlage erklären. Ärgerlich indes aus Bochumer Sicht, dass sie wieder den Fehlerteufel im Team hatten.

Saidy Janko erwischte diesmal den gebrauchten Tag. Er spielte kurz vor der Halbzeit einen zu kurzen Pass auf Manuel Riemann, Thomas Müller war Nutznießer und traf zum 1:0. Im zweiten Abschnitt verschuldete er einen Foulelfmeter, es hieß 0:3, das Spiel war entschieden.

VfL Bochum: Letsch nennt keine Namen

Letsch konnte in der Pressekonferenz darauf verzichten, Janko beim Namen zu nennen. Die Fehler waren zu offensichtlich gewesen. Es werde keine Schuldzuweisung an den Spieler geben sagte er nur. „Aber natürlich ist es extrem ärgerlich, dass wir wieder durch einen Eigenfehler in Rückstand geraten sind. Das zieht sich durch die Saison. Das einzig Gute ist vielleicht, dass es immer ein anderer Spieler ist.“

Der Sieg der Bayern aber sei verdient. „Wir haben wieder ein ordentliches Spiel gemacht. Aber unter dem Strich war es zu wenig, um dieses Spiel zu gewinnen.“

Das sah auch Simon Zoller so. Der Angreifer hatte zuletzt zwei Spiele gar nicht gespielt, rückte gegen die Bayern für Takuma Asano in die Startformation. „Natürlich macht es mehr Spaß, zu spielen, als auf er Bank zu sitzen“, sagte er. Anzusehen aber war ihm ebenso, dass er sich mit seinem Team bei den Bayern etwas mehr als dieses 0:3 erhofft hatte. Möglich schien es auch.

VfL-Kapitän Anthony Losilla (r.) baut Saidy Janko nach dessen Fehler auf.
VfL-Kapitän Anthony Losilla (r.) baut Saidy Janko nach dessen Fehler auf. © firo

„Wir haben ein ordentliches Spiel gezeigt“, sagte er. „Die ersten 65 Minuten waren gut. Ich glaube, wenn wir kurz vor dem Wechsel den Fehler nicht machen, gehen wir mit einem 0:0 in die Halbzeit, schauen uns in die Augen und sagen, dass wir es bis dahin sehr gut machen. Wie wir die ersten 60 Minuten gespielt haben, ist unser Spiel, das müssen wir beibehalten. Das zeichnet uns aus, das funktioniert, auch gegen die Bayern. Sie haben heute viele Bälle planlos von hinten herausgespielt. Aber klar, am Ende verlierst du 0:3, fährst nach Hause, traurig, dass es nicht mehr war.“

Auch Kapitän Anthony Losilla hatte in den Spielen gegen zwei der besten deutschen Teams, am Mittwoch gegen Dortmund und nun gegen die Bayern, viel Positives gesehen. „Wir können viel aus diesen beiden Partien mitnehmen. Am Mittwoch war es ein sehr enges Spiel und heute war es auch eine ordentliche Leistung. Was wir verbessern müssen, sind die Fehler. Die müssen wir abstellen, keine Frage. Gerade gegen solche Gegner.“

Losilla war im Spiel der erste Akteur, der Saidy Janko nach dessen ersten Fehler aufzubauen versuchte. „Fehler können immer passieren“, sagte Losilla. „Wir müssen uns die Fehler nicht gegenseitig vorwerfen. Das hilft nicht. Fehler können immer passieren.“

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Eine möglicherweise fehlende körperliche Frische wollte Letsch für die Fehler in diesem Spiel nicht verantwortlich machen. Im Vergleich zu den vergangenen beiden Spielen hatte er drei Wechsel vorgenommen. Zoller, Pierre Kunde und Konstantinos Stafylidis ersetzten Takuma Asano, Stöger und Danilo Soares.

Simon Zoller (m.) hat mit dem VfL Bochum eine erwartbare Niederlage beim FC Bayern hinnehmen müssen.
Simon Zoller (m.) hat mit dem VfL Bochum eine erwartbare Niederlage beim FC Bayern hinnehmen müssen. © firo

VfL Bochum: Philipp Hofmann duelliert sich mit Bayern-Star

„Es ist immer ein schmaler Grat, frische Spieler zu bringen oder auf ein funktionierendes Team zu setzen“, sagte Letsch. „Ich glaube, dass es mit diesen drei Wechseln funktioniert hat. Danilo Soares spielt eine Top-Saison. Aber es war wichtig, Stafylidis zu sehen. Philipp Förster hat 45 Minuten gespielt, Kevin Stöger hat dann auch 45 Minuten bekommen. Silvere Ganvoula hat nach seiner Einwechslung gezeigt, dass er da ist. Aber Philipp Hofmann ist enorm wichtig für unser Spiel. Er hat sich eine enorme Challenge mit Matthijs de Ligt geliefert.“