Bochum. Der VfL Bochum geht im eigenen Stadion gegen den FC Bayern unter. Bei der 0:7-Klatsche leisten sich die VfL-Profis zu viele Fehler. Die Noten.
Manuel Riemann: In der Vorsaison stand er nur beim Hinspiel im Tor, bekam sieben Stück eingeschenkt. Im Rückspiel, das die Bochumer mit 4:2 gewannen, stand Michael Esser im Tor, weil Riemann Corona hatte. Diesmal war Riemann bereits nach vier Minuten chancenlos, als ein Rechtsschuss von Leroy Sane oben rechts einschlug. Auszeichnen konnte er sich danach wenig. Nach 25 war er gegen den Kopfball von Matthijs de Ligt chancenlos wie nach 33 Minuten gegen Kingsley Coman und nach 43 Minuten gegen Sadio Mane. Hatte aber davor, dazwischen und danach Zeit genug, um zu lamentieren und mit seinen Vorderleuten zu hadern. Hat in dieser Saison noch nicht seine innere Torwart-Mitte gefunden. Die Bayern bestraften das gnadenlos. Note: 4
Cristian Gamboa: Der Mann aus Costa Rica hatte das Glück, dass die Bayern nicht so oft über seine Seite angriffen. Hatte natürlich dennoch genug zu tun, konnte ebenso wie seine Mitspieler dem Tempo und den Positionswechseln der Bayern nur seinen Einsatz- und Zweikampfwillen entgegensetzen. Das reichte kaum, zumal auch er dann unter Druck Fehler machte. Versuchte es zum Ende des ersten Durchgangs in Erinnerung an sein Traumtor beim 4:2-Sieg in der Vorsaison mit einem Distanzschuss. Der aber ging 15 Meter drüber war damit ebenso weit vom Tor entfernt wie die Bochumer und Gamboa von ihrer Gala-Vorstellung beim inzwischen schon legendären 4:2. Traf dann noch zum 0:6 ins eigene Tor. Note: 4,5
Ivan Ordets: War über weite Strecken des ersten Durchgangs der Bochumer mit der besten Zweikampfquote. Das nutzte ihm und seinem Team allerdings wenig. Die Bayern waren auch für ihn zu oft viel zu schnell, vor allem zu gedankenschnell. Kam in den entscheidenden Momenten auch nicht entscheidend in die Zweikämpfe und hat nun aus nächster Nähe den Beleg bayrischer Überlegenheit in der Bundesliga. Hatte bisher noch nicht gegen den Rekordmeister gespielt, hat bestimmt so schnell auch keine Lust mehr dazu. Note: 4
Dominique Heintz: Wie es gegen die Bayern gehen kann, weiß Heintz schon seit Jahren. Gegen den Meister muss alles passen, wenn es etwas mit einem Punktgewinn werden soll. Heintz bringt viel Routine mit, die aber reichte diesmal nicht, um das Angriffsspiel der Bayern bisweilen auch nur ansatzweise stoppen zu können. Ging mit unter. Note: 4
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Saidy Janko: Der Linksverteidiger musste erneut als Rechtsverteidiger aushelfen. War offenbar von den Bayern als der schwächere der beiden Außenverteidiger ausgemacht worden. Bekam zu selten echten Zugriff, leitete zwei Gegentore mit schlechten Klärungsversuchen ein. Ginge es nun Woche für Woche gegen die Bayern, könnte er nur hoffen, dass einer der drei gelernten Linksverteidiger zurückkommt. War der schwächste Akteur einer schwachen Viererkette. Wurde nach 70 Minuten von Reis erlöst, für ihn kam Jordi Osei-Tutu. Note: 5
Anthony Losilla: Der Kapitän hatte im ersten Abschnitt die beste Bochumer Chance. Er vergab sie zu hektisch. Versuchte ansonsten vergeblich, das Angriffsspiel der Bayern vorzeitig im Mittelfeld zu stoppen. Die Bayern schalteten dafür aber viel zu schnell um, brachten die Bälle in die Tiefe und Losilla musste wieder hinterher arbeiten. War beim 2:3 gegen Hoffenheim zweimal zu viel nicht im Bild. Diesmal kam er oft erst gar nicht in die Show, weil die Bayern sich wenig mit Mittelfeldspielereien aufhielten. Note: 4
Kevin Stöger: Kam im ersten Abschnitt selten dazu, zu zeigen, was er in der Offensive mit seinem linken Fuß bewirken kann. Musste vielmehr mit dem linken Fuß ganz oft ganz vehement verteidigen und ihn in Pässe der Münchner halten. War aber wie in den ersten beiden Spielen viel unterwegs und wann immer die Bochumer zu Offensivaktionen kamen, war er beteiligt. Bester Bochumer, eben auch, weil er nur schwer vom Ball u trennen war und dauerhaft versuchte, das Spiel seines Teams zu ordnen. Note: 3
Philipp Förster: An den beiden ersten Spieltagen war Förster jeweils eingewechselt worden. Bei seinem Startelfdebüt gleich gegen die Bayern spielen zu dürfen, spricht für ein gutes Gespräch, das Trainer Reis mit ihm in der Woche vor diesem Spiel geführt hatte. Da zeigte sich Förster selbstkritisch, er sei noch nicht bei 100 Prozent. Die sind es vermutlich immer noch nicht. Förster wird dafür noch einige Spiele benötigen. Konnte gegen die Bayern nicht zeigen, dass er im offensiven Mittelfeld eine Bereicherung für die Bochumer sein kann. Note: 4
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Takuma Asano: Gegen einige Spieler der Bayern, wird der Japaner wohl auch bei der WM in Katar spielen. Japan trifft in der Vorrunde auf Deutschland. Vielleicht erinnert er sich dann an die vierte Minute aus diesem Spiel. Da verlor er kurz Leroy Sane aus den Augen, der zum 1:0 traf. Lief danach aber auch mal dem französischen Nationalspieler Lucas Hernandez und dem senegalesischen Nationalspieler Sadio Mane weg. Das aber auch nur einmal. Fand ansonsten in der Offensive nicht statt, arbeitete aber zumindest konsequent mit zurück. Note: 4
Simon Zoller: Sein erster Doppelpack in der Bundesliga am vergangenen Spieltag in Hoffenheim reichte nicht zum Sieg. Diesmal hätte auch ein Dreierpack nicht gereicht. War erster Anläufer und erster Bochumer, der einen Abschluss hatte. Matthijs de Ligt klärte mit der Brust. Konnte diesmal die Freiräume, die er sich auch gegen die Bayern erlief, nicht gewinnbringend nutzen. Hatte gegen Ende die dann beste Bochumer Chance, scheiterte aber an Manuel Neuer. Note: 4
Philipp Hofmann: Dem vom Karlsruher SC gekommenen Mittelstürmer fehlt weiter das erste Erfolgserlebnis in einem Bundesligaspiel für seinen neuen Verein. War bei seinem Kopfball in der Mitte des ersten Durchgangs nach Flanke von Gamboa so nah dran wie bisher nicht in dieser Spielzeit. Konnte aber ansonsten kaum zeigen, dass er ein technisch beschlagener Spieler ist. Er hatte immer einen Bayern-Spieler im Rücken, der genauso groß und schwer ist wie er. Also entweder de Ligt oder Upamecano. Konnte keine Akzente setzen. Note: 4
Gerrit Holtmann und Jacek Goralski kamen nach 68 Minuten für Asano und Förster. Für Goralski waren es die ersten Pflichtspielminuten für den VfL. Jordi Osei-Tutu kam nach 70 Minuten für Janko, nach 85 kamen noch Erhan Masovic und Vasileios Lampropoulos für Zoller und Ordets – alle ohne Note.