Bochum. Die Ausfall-Liste in der Defensive des VfL Bochum wird nicht kleiner. Ein weiterer Verteidiger wird beim Schlüsselspiel beim FC Schalke fehlen.
Es sah erst ganz normal aus, das erste Training der Profis vom VfL Bochum am Montagnachmittag nach dem 0:2 gegen Werder Bremen und vor dem Schlüssel-Spiel beim FC Schalke 04 am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Beim genaueren Blick aber stellte man schnell fest, dass etwas nicht ins gewohnte Bild passte. Der Kapitän fehlte.
Anthony Losilla war nicht auf dem Rasen. Das kam in seinen mehr als acht Jahren beim VfL Bochum fast nie vor.
Auch interessant
„Er wollte unbedingt trainieren“, gab Trainer Thomas Reis Entwarnung nach der ansonsten tatsächlich ganz normalen Aufgalopp-Einheit der Trainingswoche mit dosiertem Programm für die Werder-Startelf samt Kraftraum und Spielformen für den Rest. „Toto hat leichte Hüftprobleme, wir wollten nichts riskieren. Er wird morgen wieder dabei sein“, sagte Reis.
Dies gilt auch für Simon Zoller, der beim 0:2 gegen Bremen einen Schlag auf den Rücken abbekommen hatte bei einem Foul vor seiner Auswechslung. Auch der Stürmer, einer der Anführer im Team, soll am Dienstag das Projekt Wende auf Schalke in Angriff nehmen können.
Heintz fällt längerfristig aus - genau wie Goralski
Anders als Dominique Heintz. Der von Union Berlin ausgeliehene Innenverteidiger hatte sich am Freitag wegen muskulärer Probleme abgemeldet, und am Samstag war klar, dass er nicht spielen konnte gegen Bremen. Erstmals seit seiner Ankunft in Bochum. Gegen Hoffenheim, Bayern und Freiburg stand Heintz in der Startelf. Er ging auch verbal voran.
Auch interessant
Reis hatte gehofft, dass der 29-jährige Linksfuß in dieser Woche wieder am Ball ist. Doch auch Heintz hat sich, wie bereits am Donnerstag der zentral-defensive Mittelfeldmann Jacek Goralski (Muskelfaserriss), eine „strukturelle muskuläre Verletzung“ zugezogen, so Trainer Reis. Heintz wird gegen Schalke „definitiv nicht spielen können“, erklärte der Trainer. Ebenso wenig wie Goralski. Und vermutlich fehlen beide auch beim folgenden Heimspiel gegen den 1. FC Köln am Sonntag, 19. September (17.30 Uhr).
Jannes Horn könnte beim FC Schalke beginnen für Bochum
Defensiv also hat der Coach weiterhin deutlich mehr Sorgen als Alternativen. Erhan Masovic, Vasileios Lampropoulos und Ivan Ordets sind die Kandidaten fürs Abwehrzentrum. Alle drei überzeugten in dieser Saison noch nicht, gelinde gesagt. Als Rechtsverteidiger bleibt Cristian Gamboa gesetzt. Hinten links könnte – das ist ein Lichtblick – Jannes Horn agieren.
Der Linksverteidiger zeigte sich am Montag in aufsteigender Form. Gegen Bremen war der Neuzugang nach seinem auskurierten Muskelfaserriss (!) noch nicht bei 100 Prozent und blieb auf der Bank. Jordi Osei-Tutu sprang ein. Der Tempodribbler spielte ordentlich, ist aber keine Dauerlösung für diese für ihn ungewohnte Position: erstens hinten, zweitens links. Dies auch, weil die weitere Alternative, Rechtsverteidiger Saidy Janko, gegen Bremen ebenfalls passen musste. Janko nimmt aber am Mannschaftstraining wieder teil.
Auch interessant
Stafylidis-Rückkehr unklar – Soares wieder im kompletten Mannschaftstraining
Genau wie Danilo Soares, der nun das komplette Programm mitmachen kann. Wegen seines Trainingsrückstandes aber kommt ein Einsatz auf Schalke wohl zu früh für den langjährigen Bochumer Leistungsträger. Weiterhin unklar ist auch, wann Konstantinos Stafylidis wieder mitwirken kann. Auch der Grieche hat muskuläre Probleme und wird gegen Schalke fehlen.
Dennoch hofft Reis auf die Wende und ist auch davon überzeugt, dass sie gelingen kann. „Wir können es selbst umbiegen, das habe ich den Jungs heute gesagt. Es liegt an uns“, sagt Reis. Um ihn selbst ginge es ihm nicht. Bei einer Niederlage, es wäre dann die sechste im sechsten Saisonspiel, droht ihm wohl das Aus. „Mir geht es um die Mannschaft, um den Verein, die Entwicklung des Vereins“, sagt Reis. „Dafür will ich am Samstag mit meiner Mannschaft unbedingt Punkte holen.“