Bochum. Linksaußen Christopher Antwi-Adjei ragt beim Bochumer 2:1 über Borussia Mönchengladbach offensiv heraus. Das sind die Gründe für den Aufschwung.

Ob dieses Spiel noch einmal ein Bewerbungsschreiben gewesen ist? Christopher Antwi-Adjei wollte sich nicht festlegen. "Schauen wir mal, ich hoffe es natürlich", sagte der Flügelstürmer des VfL Bochum, der sich beim überraschenden 2:1-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach am Dienstagabend in den Vordergrund spielte.

Vermutlich ist die Entscheidung schon gefallen, wer im 26-köpfigen Kader der Nationalmannschaft Ghanas für die Weltmeisterschaft in Katar steht. Trainer Otto Addo muss in dieser Woche nominieren - und Bochums Antwi-Adjei hat in den vergangenen Wochen noch einmal Eigenwerbung betrieben.

VfL Bochum: Trainer Letsch lobt Antwi-Adjei

Schon beim 2:1 gegen den damaligen Tabellenführer Union Berlin machte er Ende Oktober mit einer Vorlage auf sich aufmerksam. Gegen Gladbach glänzte er als Torschütze zum 1:0 (7. Minute) - und als ständiger Unruhestifter im Rücken von Borussias Viererkette. "Ich war heute sehr oft im Abseits, immer an der Grenze und bei dem Tor wurde ich dafür belohnt", freute sich der 28-Jährige. Auch Trainer Thomas Letsch lobte: "Genau so, wie er das Tor macht, will ich ihn haben, dass er dann in die Tiefe geht." Simon Zoller hatte den Linksaußen zuvor mit einem perfekten Pass bedient, Antwi-Adjei schob anschließend den Ball an Gladbachs Aushilfskeeper Jan Olschowsky vorbei.

Auch interessant

Antwi-Adjei fühlt sich in diesen Wochen merklich wohler auf dem Platz. "Vorher hatte ich nicht so das Vertrauen", erinnerte er sich an die Zeit unter Letschs Vorgänger Thomas Reis. Dreimal schaffte Antwi-Adjei damals nicht den Sprung in den Kader, bei zwei Spielen saß er 90 Minuten auf der Bank. Unter Reis kam er nur zu einem 19-Minuten-Einsatz gegen Werder Bremen (0:2). "Man kann schon sagen, dass der neue Trainer mir mehr Vertrauen schenkt und ich bin natürlich froh, mehr Spielzeit zu bekommen." Allerdings schleppte Antwi-Adjei auch Verletzungssorgen aus der Vorbereitung mit in die neue Saison.

Mehr News zum VfL Bochum

Letsch freute sich natürlich darüber: "Ich habe volles Vertrauen in ihn. Wenn er das Vertrauen spürt auf der anderen Seite auch spürt und so zurückzahlt, dann haben wir auf jeden Fall nicht viel falsch gemacht."

Ballte die Faust angesichts der starken Leistung: Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum.
Ballte die Faust angesichts der starken Leistung: Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum. © firo

Für den neuen Bochumer Coach ist Antwi-Adjei zum Schlüsselspieler geworden. "Er ist sehr clever im Spiel gegen den Ball und im Defensivverhalten", meinte der 54-Jährige. "Sein Speed ist unfassbar. Er ist ein super Typ, ein total positiver Junge, absolut rundum zufrieden."

Qualitäten, die Antwi-Adjei auch Ende des Monats in Katar zeigen will.