Bochum. Dr. Christina Reinhardt kandidiert für das Präsidium des VfL Bochum, und zwar für das Team Villis. Hintergründe zum Ablauf der Versammlung.

Das amtierende Präsidium des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum hat eine neue Kandidatin für sein Team: Die Kanzlerin der Ruhr-Universität Bochum, Dr. Christina Reinhardt, will das Präsidium um den Vorsitzenden Hans-Peter Villis unterstützen. Dies teilte der Verein am Dienstag mit.

Eine entsprechende Eingabe bei der Findungskommission sei erfolgt, so der Klub. Die Kommission schlage der Versammlung die zur Wahl stehenden Mitglieder vom „Team Villis“ vor.

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Wie berichtet, will sich als „Gegenpartei“ ein Team mit Klinikchef und Vereinsarzt Dr. Karl-Heinz Bauer an der Spitze ebenfalls zur Wahl für das Präsidium stellen. Die Findungskommission tagt abschließend am Donnerstag über ihre Zulassung, womit zu rechnen ist. Die Mitgliederversammlung beginnt am kommenden Dienstag, 15. November, im Ruhrcongress um 19 Uhr. Bis zum Mittwoch, 1 Uhr, muss die Veranstaltung beendet sein.

Von der Kanzlerin der Hochschule Bochum zur Kanzlerin der Ruhr-Universität Bochum

Dr. Reinhardt ist seit 2016 Mitglied beim VfL Bochum. Sie stammt aus Baden-Württemberg und kam Ende der 1980er-Jahre zum Studium nach Bochum. Sie studierte Geographie an der RUB und promovierte am Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeographie. Von 2001 bis 2009 arbeitete sie an der RUB, wechselte dann als Kanzlerin zur Hochschule Bochum. Seit 2015 ist Dr. Reinhardt Kanzlerin der Ruhr-Universität Bochum.

Sie leitet die Verwaltung, ist Mitglied des Rektorats und unter anderem verantwortlich für Finanzen, Personal, Recht und das Bau- und Gebäudemanagement.

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„Der VfL Bochum und die RUB haben gleiche Werte und Herausforderungen auf dem Weg nach oben“, sagt Dr. Christina Reinhardt in der Mitteilung. „Gerne würde ich meine Erfahrungen im Management einer der größten Universitäten Deutschlands im Rahmen dieses Ehrenamts einbringen und damit einen Beitrag leisten, dass unser VfL den erfolgreichen Weg der letzten Jahre fortsetzen kann.“

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Beide Kandidaten-Teams legen Wert auf eine Wahl „en bloc“

Zum Team von Villis, der seit zehn Jahren Präsident ist, zählen ferner Franz-Josef Tenhagen, Uwe Tigges und Dr. Andreas Eickhoff. Nicht mehr kandidieren wird bisherige stellvertretende Vorsitzende Martin Kree. Zum „Team Bauer“ zählen ferner Marcel Maltritz, Ralf Zumdick, Marc Schaaf und Andreas Bobon.

Beide „Parteien“ legen Wert darauf, dass die Wahl „en bloc“ stattfindet. Eine Einzelwahl der jeweiligen Kandidatinnen und Kandidaten ist nur auf Antrag möglich, über den die Mitgliederversammlung abstimmen muss. Mindestens ein Antrag liegt vor. Wie man hört, könnte er aber noch zurückgezogen werden. Die Findungskommission spricht noch mit Einzelbewerbern. Ob sie zugelassen werden, entscheidet sich erst am Donnerstagabend.

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Kommen mehr als 3.700 Mitglieder, fällt die Versammlung aus

Voraussichtlich kommt es also zur Kampfabstimmung zwischen dem „Team Villis“ und dem „Team Bauer“. Die Tagesordnung soll nach Punkt acht, Entlastung des Präsidiums, und vor Punkt neun, der Wahl des Präsidiums für die kommenden vier Jahre, daher noch ergänzt werden mit der Vorstellung der Kandidatinnen und Kandidaten. Wer diese moderiert und leitet, ist noch offen.

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Derzeit hat der Verein gut 21.000 Mitglieder. 3700 Plätze bietet der Ruhrcongress. Sollten mehr Mitglieder erscheinen, müsste die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Damit ist aber nicht zu rechnen an einem Dienstagabend. Bei der bisher bestbesuchten Mitgliederversammlung im Oktober 2017 in der Jahrhunderthalle kamen rund 2.800 Mitglieder, wobei die Mitgliederzahl damals noch bei rund 10.000 lag. Es ging um die wochenlang hochemotional diskutierte Frage der Ausgliederung der Profiabteilung, die dann beschlossen wurde. Und: Die Versammlung fand an einem Samstagmittag statt, Corona kannte damals auch noch niemand.