Bochum. Stafylidis droht erneut auszufallen. Es gibt aber auch Licht beim VfL Bochum: Fast alle Spieler sind am Ball. Einer kehrt zurück, einer holt auf.

Elf gegen elf spielten die Bochumer Profis beim ersten Training nach dem 0:1 in Freiburg am Montagvormittag. Elf gegen elf ohne die zwei Torhüter Michael Esser und Manuel Riemann auf kleine Tore. Es folgten Spiele neun gegen neun mit Torhütern. Die Mannschaften formierten sich dabei im Grundsatz so (trotz zwei Mann weniger), wie der nächste Gegner Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr, Ruhrstadion) zuletzt auflief.

Der SV Werder agierte bei seinen spektakulären Spielen bisher mit einer Fünferkette, einem Sechser, zwei Achtern und zwei Stürmern. VfL Bochums Trainer Thomas Reis wollte dieses System simulieren, damit seine Spieler nicht nur von der Video-Analyse einen Eindruck von der Werder-Art bekommen.

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Trainer Reis rechnet erstmal nicht mit Stafylidis-Einsatz am Samstag

Der Aufsteiger überzeugte bisher offensiv und wankte defensiv. Er punktete mit späten Treffern: 2:2 in Wolfsburg, 2:2 gegen Stuttgart, 3:2 in Dortmund, nun das 3:4 gegen Frankfurt.

In der Abwehr der Bochumer aber deuten sich erneut personelle Probleme an – und zwar wie so oft in dieser noch jungen Saison hinten links. Konstantinos Stafylidis war am Montag nicht dabei. Er hat erneut muskuläre Probleme, erklärte Trainer Thomas Reis. Stafylidis wolle sich noch eine zweite ärztliche Meinung einholen. Stand Montag rechnet Reis nicht damit, dass der kampfstarke Grieche gegen Bremen am Samstag einsatzfähig sein wird.

Horn ist im Mannschaftstraining - Startelf-Einsatz dürfte zu früh kommen

Stafylidis verpasste bereits die Pokalpartie bei Viktoria Berlin, spielte dann gut gegen Mainz, verpasste die Partien gegen Hoffenheim und Bayern, spielte dann gut in Freiburg. Reis wechselte ihn früh aus, weil er stark Gelb-Rot-gefährdet war, erklärte der Coach.

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Jannes Horn sprang in Berlin ein, zog sich einen Muskelfaserriss zu. Der Ex-Kölner ist wieder komplett im Mannschaftstraining. Ob es für Samstag reicht? Nach den Erfahrungen von Berlin eher nicht, zumindest nicht von Beginn an. „Ich bin erst einmal froh, dass er alles mitmachen kann. Jetzt müssen wir ihn wieder spielfit bekommen“, sagte Reis.

Das ist der Stand bei Danilo Soares: Es geht aufwärts

Danilo Soares wird gegen Bremen „definitiv“, so Reis, noch keine Option sein. Aber der Brasilianer ist weiter als noch vor zwei Wochen befürchtet. Er absolvierte am Montag eine Hälfte des Mannschaftstrainings, das er vor einer Woche wieder aufgenommen hat, und trainierte dann individuell. Nächste Woche, so der Plan, soll er das komplette Mannschaftstraining überstehen. Die Partie auf Schalke am 10. September dürfte für Soares aber zu früh kommen nach seiner kaum vorhandenen Vorbereitung. „Wir bauen ihn langsam auf“, erklärte Reis.

Janko und Ordets brechen das Training verletzt oder angeschlagen ab

Saidy Janko sprang mehrmals ein, konnte als Rechtsverteidiger hinten links aber nicht überzeugen. Am Montag brach er das Training wegen Leistenproblemen ab. Diagnose: offen. Auch Ivan Ordets, der rechte Innenverteidiger, humpelte mit Eisbeutel am rechten Schienbein vom Feld. Er hatte einen Schlag abbekommen. Reis ist optimistisch, dass Ordets am Dienstag wieder trainieren kann. Für den Ukrainer hatte in Freiburg Erhan Masovic begonnen, weil er die Spielart des VfL besser kennt, so Reis.

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Gegen Bremen könnten Ordets und Masovic loslegen

Gegen Bremen sind vielleicht beide gefordert in der Innenverteidigung. Sollten Janko, Horn und Stafylidis neben Soares allesamt ausfallen, soll die Lösung jedenfalls keinesfalls eine Dreierkette sein, erklärte Reis. In der Viererkette wäre vorstellbar, dass Linksfuß Dominique Heintz dann nach außen rückt.

Auf einem guten Weg zur Bundesliga-Fitness ist offenbar Lys Mousset, der sich am Montag im Training deutlich beweglicher, laufstärker und druckvoller präsentierte als in der Vorwoche. Der französische Stürmer, vor zwei Wochen als zuvor vereinsloser Spieler angekommen in Bochum, war konditionell bisher noch weit weg vom Bundesliga-Format, erklärte Reis noch einmal. Deshalb spielte er in Freiburg noch keine Rolle.

Mousset absolviert ein individuelles Zusatzprogramm

Der 26-Jährige holt auf. Mousset absolviert neben dem Mannschaftstraining ein zusätzliches individuelles Programm, auch Ernährungstipps hat er erhalten. Reis: „Wir müssen sehen, wann er körperlich so weit ist, seine ersten Minuten in der Bundesliga spielen zu können.“ Dann, das sah man nun erstmals deutlich, könnte er aufgrund seiner fußballerischen Qualität eine Verstärkung für die VfL-Offensive werden.

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Die bekommt schon morgen weiteren Zuwachs. Christopher Antwi-Adjei trainierte am Montag individuell mit Ball, mit Sprints, mit Dribblings. „Das sah besser aus als erwartet. Jimmy kann am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen“, erklärte Reis. Der Flügelstürmer fehlte rund drei Wochen wegen muskulärer Probleme.

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Bis auf Torwart Paul Grave (Schulterverletzung) und Stafylidis wäre der Kader zumindest schonmal im Training komplett – was es bisher nicht gab seit dem Trainingsauftakt im Juni.