Bochum. Dass Thomas Letsch, Neu-Trainer des VfL Bochum, gegen Leipzig auf Kevin Stöger verzichtete, überraschte. Gegen Frankfurt wird Stöger starten.

Abgesprochen war das nicht. Aber Kinder sind eben nicht immer so einfach zurückzuhalten, wenn sie ihre Idole sehen. So stürmte die Ferien-Fußballschule des VfL Bochum am Dienstag nach dem Training den Platz, fragte nach Autogrammen und Selfies. Die Profis des VfL waren zwar überrascht, da die Kinder aber nun mal da waren, schrieben sie Autogramme und lächelten in Handy-Kameras. Es war dann vielleicht doch eine nette Abwechslung nach dem 0:4 bei RB Leipzig verbunden mit der schlechtesten Saisonleistung und in der Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Das Spiel in Leipzig bestimmt die Vorbereitung auf Frankfurt. Einfach einen Haken an die eigene Leistung und das Ergebnis machen, wollte VfL-Trainer Thomas Letsch nicht. „Das Spiel in Leipzig hat gezeigt, dass wir in allen Bereichen ansetzen müssen. Das letzte Spiel war fürchterlich. Das war ernüchternd, das wissen wir alle. Deswegen wollen uns hier im Heimspiel gegen Frankfurt völlig anders präsentieren.“

Der neue Trainer des VfL Bochum versuchte am Dienstag nach dem Training aber noch einmal zu erklären, dass die Niederlage gegen Leipzig nicht an der Grundformation gelegen habe. Bochum war gegen Leipzig mit einer 3-5-2-Formation gestartet. „Das System ist grundsätzlich zweitrangig“, sagte Letsch. „Es geht mehr darum, im richtigen Moment dran zu sein, als Mannschaft geschlossen in die gleiche Richtung zu gehen. Das aber ist unabhängig von der Grundformation.“

VfL Bochum muss gegen Frankfurt sofort aktiv sein

Sein Team müsse gegen Frankfurt von der ersten Minute an aktiv sein. „Gegen Leipzig waren wir nur passiv. Gegen Frankfurt müssen wir mit dem Anpfiff präsent auf dem Platz sein, mit Ball eine klare Idee haben und auch gegen den Ball aggressiv sein. Mit Ball müssen wir viel mutiger sein, müssen da auch eine Einheit sein. Wenn wir mit Ball weit auseinander sind, haben wir keinen Zugriff. Wir können nicht alles reinpacken. Aber die Hauptansatzpunkte in dieser Trainingswoche vor dem Frankfurt-Spiel sind eine deutliche Kompaktheit im Spiel mit Ball und eine deutlich aktivere Art gegen den Ball.“

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Klar scheint zudem, dass Letsch personelle Änderungen vornehmen wird. Dominique Heintz und Konstantinos Stafylidis sind zurück im Mannschaftstraining. Zumindest Stafylidis wird wohl für Frankfurt eine Option sein. „Er ist jetzt die zweite Woche im Training“, sagte Letsch. „Dominique Heintz hat jetzt das erste Training mit der Mannschaft gemacht. Das ist erfreulich, dass er wieder auf dem Platz steht. Das Spiel gegen Frankfurt wäre dann schon relativ früh nach einer Woche Training. Stafylidis wird auf jeden Fall eine gute Option sein, bei Heintz müssen wir einfach mal schauen.“

Takuma Asano wird dem VfL Bochum noch länger fehlen

Nahezu sicher ist, dass Kevin Stöger in die Startformation zurückkehren wird. Dass Letsch auf den offensiven Mittelfeldmann, der bis dahin keine Minute verpasst hatte, gegen Leipzig in der Startformation verzichtete, war im Vergleich zur 3-5-2-Formation die deutlich größere Überraschung. Letsch brachte Stöger zum Start in die zweite Hälfte. „Er war dann einzige, der den Ball haben wollte“, sagte Letsch nun auf die Frage, ob Stöger gegen Frankfurt beginnen werde. Das war ein wenig verklausuliertes Ja.

22 gesunde Spieler hatte Letsch am Dienstag auf dem Platz. Es fehlten Takuma Asano und Paul Grave, die schwerer verletzt sind und länger ausfallen, es fehlte auch Lys Mousset. Der französische Stürmer, der noch keine Minute für die Bochumer gespielt hat, fällt derzeit mit einer Erkältung aus. „Es wäre schön“, sagte Letsch, „wenn Takuma Asano auch dabei sein könnte. Ich sage, alles was vor der WM-Pause kommt, freue ich mich. Und wenn es nach der WM-Pause kommt, dann ist es im normalen Zeitraum.“

Gemeinsames attackieren, in der Restverteidigung kommunizieren stand zu Wochenbeginn auf dem

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Trainingsplan. „Am Mittwoch ist dann der Schwerpunkt auf die taktischen Dinge, die für Frankfurt wichtig sind“, sagte Letsch. „Am Donnerstag geht es dann um das Verfeinern der Geschichten.“ Die Bochumer werden das dann im Ruhrstadion machen – auf einem neuen Rasen. Er hatte nach der Vonovia-Firmenfeier ausgetauscht werden müssen.