Der VfL Bochum kassiert gegen den FC Bayern eine historische 0:7-Heimklatsche. Stürmer Simon Zoller wählt nach dem Spiel deutliche Worte.

Simon Zoller redete nach dem historischen 0:7 gegen den FC Bayern München Klartext. „Das ist brutal enttäuschend, das waren 90 Minuten zum Vergessen von uns allen“, sagte der routinierte Stürmer des VfL Bochum nach der höchsten Bundesliga-Heimpleite in der Vereinsgeschichte.

VfL Bochum: Simon Zoller nach 0:7-Debakel bedient

„Wir konnten gar nicht richtig kämpfen, weil wir gar nicht in die Räume gekommen sind, um kämpfen zu können. So zerstört wurde ich noch nie. Wir müssen schleunigst dahin kommen, dass wir für irgendwas stehen.“

Für Zoller sind das die VfL-Tugenden, die Bochum in den letzten Jahren zum Zweitliga-Meister machten und zum Klassenerhalt in der Bundesliga in der Vorsaison führten. „Kampf und Leidenschaft“, nannte er exemplarisch – Stabilität und Gemeinsamkeit darf man ergänzen, „ich muss euch das jetzt nicht alles erzählen, ihr wisst das“, sagte er frustriert in der Mixed Zone gegenüber den Bochumer Journalisten.

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Zoller gab die Richtung für die nächsten Tage und Wochen vor. „Wir müssen schleunigst Lösungen finden, um konkurrenzfähig zu sein. Heute wären wir das nicht nur gegen Bayern nicht gewesen.“

Auch vor einem Jahr hatte es früh in der Saison eine 0:7-Watschn von den Bayern gegeben, danach richtete sich der VfL auf. „Das hat aber mit dem Spiel vor einem Jahr nichts zu tun, wir haben eine neue Truppe. Wir haben wichtige Jungs verloren. Das soll kein Nachtrauern sein, aber es sind Fakten“, sagte Zoller, der damals in München wegen eines Kreuzbandrisses gefehlt hatte.

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Dennoch: Es ist der dritte Spieltag, und Zoller verwies im Gesprächsverlauf auf die ersten beiden Partien, „als wir gute Spiele gezeigt haben, mithalten konnten“, so der Angreifer. „Wir sind weit weg von einer Krise, dafür sind wir zu gefestigt. Viele Jungs wie ich, der Staff leben den VfL“, so der 31-Jährige. „Wir sind Profis genug, dass uns das jetzt nicht umwirft. Wir müssen uns jetzt schütteln und dann viel arbeiten.“

VfL-Stürmer Simon Zoller: "Sind in unsere Einzelteile zerfallen"

Auch Kevin Stöger will nach drei Partien längst nicht den Kopf in den Sand stecken. „Bayern kommt hier als Weltklassemannschaft, sie haben sehr gut gespielt“, sagte der Mittelfeldmann. Der Einbruch nach ordentlichen 25 Minuten aber machte den Österreicher mindestens nachdenklich. „Wir kriegen wieder ein Standard zum 0:2, danach fallen die Tore viel zu einfach. Man kann verlieren, die Frage ist aber, wie. Wir sind in unsere Einzelteile zerfallen, wir wollten konzentriert und kompakt spielen. So waren wir eingestellt. Aber so haben wir nicht gespielt.“

Bereits kommenden Freitag spielt der VfL Bochum beim SC Freiburg (20.30 Uhr/Sky) – viel Zeit für harte Arbeit bleibt bis dahin nicht.