Bochum. VfL Bochum - Abstiegskandidat Nummer eins? So äußern sich viele Experten vor dem Auftakt der Bundesliga-Saison. Trainer Reis sagt: „Danke dafür!“

Glaubt man vielen Experten und Umfragen, ist der VfL Bochum erster Abstiegskandidat der kommenden Bundesliga-Saison. „Ich kann mich bei den Experten nur bedanken“, sagte Trainer Thomas Reis entspannt bei der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Auftaktspiel gegen den FSV Mainz 05 am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Vonovia Ruhrstadion).

Im Vorjahr sei man nach Fürth für viele Abstiegskandidat Nummer zwei gewesen. Nun eben die Nummer eins. „Das sehe ich für uns nur positiv. Es ist eine Entlastung für den Kopf, nimmt uns Druck“, sagte Reis. An der Zielsetzung, Rang 15, ändert das natürlich nichts. „Es ist unser Anspruch, erneut zu beweisen, dass die Experten nicht Recht haben.“

Kleinster Etat der Bundesliga – Mentalität ist gefragt

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Mit einem Lizenzspieler-Etat von 30 Millionen Euro hat der VfL den mit Abstand geringsten Etat aller Bundesligisten. Bochum will sich mit Mentalität und Erfahrung – mit einem Schnitt von derzeit 27,2 Jahren stellt Bochum den ältesten Kader der Liga – der finanziellen Übermacht wieder entgegenstemmen. „Wir müssen auf dem Platz wieder vorangehen, topfit sein, Mentalität zeigen. Der Gegner darf keinen Spaß haben, Fußball zu spielen. Dann ist es egal, ob du ein kleines Budget hast. Wenn wir am Ende Platz 15 erreichen, haben wir etwas Riesiges geschafft.“

So sieht es auch Gerrit Holtmann, der Flügelstürmer des VfL, der beim 2:0-Heimauftakt-Sieg in der Vorsaison das Tor des Jahres 2021 erzielt hatte mit einem perfekten Sololauf. „Wir gehen mit dem gleichen Gefühl in die Saison wie vor einem Jahr“, sagte der 27-Jährige. „Wir sind für alle der krasse Außenseiter und wollen wieder zeigen, dass wir zu Recht zur Bundesliga gehören.“

Es gibt noch Karten für VfL-Fans im freien Verkauf - Vereinsrekord für Bochum

Dabei setzt Bochum weiterhin auf seine Fans, mit 18.000 verkauften Dauerkarten gibt es einen neuen Vereinsrekord. Allerdings ist die Partie gegen Mainz (Kapazität: 26.000) noch nicht ausverkauft, bis Donnerstagmittag waren laut Vereinssprecher Jens Fricke erst 22.500 Tickets verkauft, davon 1.300 an Mainz (Gäste-Kontingent: 2.600). Seit Donnerstagmorgen läuft der freie Vorverkauf über den Ticket-Onlineshop. Erhältlich sind für Bochumer Fans nur noch Sitzplatzkarten.

Reis und Holtmann erwarten Anhängerinnen und Anhänger, die wiederum das I-Tüpfelchen ausmachen können. „Wichtig ist, dass die Mannschaft alles investiert“, sagte Reis. „Dann haben wir tolle Fans, die aus dem Ruhrstadion einen Hexenkessel machen.“

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Stafylidis ist einsatzbereit - Offenes Rennen zwischen Lampropoulos und Masovic

Mit seiner Mentalität vorangehen kann auch Konstantinos Stafylidis. Der beim Pokalsieg bei Viktoria Berlin fehlende Linksverteidiger absolvierte auch das Training am Donnerstag komplett. „Er ist auf jeden Fall einsatzbereit“, sagte Reis, ohne Stafylidis eine Einsatzgarantie zu geben. Angesichts der Ausfälle von Danilo Soares und Jannes Horn, den weiteren Linksverteidigern im Kader, wäre alles andere als ein Startelf-Einsatz von Stafylidis aber eine große Überraschung.

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Der Grieche würde dann im Vergleich zum Pokalsieg in Berlin für Horn beginnen. Ansonsten ist mit höchstens einer Änderung in der Startelf zu rechnen. Als „sehr enges“ Rennen bezeichnete Reis jedenfalls das Duell um den zweiten Innenverteidiger-Posten neben Ivan Ordets. Vasileios Lampropoulos, der in Berlin den Vorzug erhielt, oder Erhan Masovic? „Ich habe im Kopf, wem ich das Vertrauen schenke“, so Reis.

Die Antwort gibt es öffentlich aber erst am Samstag, 14.30 Uhr, wenn die Aufstellungen bekanntgegeben werden. Eine Stunde später geht es gegen Mainz mit dem ehemaligen Bochumer Maxim Leitsch zur Sache.