Stuttgart. Nach der bitteren 1:4-Niederlage gegen den VfB Stuttgart sind die Profis des VfL Bochum nicht nur “sauer und enttäuscht“.

Frustriert verabschiedeten sich die Bochumer Spieler von ihren gut 1.500 Fans vor der Kurve, die sie trotz des 1:4 in Stuttgart unterstützend auf die Heimreise schickten nach dem Defensiv-Debakel beim bis dahin sieglosen VfB. „Wir haben alles gegeben“, sagte Kevin Stöger enttäuscht in der Interviewzone der Mercedes-Benz-Arena, in der die 44.000 VfB-Anhänger ihr Team nach dem erlösenden Befreiungsschlag unter Interimstrainer Michael Wimmer frenetisch gefeiert hatten.

Daher habe es „keinen Grund gegeben, auf uns draufzuhauen. Wir sind sauer und enttäuscht, aber der Spielverlauf gab ein 1:4 nicht her. Wir geben mit Sicherheit nicht auf“, meinte der Österreicher.

VfL Bochum weiter auf dem letzten Tabellenplatz

Bochum bleibt mit erst vier Punkten Schlusslicht nach zehn Partien. Gewiss, Bochum stemmte sich nach schwachem Beginn vor allem nach der Pause gegen die Niederlage, doch Minute 61 war wohl die Schlüsselszene: Gerrit Holtmann ließ das 2:2 liegen, als er frei vor Torwart Müller den Torwart anschoss.

„Ich hätte den Ball vorbeilegen oder ihn eben reinschießen müssen“, meinte Holtmann, trotzdem einer der Besten im VfL-Team, hinterher selbstkritisch. Denn kurz darauf fiel nach einem erneut schlecht verteidigten Konter das 1:3 und damit die (Vor-)Entscheidung. „Machen wir das 2:2, holen wir hier mindestens einen Punkt“, meinte Stöger ebenso wie Philipp Förster und Holtmann.

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Letzterer aber sah die Partie deutlich kritischer als seine erwähnten Teamkollegen. „Wir sind nicht gut in die Partie gekommen, sind dann aber zurückgekommen und haben ein ganz gutes Spiel gemacht“, so Stöger. Holtmann vermisste indes sofort die „Intensität, die wir gegen Frankfurt gezeigt haben“ – immer wieder auswärts. Auf Schalke etwa (1:3) noch unter Trainer Reis, in Leipzig unter Letsch (0:4), nun in Stuttgart: elf Gegentore in drei Partien.

„Wir tun uns auswärts noch schwerer als schon in der vergangenen Saison“, sagte Holtmann. Dies sei auch eine Frage der „Konzentration. Stuttgart war gefühlt in allen Belangen besser, sie haben gefühlt immer den zweiten Ball bekommen. So können wir auswärts nicht bestehen.“

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Hinzu kamen die einfachen Gegentore, denen am Ende noch mehr hätten folgen können. Hinzu kam eine ganz schwache erste halbe Stunde. Schon nach drei Minuten lag Bochum 0:1 zurück, es patzte unter anderem Danilo Soares. Beim 0:2 patzte Manuel Riemann, der Torwart. Beim 1:3 stimmte gar keine Zuordnung, beim 1:4 sahen zunächst Gamboa und dann Ordets, wenn auch etwas gehalten, alt aus. Die Gegentore, meinte Philipp Förster, seien „viel zu einfach gefallen“.

Stuttgarts Naouirou Ahamada (3.v.r.) schießt das Tor zum 2:0. Bochums Manuel Riemann hat das Nachsehen.
Stuttgarts Naouirou Ahamada (3.v.r.) schießt das Tor zum 2:0. Bochums Manuel Riemann hat das Nachsehen. © Marijan Murat/dpa | Marijan Murat/dpa

Daher gestand Förster angesichts seiner Rückkehr nach Stuttgart: „Ich könnte weinen. Es tut sehr weh, wenn man hier mit 4:1 einen auf den Deckel kriegt. Wir haben ein ganz gutes Spiel gemacht. Aber wir waren vorne nicht konsequent genug und haben hinten zu einfache Fehler gemacht.“

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Jetzt geht es im Pokal weiter am Dienstag beim SV Elversberg. Wohl ohne Simon Zoller, der wegen muskulärer Probleme bereits in der Pause ausgewechselt werden musste, „für ihn wird es wohl nicht reichen“, meinte Trainer Thomas Letsch, der ansonsten nicht groß rotieren will. Förster sagt: „Wir wollen uns im Pokal Selbstvertrauen zurückholen. Dafür müssen wir alles reinwerfen.“