Bochum. Borussia Dortmund hat in einem umkämpften Ruhrpottderby das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Der BVB schlägt den VfL Bochum mit 2:1 (1:0).

Am Ende wurde es doch mal wieder zur Chefsache. Trainer Edin Terzic gab Marco Reus noch ein paar Anweisungen mit auf den Weg, als er ihn in der 67. Spielminute für Jamie Bynoe-Gittens aufs Feld schickte. Borussia Dortmunds Kapitän, der vier Tage nach seinem Startelf-Comeback zunächst auf die Bank musste, brauchte nur drei Minuten, um das prickelnde Pokal-Derby unter Flutlicht gegen den VfL Bochum zugunsten des BVB zu entscheiden. Reus erzielte vor 26.000 Zuschauern das Siegtor in einem spannenden, aber nicht hochklassigen Achtelfinale, das der Favorit am Mittwochabend im Ruhrstadion mit 2:1 (1:0) gewann.

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VfL Bochum - BVB 1:2

Trainer Edin Terzic hatte sein Team im Vergleich zum 5:1-Sieg in der Bundesliga gegen den SC Freiburg auf vier Positionen verändert. Karim Adeyemi musste seine Rot-Sperre absitzen, dafür stürmte Bynoe-Gittens über die linke Seite. Hinter ihm verteidigte der genesene Julian Ryerson für Raphael Guerreiro. Außerdem kehrten Salih Özcan und Mats Hummels für Marco Reus und Nico Schlotterbeck in die Startaufstellung zurück. Zum Bruderduell mit Keven Schlotterbeck kam es also nicht, weil Bochums Trainer Thomas Letsch denselben elf Profis vertraute, die am Samstag beim 5:2 gegen die TSG Hoffenheim starteten – und zu denen zählte der ältere Schlotterbeck-Bruder nicht.

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Die machten es in der ersten Halbzeit auch den BVB diszipliniert. Der VfL stand kompakt, Dortmund probierte es in den ersten Minuten mit langen Bällen auf Bynoe-Gittens, der aber gegen den galligen Saidy Janko ziemlich abgemeldet war. Auch das übrige Dortmunder Offensivensemble hatte merkliche Probleme mit Bochums robuster Defensive, die die Gäste in viele, nervtötende Zweikämpfe verwickelte – was dem Zustand des ohnehin schon ramponierten Rasens zusetzte.

So blieben Dortmunds Chancen im ersten Durchgang übersichtlich, oft waren Strafraumannäherungen auch Zufallsprodukt. Zum Beispiel in der 14. Minute, als eine Flanke von Marius Wolf bei Bynoe-Gittens landete. Der junge Engländer probierte es mit einem Schuss in die lange Ecke, doch Riemann schob schnell genug den linken Fuß heraus. Wenig überraschend also, dass die beste Chance des BVB ein Freistoß durch Julian Brandt war, den Riemann mit einer Hand über die Latte lenkte.

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Bochums Dilemma jedoch: Die intensive Spielweise kostete Körner. Vorne fehlte dem VfL die Entschlossenheit, sich bis in den Strafraum zu kombinieren. Dortmund hingegen drehte zum Ende der ersten Hälfte noch auf. Der unauffällige Sebastien Haller schlicht sich von seinem Bewacher Ivan Ordets weg, rutsche beim Schuss aber weg (42.). Vier Minuten später nutzte dann Can den verunglückten Befreiungsschlag von Manuel Riemann zur Führung (45.+1). Bochums Torwart fing einen langen Ball von Marius Wolf weit vor dem Strafraum ab, drosch ihn halbhoch in die Mitte. Da stand unglücklicherweise jedoch Emre Can, der von der Mittellinie aus sofort abzog – und den Ball zum 1:0 ins Tor trudeln sah.

Das 1:0 für den BVB durch Emre Can: VfL-Torwart Manuel Riemann streckt sich vergeblich.
Das 1:0 für den BVB durch Emre Can: VfL-Torwart Manuel Riemann streckt sich vergeblich. © AFP

Übermäßige Sicherheit aber brachte dem Favoriten die Pausenführung nicht, der VfL meldete sich nun auch offensiv zu Wort – woran der in den vergangenen Wochen überragende Christopher Antwi-Adjei großen Anteil hatte. Plötzlich kam der 29-Jährige in die gefährlichen Räume hinter Dortmunds Abwehrkette. Bochums Linksaußen scheiterte aber zweimal im Eins-gegen-Eins an BVB-Torwart Gregor Kobel (54./57).

Aus elf Metern und ohne Eingriffsmöglichkeit der Verteidiger jedoch war der Schweizer wenig später machtlos. Denn Anthony Losilla schoss an Bynoe-Gittens‘ Ellenbogen, Schiedsrichter Tobias Stieler entschied auf Strafstoß – ließ sich davon auch nicht nach Ansicht der Videobilder abbringen. Kevin Stöger verwandelte wuchtig zum Ausgleich (60.).

Kevin Stöger traf für den VfL Bochum zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Kevin Stöger traf für den VfL Bochum zum zwischenzeitlichen Ausgleich. © firo

Aber bei den Dortmundern führte dieser Rückschlag – und das war vor nicht allzu langer Zeit noch anders – nicht zu hängenden Köpfen. Özcan spielte einen langen Ball auf Jude Bellingham, der vor Riemann quer auf den eingewechselten Marco Reus legte. Der Kapitän schob unbedrängt zur erneuten Führung ein (70.).

VfL Bochum muss am Samstag zum FC Bayern

Ein Schock, von dem sich der VfL Bochum nicht mehr erholen sollte. Die Dortmunder können damit für das Viertelfinale (4./5. April) planen. Bochums Pokaltraum endet drei Tage vor dem Bundesliga-Auswärtsspiel bei Bayern München (15.30 Uhr/Sky).