Der VfL Bochum stand in der vergangenen Saison für Zusammenhalt. Seine Stärke scheint er gerade aufs Spiel zu setzen. Ein Kommentar.

Beim VfL Bochum sollte am Donnerstag Patrick Fabian im Mittelpunkt stehen. Ein Mann mit Stallgeruch, ein früherer VfL-Profi, der sich zum Manager ausbilden ließ und nun die Nachfolge des Sport-Geschäftsführers Sebastian Schindzielorz antritt, der seinen Vertrag zum Jahresende auslaufen lassen wollte, vom Verein aber vorzeitig verabschiedet wurde.

Schwieriger erster Arbeitstag für VfL-Sportchef Patrick Fabian

Der in die erste Reihe gerückte Fabian aber war am Tag seiner offiziellen Vorstellung nur eine Randfigur. Im grellen Scheinwerferlicht des medialen Interesses stand zwangsläufig ein anderer: Trainer Thomas Reis.

Das Hin und Her um dessen ungeklärte Zukunft ist seit Wochen ein Thema, das intern und auch bei den Fans für Unruhe sorgt. Die unbestätigte Nachricht, dass der FC Schalke 04 im Sommer seine Fühler nach Reis ausgestreckt habe, der VfL einem Wechsel zum Aufsteiger aber einen Riegel vorgeschoben habe, hatte da gerade noch gefehlt.

Thomas Reis versichert: Keine Anfrage aus Schalke

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Von Ralf Ritter, Christian Woop, Andreas Ernst, Martin Herms

Der Trainer versichert, es habe keine Anfrage aus Schalke gegeben, er ärgere sich maßlos, er könne „in den Spiegel schauen“. Trotzdem bleibt natürlich bei solchen Vorgängen meistens etwas hängen, und wenn es nur Skepsis und Misstrauen sind. Vor allem aber verstärkt diese unangenehme Geschichte das Empfinden, dass sich das Klima beim VfL verändert hat. Aus dem tapferen Aufsteiger der vergangenen Saison, der mit vorbildlichem Zusammenhalt die Bundesliga bereichert und die Fans begeistert hat, ist ein Klub geworden, bei dem Personalien das Wir-Gefühl bedrohen. So steigt die Angst vor dem Abstieg.

Reis muss jetzt liefern: Der VfL braucht dringend Punkte

Der VfL Bochum steht derzeit punktlos am Tabellenende. Thomas Reis ist ein Kämpfer, das hat er hinlänglich nachgewiesen. Es muss ihm nun in Kürze gelingen, sportliche Erfolge einzufahren, die Partien gegen Werder Bremen und auf Schalke werden zu Schlüsselspielen. Nur mit guten Ergebnissen kann sich der Wind wieder drehen. Für ihn persönlich, vor allem aber für den ganzen Verein.

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