Bochum. Jannes Horn könnte direkt in der Startelf stehen. Er erklärt, wie er sich dafür fitgehalten hat und wie schnell er mit dem VfL Bochum einig war.

So schnell kann es gehen im Fußball. Beim Pokalspiel am Samstag war Konstantinos Stafylidis fest eingeplant als Linksverteidiger des VfL Bochum. Seit Mittwoch ist klar: Stafylidis fällt ebenso aus wie der schon länger fehlende Danilo Soares.

Damit könnte Jannes Horn gleich nach ein paar Trainingstagen sein Debüt für den VfL Bochum geben. „Ich will immer gerne direkt spielen“, sagte der neue Linksverteidiger des VfL nach der Einheit am Mittwoch, als er auffällig dynamisch die linke Seite beackerte – von fehlender Fitness keine Spur.

VfL Bochum: Horn war nach seinem Vertragsende in Köln vereinslos

„Wenn ich spielen sollte, weiß ich natürlich nicht, wie lange es reicht“, räumt der 25-Jährige ein, der nach seinem Vertragsende beim 1. FC Köln bis zur Unterschrift beim VfL Bochum vereinslos war. „Ich habe erst zweimal trainiert. Aber ich habe mich selber fit gehalten, deshalb habe ich nicht allzu große Defizite bei der Fitness“, erklärt Horn. „Für mich ist es erst einmal wichtig, jetzt wieder reinzukommen. Es ist eine neue Stadt für mich, eine neue Umgebung, eine neue Mannschaft, die mich super aufgenommen hat. Wenn der Trainer möchte, dass ich spiele, bin ich bereit.“

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Reis denkt darüber nach, Horn von Beginn an zu bringen – oder Saidy Janko, den Rechtsverteidiger, auf die linke Seite zu ziehen.

Dass der 1,86 Meter große Verteidiger konditionell auf Ballhöhe ist, hat viel mit einer guten Einstellung zu tun. Nach der Saison habe er zwei Wochen Urlaub gemacht, so Horn, „und danach habe ich wirklich jeden Tag mit einem Personal-Trainer auf dem Platz gearbeitet. Mir war wichtig, dass ich nicht nur meine Läufe abspule, sondern auch etwas mit dem Ball mache. Das hat mir gut getan.“

Innerhalb von einer Woche vom ersten Kontakt zur Unterschrift

Zuletzt ging alles recht schnell, erzählt der ehemalige U21-Nationalspieler, der bereits 64 Bundesliga-Partien absolviert hat. Den ersten Kontakt mit dem VfL Bochum habe es erst eine Woche vor seiner Unterschrift am vergangenen Montag gegeben.

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Horn: „Als ich das Angebot bekommen habe, war für ziemlich schnell klar: Ja, ich will hierhin, auch wenn es noch andere Interessenten gab. Der VfL Bochum ist ein geiler Klub, ein Traditionsverein. Da musste ich nicht lange überlegen.“

„Extrem geil“, wie die Fans einen nach vorne pushen

Er selbst hat mit Köln seine Erfahrungen in Bochum gemacht – und die VfL-Fans kennengelernt. „Es ist extrem geil, wie die Fans einen hier nach vorne pushen, das liebe ich, als Fußballer brauchst du das“, schwärmt Horn. „In Köln passen ein paar mehr Fans rein, aber die Stimmung in Bochum ist mit der in Köln vergleichbar.“

Jannes Horn, hier gegen Leverkusens Moussa Diaby, fühlt sich bei seinem neuen Klub an die Zeit in Köln erinnert: „In Köln passen ein paar mehr Fans rein, aber die Stimmung in Bochum ist mit der in Köln vergleichbar.“
Jannes Horn, hier gegen Leverkusens Moussa Diaby, fühlt sich bei seinem neuen Klub an die Zeit in Köln erinnert: „In Köln passen ein paar mehr Fans rein, aber die Stimmung in Bochum ist mit der in Köln vergleichbar.“ © AFP | Martin Meissner

Sein erster Eindruck von der Mannschaft sei „echt gut“, einige Spieler kannte er bereits, was die Integration zusätzlich erleichtert. „Mit Bruno Esser habe ich in Hannover ein Jahr zusammengespielt. Den Jimmy Antwi-Adjei kenne ich gut, mit Zolli (Simon Zoller, Anmerkung der Redaktion) habe ich in Köln gespielt, Gerrit Holtmann kannte ich aus Braunschweiger Zeiten“, so Horn.

Horn will als Neuzugang an die vergangene VfL-Saison anknüpfen

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Er ist vom Klassenerhalt fest überzeugt, entgegen zahlreicher Experten und Fan-Umfragen sieht er Bochum nicht als ersten Abstiegskandidat. „Wenn man als Gegner des VfL hierherkommt, weiß man schon, was auf einen zukommt. Es war in der letzten Saison immer extrem schwer, hier zu spielen. Ich denke, die Gegner werden uns auch nicht unterschätzen“, meint Horn. „Was der VfL in der vergangenen Saison gespielt hat, weiß jeder. Daran wollen wir anknüpfen.“

Die mannschaftliche Geschlossenheit soll Bochum zum Erfolg führen. „Ich kenne es aus Köln, da waren wir auch ein richtiges Team. Hier ist es genauso, deshalb mache ich mir keine Sorgen um den Klassenerhalt. Natürlich müssen wir hart arbeiten. Wir trainieren hart, so wollen wir den Klassenerhalt schaffen.“

Und im Pokal zunächst einmal weiterkommen: Bei Viertligist Viktoria Berlin zählt für den VfL am Samstag (13 Uhr/Sky) natürlich nur ein Sieg. Vielleicht mit Neuzugang Jannes Horn in der Startelf.

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