Bochum. Der VfL Bochum feiert den dritten Heimsieg und verkürzt den Rückstand auf Platz 16. Das Spiel gegen Gladbach war dramatisch. Die Reaktionen.

Ausgelassen tanzten die Spieler des VfL Bochum vor ihren Fans, feierten den dritten verdienten Heimsieg in Folge im letzten Heimspiel dieses Jahres. Und entsprechend gelöst war die Stimmung auch in der Interviewzone nach dem 2:1 gegen defensiv seltsam wankelmütige und offensiv lange Zeit uninspirierte Borussen aus Mönchengladbach.

VfL Bochum: VAR verhindert Ausgleich

Kevin Stöger kam zuerst, und der nimmermüde Ankurbler drückte seine gute Laune mehrmals aus. In Minute 85 fiel das 2:2 für Gladbach. Dachten lange Zeit alle. Dann schritt der Schiedsrichter zum Bildschirm. Abseits. Kein Tor nach Video-Entscheid. „Ich habe die Szene noch gar nicht gesehen“, sagte Stöger und lachte. „Aber klar, das war klar Abseits.“

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Vor dem 1:2 hatte der Österreicher nach schwierigem Anspiel von Ivan Ordets den Gladbacher angeschossen beim Versuch des Befreiungschlages, der Konter führte zum Anschluss-Tor wie aus dem Nichts, so dass es nach hinten heraus noch einmal dramatisch, spannend wurde. Gladbach wurde stärker, Bochum zitterte und kämpfte sich ins Ziel. „Ich wollte auf Nummer sicher gehen und den Ball lang rausschlagen. Es war ein unglückliches Gegentor“, erklärte Stöger. „Wenn es 2:2 ausgegangen wäre, hätte ich mich sehr geärgert. Aber so ist es mir ziemlich egal.“

Es war „ein Sieg des Willens“, sagte der 29-Jährige. „Die erste Halbzeit von uns war top, die zweite geil.“ Auch wegen der Fans, die mehrmals ausflippten. „Nicht nur die Kurve hinter dem Tor, das ganze Stadion ist überragend“, meinte Stöger. Man habe sehr intensiv gespielt, gerade zu Beginn, als Christopher Antwi-Adjei und Philipp Hofmann früh die Weichen auf Sieg spielte gegen fulminant startende, hoch attackierende Bochumer. Am Ende erst kam ein bisschen Glück hinzu.

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Glück, „dass wir uns jetzt auch mal erarbeitet haben, wir hatten auch schon oft Pech“, meinte Philipp Hofmann, der erneut eine starke Leistung zeigte. „Wir sind erleichtert, das war ein extrem wichtiger Sieg. Wir haben gemacht, was wir uns vorgenommen hatten und es durchgezogen. Jetzt müssen wir es auch mal auswärts bringen.“

Am Samstag steigt das letzte Spiel vor der WM-Pause beim FC Augsburg. Auswärts hat Bochum bisher sieben Mal verloren. Bei einem Erfolg ist sogar Rang 16 möglich. „Da wollen wir noch einmal alles raushauen“, blickte Christopher Antwi-Adjei voraus. Der WM-Kandidat von Ghana wirbelte wie schon gegen Union Berlin auf der linken Seite und war entsprechend glücklich. „Das war ein ziemlich perfekter Abend. Das Wichtigste waren die drei Punkte“, sagte er. Ziemlich perfekt nur, „weil wir am Ende etwas unter Druck geraten sind und gezittert haben. Aber vorher haben wir sehr gut gespielt, haben viele zweite Bälle gewonnen.“

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In seiner letzten Szene verletzte sich der diesmal sichere und aufmerksame Manuel Riemann. Der Torwart humpelte vom Platz, gestützt von den Ärzten. Trainer Thomas Letsch, der einen „glücklichen, aber verdienten Sieg nach einem tollen Auftritt unserer Mannschaft“ gesehen hatte, ging auch zu ihm. „Ich habe ihm gratuliert zu seinem guten Job und zum Sieg“, sagte Letsch. „Er hat mir gesagt, dass er auf den Fuß von Toto getreten und umgeknickt ist. So wie ich ihn kenne, wird er morgen Früh reinhumpeln, er wird behandelt, und spätestens am Samstag steht er wieder auf der Matte.“

Zur Diskrepanz zwischen den Heimleistungen und denen auswärts bisher wollte er gar nicht mehr viel sagen. „Dann würde ich das Thema nur noch größer machen. Wir gehen in Augsburg genauso wie in das Spiel heute und wollen gewinnen.“