Bochum. Erhan Masovic wird dem VfL Bochum gegen den VfL Wolfsburg mit Sicherheit fehlen. Nun könnte es sein, dass ein weiterer Stammspieler ausfällt.

Am Dienstag hatte Thomas Letsch zumindest noch etwas Hoffnung, dass Erhan Masovic gegen den VfL Wolfsburg spielen könnte. Am Mittwoch musste der Trainer des VfL Bochum dann aber festhalten, dass er für den jungen Serben einen Ersatz in der Innenverteidigung brauchen wird. Masovic könnte aber nicht der einzige Ausfall sein. Auch das zeigte das Training am Mittwoch.

Neben Erhan Masovic, der Adduktorenprobleme hat, und Jacek Goralski, der nach einer Verletzung noch nicht weit genug für die Teilnahme am Mannschaftstraining ist, fehlte auch Ivan Ordets. Der Ukrainer bildete zuletzt mit Masovic die Innenverteidigung. Auch er sorgte mit dafür, dass es zwei Siege in Reihe gab. Den ersten im DFB-Pokal beim Drittliga-Spitzenreiter Elversberg, den zweiten gegen Bundesliga-Spitzenreiter Union Berlin.

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„Er hat eine schlechte Nacht hinter sich“, sagte Letsch über Ordets. „Er hat Erkältungssymptome, ist aber negativ auf Corona getestet worden.“ Sollte auch Ordets ausfallen, müsste Letsch entscheiden, welche beiden der drei zur Verfügung stehenden Innenverteidiger gegen Wolfsburg spielen. In Frage kommen Dominique Heintz, Vasileios Lampropoulos und Tim Oermann. „Sie haben alle gut trainiert“, sagte Letsch.

Holtmann und Zoller drängen sich beim VfL Bochum auf

Er habe nach dem Training auch nicht den Eindruck, dass er einen Spieler schonen müsse. Es gebe zudem den einen oder anderen, der sich aufdränge. „Gerrit Holtmann und Simon Zoller haben heute sehr gut trainiert“, sagte Letsch. Gegen Union Berlin fingen Christopher Antwi-Adjei und Jordi Osei-Tutu an, Holtmann kam später ins Spiel, traf zum zwischenzeitlichen 2:0. Zoller fehlte noch.

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Gegen Wolfsburg könnte es daher neben dem gesetzten Philipp Hofmann verschiedene Konstellationen geben: Antwi-Adjei und Holtmann, Holtman und Zoller oder auch erneut Antwi-Adjei und Osei-Tutu.

Letsch hat die Wahl. Er ist dieser Tage zufrieden mit den Trainingsleistungen seiner Mannschaft. Edin Terzic, der Trainer von Borussia Dortmund, hatte zuletzt seinen Spielern eine zu geringe intrinsische Motivation, einen zu geringen Eigenantrieb Leistung zu bringen, vorgeworfen. Letsch ist mit der intrinsischen Motivation seiner Spieler zufrieden.

Auswärts wartet der VfL Bochum auf den ersten Punkt

„Ohne sie geht es nicht. Man kann als Trainer außen herumturnen wie man möchte. Am Ende muss es vom Spieler selber kommen. Ohne intrinsische Motivation wirst du keine Spiele gewinnen, wirst du keinen Erfolg haben. Aber man sieht, es ist Feuer drin im Training. Natürlich helfen da die Erfolgserlebnisse. Jetzt haben wir die letzten beiden Spiele gewonnen, das hilft auf jeden Fall. Aber die Motivation ist da bei jedem Einzelnen.“

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Sie scheint bei Heimspielen dann aber doch etwas höher, besser auszufallen, als bei Auswärtsaufgaben. In der Bundesliga warten die Bochumer weiter auf den ersten Auswärtspunkt. Letsch hat inzwischen mit einigen Spielern gesprochen und ist auf der Suche nach einem Ansatz, wie die Mannschaft die nächsten Auswärtsaufgaben besser angehen kann.

Vier Spiele stehen in der Bundesliga in diesem Kalenderjahr für die Bochumer noch an, dreimal müssen sie auswärts spielen. Es geht nach Wolfsburg, zu Borussia Dortmund und schließlich dem FC Augsburg. Im einzigen Heimspiel trifft Bochum auf Mönchengladbach.

VfL Bochum fährt nicht als Favorit nach Wolfsburg

„Die Spieler“, sagte Letsch, „haben mir bestätigt, dass es auswärts anders ist reinzugehen. Wir müssen alles dafür tun, dass dieses Mindset sich ändert. Da werden wir verschiedene Tricks versuchen, sei es psychologischer Art oder dass wir in der Vorbereitung auf dieses Spiel, so vieles wie möglich gleich machen wie bei einem Heimspiel. Wir werden in Wolfsburg eher grün sehen, als dass wir blau sehen.“

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Aber sein Team habe gezeigt, dass es auswärts gewinnen könne. „Wir haben es in Elversberg gezeigt. Also sollten wir es auch in Wolfsburg auf den Platz bringen können. Wenn wir das schaffen, dann können wir auch dort etwas mitnehmen. Es ist wieder ein Spiel gegen einen Konkurrenten, den wir nicht weiter wegziehen lassen wollen.“

Als Favorit fahre sein Team aber natürlich nicht nach Wolfsburg, auch wenn es zuletzt gegen den Spitzenreiter Union Berlin gewonnen habe. „Der VfL Bochum ist in dieser Saison gegen kein Team der Bundesliga Favorit“, sagte Letsch. „Das Wichtigste ist, dass wir das, was wir jetzt zweimal zuhause gegen Frankfurt und Union geschafft haben, auch auswärts schaffen. Das muss uns Selbstvertrauen geben. Wir haben jetzt fünf Spiele zusammen gemacht, haben drei gewonnen. Leider nicht zu Null. Wir hätten die Chance gehabt jetzt dreimal zu Null zu spielen.“

VfL Bochum will auch gegen Wolfsburg seinen Spielstil nicht ändern

Natürlich spiele Wolfsburg wieder ein bisschen anders, habe eine andere Struktur. „Sie haben gegen Leverkusen mit Maxi Arnold fast schon in einer Fünferkette gespielt“, sagte Letsch. „Das erwarten wir jetzt nicht so. Logischerweise bereiten wir uns auch darauf vor, was passiert, wenn Arnold sich zwischen die Ketten fallen lässt.“

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Es gehe für sein Team aber immer nur darum, Dinge leicht zu adaptieren. „Wir wollen unseren Spielstil nicht ändern“, sagte Letsch. „Wir wollen uns nur immer auf den Gegner gezielt einstellen, was wir ein bisschen anders machen gegen den Ball und wie wir dann auch unsere Lösungen mit Ball finden. Zu 80 Prozent konzentrieren wir uns auf uns. Wir haben jetzt in den letzten Spielen gezeigt, dass es, wenn wir die Kompaktheit auf den Platz bringen, und die schnellen Umschaltmomente, es für jede Mannschaft schwer gegen uns wird.“