Elversberg. Mit einem mühsamen 1:0-Erfolg hat der VfL Bochum das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Etliche VfL-Profis bleiben blass. Die Einzelkritik.

Der VfL Bochum atmet auf: Anthony Losilla bescherte dem Bundesligisten im Nebel von Elversberg mit seinem späten Treffer einen mühsamen 1:0-Sieg bei der SVE. Die VfL-Noten zum Pokalspiel der zweiten Runde.

Manuel Riemann: Der Torwart wurde früh behandelt, spielte aber weiter. Als Keeper selten gefordert, immer wieder gestikulierend mit Ordets und Co., mit langen Bällen nach vorne mal erfolgreich, mal nicht. Note: 3

Cristian Gamboa (bis 64.): Der Rechtsverteidiger läuft seiner Form weit hinterher. Bezeichnend sein mit Gelb geahndetes Foul an Neubauer kurz vor der Pause, der ihn leicht ausgespielt hatte. Viele Ballverluste und Pässe zum Gegner, oft zu spät. War dann Gelb-Rot-gefährdet. Dominique Heintz kam. Note: 5,5

Ivan Ordets: Groß gewachsen ist er. Und ungelenk, technisch unsauber, unsicher, langsam. Der 30-Jährige ließ sich auch vom 36-jährigen Koffi leichtfertig düpieren. Kein großer Abwehrchef. Seine auffälligste Szene war sein von Koffi auf der Linie geklärter Schuss nach einer Ecke. Die Abstimmung mit Soares, mit Riemann, mit anderen ist suboptimal. Aufmerksam dann in der Nachspielzeit kurz vor der Linie. Note 5

Erhan Masovic: Der serbische Nationalspieler, der wohl auch bei der WM dabei sein wird, scheint an Sicherheit zu gewinnen mit zunehmender Spielpraxis, klärte etwa in der 35. Minute wichtig zur Ecke. Er war meist zur Stelle, wenn er benötigt wurde, ohne groß aufzufallen. Note: 3,5

Auch interessant

Danilo Soares: Der Brasilianer ist längst nicht der Danilo Soares der Vorsaison. In mehreren Szenen ungewohnt zögerlich statt zupackend, die Absprache mit Ordets funktioniert nicht wirklich. Seine Flanken waren gelinde gesagt schon mal besser, wobei Soares offensiv auch kaum stattfand. Am Ende steigerte er sich. Note: 4,5

Anthony Losilla: Der Kapitän ging wieder weite Wege, war in der ersten Halbzeit präsenter als seine zentralen Mittelfeldkollegen. Ließ sich aber auch zu oft zu leicht ausspielen, entscheidende Impulse setzte er nicht – bis er da war, wo ein Kapitän benötigt wird in heikler Lage. Mit seinem ganzen Willen bekam er den vom Torwart abgefälschten Ball über die Linie. Arnd Zeigler würde sagen: ein „Kacktor“. Der VfL sagt: ein ganz wertvolles Tor. Note 3

Kevin Stöger: Sein Volleyschuss misslang, sein Freistoß auch, mitunter hielt er den Ball zu lange, der letzte Pass missglückte erstaunlich oft. Der Österreicher konnte dem Spiel beim Drittligisten trotz viel Laufarbeit und erkennbarem Willen viel zu selten Impulse geben. Der Einsatz stimmte, seine Freistoß-Flanke auf Hofmann wäre fast die Flanke zur Führung gewesen. Note: 4,5

Mehr News zum VfL Bochum:

Philipp Förster (bis 69.): Der 27-Jährige hatte zwei gute Pässe im Schlappen in der ersten Halbzeit. Aber er verschleppte oft das Tempo bei hoffungsvollen Gegenstößen, war in der ersten Halbzeit außer bei Fouls gar nicht zu sehen, verschwand im Nebel des zweiten Durchgangs. Note: 5

Gerrit Holtmann (bis 78.): Mühte sich auf der linken Seite, konnte sich aber selten gewinnbringend in Szene setzen, überhaupt durchsetzen, sein Tempo ausspielen. Note: 4.5

Der Elversberger Kevin Koffi (r) kommt gegen den Bochumer Gerrit Holtmann nicht an den Ball.
Der Elversberger Kevin Koffi (r) kommt gegen den Bochumer Gerrit Holtmann nicht an den Ball. © Harald Tittel/dpa

Christopher Antwi-Adjei (bis 69.): Der Flügelstürmer ist derzeit ein Gewinn für den VfL. Er gab Gas, setzte sich im hohen Tempo auch mal entscheidend durch. Ganz stark sein Schuss an die Latte nach gewonnenem Dribbling fast von der Torauslinie in Minute 40. Setzte auch zu Beginn der zweiten Halbzeit gleich Akzente. Wurde überraschend vor Holtmann ausgewechselt nach rund 70 Minuten. Note 3

Philipp Hofmann: Er war enorm präsent, sowohl im eigenen Strafraum mit zahlreichen per Kopf abgewehrten Bällen als auch in des Gegners Hälfte. Der Stoßstürmer rackerte und rackerte, er war in der Luft eine Hoheit, legte Bälle ab und vor, leitete ein, gewann fast jedes Kopfballduell. Dass er erneut selten zum Abschluss kam wie mal in Minute 55, als sein guter Kopfball nach Stöger-Freistoß-Flanke knapp vorbeiging, hat eben auch etwas mit seinen Kollegen zu tun. Seine Kopfball-Dominanz ebnete den Erfolg mit seiner Vorlage auf Torschütze Losilla. Note: 3

Umkämpftes Duell im DFB-Pokal zwischen der SV Elversberg und dem VfL Bochum.
Umkämpftes Duell im DFB-Pokal zwischen der SV Elversberg und dem VfL Bochum. © dpa

Eingewechselt: Dominique Heintz (64.), Jordi Osei-Tutu (69.), Patrick Osterhage (69.), Saidy Janko (73.), alle ohne Note.

Reserve: Johansson – Ganvoula, Bonga, Horn, Lampropoulos