Bochum. Unruhige Tage beim VfL Bochum. Vor allem der Umgang mit der Personalie Thomas Reis hat den Klub in Bedrängnis gebracht. Ein Kommentar.

Der VfL Bochum ist nicht wiederzuerkennen. Auf dem Platz fehlt die Abstimmung, das Defensivverhalten ist nach drei Spieltagen noch lange nicht auf dem Niveau der erfolgreichen vergangenen Saison. Vor dem schweren Auswärtsspiel in Freiburg am Freitag: null Punkte, Tabellenletzter.

Zu allem Überfluss aber ist der sportliche Fehlstart nicht das einzige Problem, das den Klub belastet. Auch neben dem Platz fehlt den Bochumern gerade ein wichtiger Faktor, der sie zum Aufstieg und zum Klassenerhalt getragen hat: das ruhige Umfeld.

Arbeiten ab 1. September nicht mehr gemeinsam beim VfL Bochum: Trainer Thomas Reis (li.) und Sportchef Sebastian Schindzielorz.
Arbeiten ab 1. September nicht mehr gemeinsam beim VfL Bochum: Trainer Thomas Reis (li.) und Sportchef Sebastian Schindzielorz. © firo

VfL Bochum: Thomas Reis setzt den Verein unter Druck

Da war die lange ungeklärte Nachfolge für Sportchef Sebastian Schindzielorz, die den VfL in Erklärungsnot gebracht und früh für Spekulationen und damit viel Unruhe gesorgt hat. Patrick Fabian, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung und bisheriger Assistent von Schindzielorz, ist jedenfalls nun auserkoren worden, um ihn zu beerben. Klarheit darüber hätten sich viele früher gewünscht, auch um Fabian mit einem Vertrauensbeweis zu stärken und ihn bereits in diesem Transferfenster werkeln zu lassen.

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VfL Bochum wollte die Deutungshoheit zurückzuerlangen

Viel dramatischer aber ist die Kommunikation des Klubs in der Personalie Thomas Reis. Der Trainer war ja vorgeprescht, als er dieser Zeitung vom Abbruch der Vertragsverhandlungen berichtet hatte. Der VfL Bochum hat nun verzweifelt versucht, die Deutungshoheit zurückzuerlangen, nachdem die Verantwortlichen in den vergangenen Wochen noch optimistisch von einer baldigen Einigung zwischen Trainer und Verein gesprochen haben. Hinter den Kulissen brodelt es dieser Tage daher gewaltig. Ausgang: ungewiss. Ein Rückfall in alte Bochumer Zeiten, die der Klub in seiner jetzigen sportlichen Lage ganz und gar nicht gebrauchen kann.