Beim BVB wird vor dem Spiel in Sevilla wieder über die Einstellung diskutiert. Schalke und Bochum aber haben viel größere Probleme. Ein Kommentar

Für Borussia Dortmund geht es an diesem Mittwoch in Sevilla nicht nur um ein gutes Ergebnis in der Champions League. Es geht auch um die Korrektur eines Bildes, das bereits beim Heimspiel gegen Bremen entstand, das sich dann in Leipzig verfestigte und am vergangenen Samstag beim unnötigen 2:3 in Köln bestätigte: Der Eindruck, dass es sich auch in dieser Saison trotz des Trainerwechsels um eine weiterhin wankelmütige Mannschaft handelt, ist gerade das vorherrschende Thema bei den Schwarz-Gelben, die nun als Tabellenvierter und nicht, was bei höchster Konzentration und größtmöglichem Einsatz in Köln drin gewesen wäre, als Spitzenreiter am Samstag den FC Bayern empfangen.

Der neue VfL-Trainer Letsch erlebte gleich zum Debüt ein Debakel

Und doch reden wir hier über Kritikwürdiges auf hohem Niveau. Wie gerne hätten die beiden anderen Bundesligisten des Ruhrgebiets die Dortmunder Probleme, wenn sie bloß auch die Dortmunder Punktzahl hätten.

Der VfL Bochum hat nach acht Spielen immer noch keinen Sieg eingefahren, der neue Trainer Thomas Letsch wurde bei seinem Debüt in Leipzig mit einer hochverdienten 0:4-Niederlage desillusioniert. Es fällt momentan äußerst schwer, daran zu glauben, dass der abgeschlagene Tabellenletzte noch die Kurve kriegt.

Auf Schalke wird es Zeit, dass Trainer Frank Kramer etwas ändert

Auch auf Schalke ist die Stimmung gedämpft. Der Schlag in die Magengrube war bei der 2:3-Heimniederlage gegen Augsburg zu heftig. Es wäre wichtig, dass nicht schon wieder eine Trainerdiskussion den ganzen Verein unter Strom hält. Aber die wird sich gar nicht vermeiden lassen, wenn das so weitergeht. Die Spielweise ist nicht konstruktiv, zu viele Bälle werden selbst in Überzahl hoch und weit nach vorne geschlagen – in der Hoffnung, dass die beiden großen und kräftigen Stürmer Simon Terodde und Sebastian Polter sie verarbeiten oder der sogenannte zweite Ball für den Gegner gefährlich werden könnte. Wenn aber, wie am Sonntag gegen Augsburg bei den drei Gegentreffern zu sehen, schnelle Konter kommen, ist die Verteidigung nicht sortiert.

Wer, wenn nicht Frank Kramer, könnte daran etwas ändern? Es wird Zeit. Sein bisheriges Konzept ist gescheitert.