München. Mit 0:3 unterlag der VfL Bochum beim FC Bayern. Keinen guten Tag hatte Saidy Janko erwischt, auch Simon Zoller überzeugte nicht. Die Noten.
Der VfL Bochum hat beim FC Bayern München ordentlich verteidigt, mit Mut gespielt. Letztlich gab es aber eine verdiente 0:3-Niederlage beim Serienmeister – begünstigt von einem dicken Patzer Saidy Jankos vor dem 0:1. Die Einzelkritik für die Profis des VfL Bochum.
Manuel Riemann: Mit 72 gehaltenen Torschüssen war er vor der Partie bereits die Nummer eins in der Bundesliga. Beim FC Bayern kamen einige Paraden hinzu, zum Beispiel nach dem Kopfball von de Ligt. Spekulierte stark gegen Sane, hätte das 0:1 nach Jankos Fauxpas fast noch verhindert. Einmal griff er daneben, am Ende verhinderte er mit einem Glanz-Reflex noch das 0:4. Ein guter Rückhalt. Note: 2
0:3! VfL Bochum lädt den FC Bayern zum Toreschießen ein
Saidy Janko: Er grätschte perfekt gegen Bayerns linken Schienenspieler Joao Cancelo, er klärte gegen Sane sauber zur Ecke, zeigte nach vorne gute Ansätze. Doch in der Bundesliga darf man keine Sekunde abschalten. Jankos so überflüssiger wie viel zu kurzer Rückpass war ein Geschenk für Bayerns Schlaufuchs Thomas Müller. Das 0:1 brachte Bayern auf die Siegerstraße. Verschuldete zudem mit einem plumpen Foul an Gnabry den Elfmeter zum 0:3. Deshalb nur die Note: 4,5
Ivan Ordets: Gutes Stellungsspiel, sichere Rückbälle, im Zweifel rustikal: Der Abwehrchef lieferte gemeinsam mit Masovic eine gute Partie gegen die Weltklasse-Offensive der Bayern ab, auch wenn diese an diesem Tag keine Weltklasse ausstrahlte. Note: 2,5
Erhan Masovic: Rettete nach 17 Minuten kurz vor der Linie und zeigte früh, dass er in diesem Jahr nach schwachem Saisonstart wieder „der Alte“ ist: Also ganz cool im Zweikampf und meistens Zweikampfsieger. Wirkte noch präsenter als sein Kollege Ordets, mit dem er sich derzeit festgespielt hat im Abwehrzentrum. Zu Recht. Note: 2,5
Konstantinos Stafylidis: Nach seinem Rippenbruch und einem 45-Minuten-Einsatz in Mainz durfte der Mentalitäts-Spieler zum zweiten Mal in diesem Jahr und erstmals von Beginn an ran. Er durfte auf seiner Lieblingsposition als linker Außenverteidiger ran. Danilo Soares erhielt eine Pause auf. Stafylidis verteidigte aufmerksam gegen Gnabry und Co., drängelte Choupo-Moting bei dessen Kopfball noch etwas ab, schaltete sich in der zweiten Halbzeit häufiger nach vorne ein. Seine Flanken waren aber schonmal präziser, der eine oder andere Fehler schlich sich später ein. Note: 3
Anthony Losilla: Der Kapitän bleibt als laufstarker Stratege im defensiven Zentrum unantastbar wichtig für den VfL. Wie immer meist unauffällig, aber eben auch unauffällig in punkto Fehlern. Vor dem 0:2 sah allerdings auch Losilla nicht ganz glücklich aus, als er sich zu leicht ausspielen ließ in der Entstehung. Note: 3
Pierre Kunde (bis 85.): Der Winterneuzugang durfte nach dem Mainz-Spiel zum zweiten Mal von Beginn an ran, er ersetzte den etwas müde gelaufenen Stammspieler Kevin Stöger. Der Kameruner sortierte sich im Zentrum gut ein, lief einiges ab, auch wenn ihm nicht alles gelang. Stark seine Flanke auf den Kopf von Hofmann und damit die größte Chance zum Ausgleich. Note: 3
Philipp Förster (bis 46.): Der „Heimspiel-Förster“ durfte diesmal auch auswärts von Beginn an ran. Er lief gut mit an im offensiven Zentrum, zeigte aber ungewohnte technische Mängel. Womöglich eine Frage der Konzentration und Müdigkeit nach zwei intensiven Partien zuvor. Förster ging zur Pause runter. Note: 4
Simon Zoller (bis 68.): Der Führungsspieler durfte zum dritten Mal in diesem Jahr von Beginn an ran, übernahm den Platz von Takuma Asano. Aber es ist weiterhin nicht seine beste Phase beim VfL Bochum. Zoller ging zwar gewohnt weite Wege, brachte auch FCB-Torwart Sommer mal in Verlegenheit. Spielerisch aber gelang ihm wenig, war unauffälliger als seine Sturmkollegen. Note: 4
Christopher Antwi-Adjei (bis 68.): Seine langen Einwürfe sind schon fast so berüchtigt wie seine Tempodurchbrüche auf dem Flügel. Beides zeigte er bei den Bayern, wobei er sich natürlich auch mehr auf defensive Aufgaben stürzen musste als normalerweise in Heimspielen. Machte dies ordentlich. Note: 3
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Philipp Hofmann (bis 68.): Lief gemeinsam mit seinen Sturmkollegen früh und beherzt an, eroberte so manchen Ball. Von ganz großer Müdigkeit war nichts zu sehen. In der zweiten Halbzeit sorgte er in Bochums Druckphase für starke Ballgewinne und die beste Chance. Seinen Kopfball faustete Torwart Yann Sommer noch über die Latte. Note: 3
Kevin Stöger (ab 46.): War sofort präsent, wollte immer und überall den Ball haben, initiierte damit auch die stärkste Offensivphase des VfL, die bis zum 0:2 anhielt. Danach war der Drops gelutscht. Note: 3
Ferner eingewechselt: Gerrit Holtmann, Silvere Ganvoula und Takuma Asano (alle 68.); Patrick Osterhage (85., alle ohne Note)