München. Eine Klatsche wie im Hinspiel blieb dem VfL Bochum beim FC Bayern erspart. Am Ende unterlag der Revierklub mit 0:3 (0:1). Der Spielbericht.

50 Jahre besteht nun die Fan-Freundschaft zwischen dem VfL Bochum und dem FC Bayern München. Mit einer Choreo in der Südkurve der Allianzarena und dem Gästeblock feierten die Fans das Ereignis und damit sich. „Vor Jahrzehnten gefunden, für immer verbunden.“ Bochum von Herbert Grönemeyer gab es dann auch noch. Die Fanlager gönnen sich fast alles, natürlich nicht zwingend den Sieg im Vergleich gegeneinander. Viele Siege haben die Bayern den Bochumern in den vergangenen 50 Jahren nicht gestattet, Fan-Freundschaft hin oder her.

Bayern München gegen den VfL Bochum - der Live-Ticker zum Nachlesen:

FC Bayern - VfL Bochum 3:0

Die Bayern machten es immerhin im Vergleich zu den beiden 7:0-Erfolgen gnädig. Sie gewannen nur mit 3:0 (1:0). Der nächste Versuch der Bochumer, gegen die Bayern zumindest nicht unterzugehen, hatte halbwegs geklappt. Ärgerlich dabei, dass die Bochumer dem Gegner wie am Mittwoch gegen Dortmund Starthilfe zum Sieg gaben.

Die Voraussetzungen der beiden Teams waren ähnlich. Bochum war mit den Dortmund-Spiel in den Beinen angereist, die Bayern haben bereits das Spiel gegen Paris in der Champions League nächste Woche im Kopf. Bayerns Trainer Julian Nagelsmann hatte mehrfach darauf hingewiesen, die Aufgabe Bochum gewissenhaft anzugehen.

Bochums Trainer Thomas Letsch wollte die Aufgabe Bayern mit einer Mischung aus frischen Spielern und einer eingespielten Formation angehen. Er nahm drei Wechsel im Vergleich zu den beiden letzten Spielen vor. Für Danilo Soares rückte Konstantinos Stafylidis auf die Linksverteidigerposition. Der Rest der Kette blieb mit Saidy Jano auf rechts sowie Ivan Ordets und Erhan Masovic in der Innenverteidigung unverändert.

Thomas Letsch (2.v.l.), Trainer des VfL Bochum, setzt beim FC Bayern auf Simon Zoller.
Thomas Letsch (2.v.l.), Trainer des VfL Bochum, setzt beim FC Bayern auf Simon Zoller. © firo

Das Mittelfeld bildeten Anthony Losilla, Pierre Kunde und Philipp Förster. Damit verzichtete Letsch das erste Mal seit seinem Einstand bei RB Leipzig (0:4) mal wieder auf Kevin Stöger in der Startformation. Im Angriff vertraute zunächst auf Simon Zoller, er kam für Takuma Asano ins Team, Christopher Antwi-Adjei und Philipp Hofmann.

Auch in dieser Formation versuchte Bochum wie gewohnt mitzuspielen, selber Ballbesitz zu haben. Zurückhaltung gibt es unter Letsch nicht. Auch den Rekordmeister liefen die Bochumer früh an, ließen lange wenig zu. Die frühe erste Chance nach knapp fünf Minuten von Leroy Sane überstanden sie mit etwas Glück, danach dauerte es zehn Minuten, bis Manuel Riemann wieder etwas zu tun bekam. Ab da aber erhöhten die Bayern ihre Bemühungen – ohne zwingend zu sein.

Unterhaltsamer als das Spiel war da schon eher, was sich die Fan-Lager noch ausgedacht hatten. So sangen die Bayern-Fans: VfL, die Bochumer Fans antworteten FCB.

In den vergangen Spielen Bochum gegen Bayern in der Bundesliga waren stets früh und viele Tore gefallen. Im vierten Vergleich seit der Rückkehr der Bochumer in die Bundesliga, sah es lange danach aus, als würden zumindest als würde es mit einem 0:0 in die Pause gehen. Um das auch Bayern-Sicht zu verhindern, bedurfte eines besonderen Thomas-Müller-Momentes.

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Nach einem Einwurf der Bochumer weit in der Bayern-Hälfte ahnte er, dass er aus einem Rückpass von Kunde auf Janko und dessen Weiterleitung auf Riemann würde Kapital schlagen können. Müller lief los und weiter. Es kam, was Müller wollte. Jankos Pass auf Riemann geriet zu kurz, Müller müllerte dazwischen, kam an den Ball. Riemann konnte den ersten Versuch noch abwehren, gegen den zweiten war er machtlos.

Es hieß dann doch 1:0 – auch wenn die Bayern-Fans den Bochum-Fans so einen Treffer nicht gewünscht hatten. Immerhin vergab der „Bochumer Junge“ Leon Goretzka kurz danach das 2:0. Es wäre wohl die Entscheidung gewesen. So aber konnte Letsch für den zweiten Abschnitt Stöger für Förster bringen. Die Bochumer wurden offensiver.

Durch Hofmann nach Kunde-Flanke kamen sie nach fünf Spielminuten im zweiten Abschnitt zu einem ersten wirklichen zwingenden Abschluss. Zumindest musste Bayern-Torwart Yann Sommer eingreifen.

Es blieb noch eine Viertelstunde ein halbwegs offenes Spiel. Die Bayern ließen die Bochumer in dieser Phase so etwas wie mitspielen. Dann reichte ein Abschluss des kurz fünf Minuten zuvor eingewechselten Kingsley Coman, um auf 2:0 zu stellen. Aus kurzer Distanz schob er Riemann den Ball durch die Beine (61.).

VfL Bochum: Janko verursacht Elfmeter zum 0:3

Letsch brachte direkt danach noch einmal frische Kräfte. Er wechselte dreifach. Silvere Ganvoula, Takuma Asano und Gerrit Holtmann kamen für die sichtbar müde gelaufenen Hofmann, Antwi-Adjei und Zoller. Den Fehler macht mit Janko ein Spieler, der auch viele Spiel-Kilometer auf dem Tacho hat. Er foulte Serge Gnabry im Strafraum, den Strafstoß verwandelte der Gefoulte sicher zum 3:0 (73.).

Weitere Gegentore verhinderte Riemann. Er wurde in einem keineswegs enttäuschenden Bochumer Team zum besten Akteur.