Stuttgart. Von Anfang an laufen die Bochumer nur hinterher im Kellerduell in Stuttgart. Die Abwehr fällt beim 1:4 komplett durch, offensiv gibt es immerhin kleine Lichtblicke - die Einzelkritik.
Der VfL Bochum hat das wichtige Kellerduell beim VfB Stuttgart 1:4 verloren. Mit der Elfmeterszene in der ersten Minute war der Ton gesetzt für den Nachmittag. Die Bochumer Abwehr war zu weit weg, zu langsam, an diesem Nachmittag schlicht nicht dazu in der Lage, die Stuttgarter entscheidend aufzuhalten.
Da nutzte auch viel Bochumer Ballbesitz und ein Aufbäumen nach der Pause nichts - denn auch die Angreifer des VfL waren lange nicht so effizient wie die des VfB. Hier ist die Einzelkritik zur deutlichen Auswärtsniederlage:
VfL Bochum: Die Abwehr kommt in Stuttgart nicht hinterher
Manuel Riemann: Seinem Ruf als Elfmetertöter wurde er diesmal nicht gerecht, seinem Ruf als mitspielender Torwart schon – unnnötig allerdings, dass er in der 21. Minute außerhalb des Strafraums ins Kopfballduell ging. Wenige Sekunden später stand es 0:2. Danach von seinen Vorderleuten zu oft im Stich gelassen. Note: 4,5
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Danilo Soares: Einmal ließ er sich von Silas austanzen, beim zweiten Mal foulte er den Stuttgarter – und verursachte so ungestüm den Elfmeter zum frühen 0:1. Es war bei weitem nicht das letzte Mal, dass er nur die Hacken der Stuttgarter sah. Sein direkter Gegner Silas war mit zwei Toren und einer Vorlage Mann des Tages. Note: 5,5
Ivan Ordets: Die meisten Stuttgarter Angriffe kamen über die Flügel, ein sicherer Rückhalt dahinter war Ordets aber nicht. Er wirkte passiv und nicht, als hätte er die Lage im eigenen Sechzehner im Griff, verlor dazu mehrere Kopfballduelle. Vor dem 1:4 klärte er nicht. Note: 5
Erhan Masovic: Er fiel nicht so oft negativ auf wie seine Nebenleute, für Stabilität sorgte aber auch er nicht – meistens lief er nur neben- oder hinterher. In der Nachspielzeit stellte er sich dem 1:5 entgegen. Note: 4,5
Cristian Gamboa: Zu viele Ballverluste und ungenaue Pässe im Vorwärtsgang, dazu in der Verteidigung oft nicht auf dem Posten: Gamboa war, wie Soares auf der anderen Seite, überfordert. Nur eine von mehreren Szenen: Das 1:3 entstand in seinem Rücken. Note: 5,5
Rückkehrer Stöger als Taktgeber, aber defensiv unglücklich
Kevin Stöger: Rückte für Osterhage in die Startelf, um den Spiel Struktur zu geben. Er war aber direkt defensiv gefordert und ließ sich vor der Elfmeterszene von Silas düpieren. Warum der Trainer ihn unbedingt auf dem Platz haben wollte, zeigte er unter anderem vorm Anschlusstor. Über ihn lief offensiv viel – allerdings kam er auch vor dem 1:3 zu spät. Note: 3,5
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Anthony Losilla: Lief viel, holte sich die Bälle im Spielaufbau – aber vieles lief an ihm vorbei. Als defensivster der drei Bochumer Zentrumsspieler gelang es ihm nicht, die Mitte zu stabilisieren. Note: 4,5
Gerrit Holtmann: Stark, wie er in der 60. Minute das Missverständnis in der Stuttgarter Abwehr erkannte – nicht so stark war dann der Abschluss im Eins-gegen-eins. Es wäre die Belohnung für einen fleißigen Auftritt gewesen, es wäre vor allem das wichtige 2:2 gewesen. Stattdessen fiel kurz drauf das 1:3. Note: 3,5
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Philipp Förster: “Second Assist” nennt man beim Eishockey das, was Förster vor dem Anschlusstor war – er bereitete gemeinsam mit Kevin Stöger den Weg zu Zollers 1:2. Selten klappte das, was er vorhatte, aber so gut wie in dieser Szene, die Hauptrollen in der Bochumer Offensive übernahmen diesmal andere. Note: 4
Simon Zoller hat nicht viele gute Szenen, aber macht sein Tor
Simon Zoller (bis 45.): Er war der schwächste der drei Bochumer Offensivleute in Hälfte eins, blieb dann wegen muskulärer Probleme draußen wird wohl auch das Pokalspiel am Dienstag verpassen. Eine nennenswerte Aktion hatte er aber in Stuttgart: Zoller spekulierte bei Stögers Hereingabe in Torjägermanier auf den Ball und machte sein Tor. Deshalb: Note: 4
Philipp Hofmann: Der Mittelstürmer ist auf die hohen Bälle seiner Mitspieler angewiesen – in Stuttgart war er zunächst abgemeldet, auch wenn er viel versuchte. In Hälfte zwei schaffte er es als Wandspieler besser, die Bälle mit dem Kopf abzulegen und weiterzuverteilen, unter anderem vor Holtmanns dicker Chance (60.). Gefährliche Abschlüsse hatte er aber nicht. Note: 4,5
Christopher Antwi-Adjei (ab 46.): Giftig, zweikampfstark, zielstrebig: Joker Antwi-Adjei bekam diesmal deutlich mehr Minuten und machte zunächst da weiter, wo er bei seinem guten Kurzeinsatz gegen Frankfurt aufgehört hatte. Das 1:3 zog aber auch ihm ziemlich den Stecker. Note: 4
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Silvere Ganvoula (ab 70.), Patrick Osterhage (ab 78.) sowie Vasileios Lampropoulos und Jordi Osei-Tutu (beide ab 90.) konnten an der Niederlage nichts mehr ändern: ohne Note.