Bochum. Kehrt Milos Pantovic ins Ruhrstadion zurück am Sonntag? Oft gehört der Ex-Bochumer gar nicht zum stark besetzten Kader von Union Berlin.
Milos Pantovic hätte der VfL Bochum gerne in Bochum gehalten. Doch der Mittelfeldspieler sucht sein Fußball-Glück nun bei Union Berlin. Und darf meistens nur zusehen, wenn der Ball rollt.
In der Vorsaison blühte der Mittelfeldspieler auf beim VfL. 18 Mal war er in der Bundesliga in der Startelf, zehn Mal wurde eingewechselt, nur zwei Mal stand er nicht im Kader: wegen Corona und einer leichten Verletzung am letzten Spieltag – bei Union Berlin.
Drei Tore bereitete der flexible Offensivspieler vor. Vier Tore erzielte der 26-Jährige, unvergessene Tore zumeist, entscheidende Tore. Er traf aus großer Distanz gegen Hoffenheim zum 2:0 und Freiburg zum 2:1. Er erzielte das 1:0 zum Jahresauftakt gegen Wolfsburg. Und er vollstreckte den Elfmeter zum Klassenerhalt, zum 4:3 bei Borussia Dortmund. Legendär.
Union zahlt ein Vielfaches an Gehalt im Vergleich zu Bochum
Mit den finanziellen Möglichkeiten von Union, die im Schnitt mindestens das Doppelte an Gehalt bezahlen als der VfL, konnte Bochum nicht mithalten. Der VfL musste ihn nach vier Jahren, nach dem Vertragsende ablösefrei ziehen lassen. Doch ob Pantovic am Sonntag zurückkehrt ins Ruhrstadion, ist offen. Denn nicht mithalten kann Pantovic mit seiner starken Konkurrenz in Berlin.
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Der gebürtige Münchener sitzt mal auf der Tribüne, mal auf der Bank, fünf Mal wurde er eingewechselt erst und kommt auf 63 Spielminuten. Im DFB-Pokal kamen in der ersten Runde 41 Minuten hinzu beim 2:1-Sieg nach Verlängerung in Chemnitz. Gegen Heidenheim am Dienstag zählte er nicht zum Aufgebot, obwohl der zentrale Schlüsselspieler Rani Khedira geschont wurde. Und in der Europa-League zählt er nicht zum gemeldeten Kader von Union. Der Traum der internationalen Einsätze platzte schon vor dem ersten Anpfiff.
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Ex-Bochumer Haberer hat sich bei Union Berlin durchgesetzt
Einer, der ihm vorgezogen wird, ist Janik Haberer. Er wechselte ablösefrei von Freiburg, wo er sechs Jahre lang spielte, zu Union. Bochum hätte auch Haberer, der 2015/16 für den VfL am Ball war, gerne zurückgeholt, musste aber schnell akzeptieren, dass der Preis viel zu hoch ist für den 28-Jährigen. Haberer hat sich durchgesetzt: Er stand in acht der zehn Bundesliga-Spiele in der Startelf, erzielte drei Tore, traf zuletzt doppelt gegen Borussia Dortmund. Bei allen vier Europa-League-Partien und zwei DFB-Pokalpartien war er ebenfalls von Beginn an auf dem Feld.
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Mit Haberers Rückkehr nach Bochum ist zu rechnen - und mit dem gewohnten Einsatz der Unioner auch. Urs Fischer, seit über vier Jahren der Berliner Trainer mit dem netten Schweizer-Deutsch, erwartet die „gleiche Seriösität“ der Mannschaft wie zuletzt im Pokal gegen Heidenheim. „Erster gegen Letzter interessiert mich nicht, weil die Aufgabe genug schwer ist“, sagte Fischer am Freitag. „Du gewinnst keine einfachen Spiele, die gibt’s nicht in der Bundesliga, das ist vorbei. Du musst dich an jedem Spieltag am Limit bewegen.“
Awoniyi und Prömel sind weg - Union ist trotzdem noch stärker
Fischer kann aus dem Vollen schöpfen. Er hat eine Mannschaft, in der er problemlos rotieren kann, in der zuletzt meistens auch für Genki Haraguchi kein Platz war. Nach dem Abgang von Top-Stürmer Taiwo Awoniyi, der für 20,5 Millionen Euro zu Nottingham Forest zog, hat Union für sechs Millionen Euro den bestens angekommenen Stürmer Jordan Siebatcheu von Young Boys Bern geholt. Er bildet mit dem bisher überragenden Sheraldon Becker die Doppelspitze im 3-5-2 der Köpenicker.
In der Dreierkette überzeugt Diogo Leite, 23-jährige Leihgabe vom FC Porto. Auch den Verlust von Grischa Prömel (TSG Hoffenheim) hat Union mit Spielern wie eben Haberer oder dem Dänen Morten Thorsby (kam von Sampdoria Genau) mindestens kompensiert. Neue Nummer eins für den nach Kaiserslautern gewechselten langjährigen Bochumer Andreas Luthe ist Frederik Rönnow. Vier Mal hielt er schon die Null allein in der Bundesliga.
Zwölf Neue kamen, der Kader ist fast 30 Mann stark, und auch die Nummer 25 hat immer noch gutes Bundesliga-Niveau. So rockt Union in allen drei Wettbewerben munter mit - und ist (trotzdem überraschend) Spitzenreiter der Bundesliga. Mit vier Punkten Vorsprung auf den FC Bayern.