Gais. . Der Ukrainer mischt im Trainingslager des VfL Bochum schon voll mit. Trotzdem hat der mögliche neue Abwehrchef einen schwierigen Start.
Das beliebte Fußball-Aufwärmspiel Fünf-gegen-Zwei ist simpel wie effektiv: Die einen wollen bei der Balljagd raus aus der Mitte, die anderen nicht rein. Und man sollte sich möglichst nicht tunneln lassen. Das aber musste Gerrit Holtmann am Dienstagvormittag in Gais am eigenen Leib spüren.
Mit dem ausgestreckten Bein wollte der Flügelspieler des VfL Bochum Ball stehlen. Aber Ivan Ordets ließ ihm keine Chance, führte den Ball mit dem einen Fuß hinter seinem Standbein her und leitete ihn direkt durch die Beine von Holtmann zu Manuel Riemann weiter. Huldigung der anderen für Ordets, Demütigung für Holtmann.
Ivan Ordets: potenzieller VfL-Abwehrchef
Betrachtet man nur diese Szene, könnte man zum Schluss kommen, dass Ordets schon nicht mehr aus dem Kader des Bundesligisten wegzudenken ist. Aber der 30-Jährige braucht noch Zeit, bis der ehemalige ukrainische Nationalspieler das werden kann, was man sich in Bochum vom robusten Verteidiger erhofft: ein potenzieller Abwehrchef nach den Abgängen der Stammspieler Maxim Leitsch und Armel Bella-Kotchap.
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„Er hat lange nicht mit Ball trainiert. Das hat man auch in den ersten Einheiten gesehen“, sagt Trainer Thomas Reis. „Da war die Technik natürlich noch nicht ganz so ausgereift. Es wird von Tag zu Tag besser.“ Im Testspiel am Dienstag gegen US Lecce spielt Ordets erstmals von Beginn an, nach 20 Minuten musste er aber schon vom Feld. Eine Vorsichtsmaßnahme, wie Trainer Thomas Reis anschließend erklärte.
Zuletzt bei Dynamo Moskau aktiv
Der Innenverteidiger steht bei Dynamo Moskau unter Vertrag, der VfL hat ihn dank einer Ausnahmeregelung für ausländische Profis des Weltverbandes Fifa als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine verpflichten können. Kurz nach Kriegsausbruch hatte er das Land verlassen. „Er ist voller Tatendrang“, sagt Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender des VfL.
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Ordets selbst möchte sich im Trainingslager nicht öffentlich äußern. „Wir müssen das respektieren. Intern haben wir darüber gesprochen, extern möchte ich darüber nicht reden“, erklärte Villis. Dabei hätte man gerne erfahren, welche Ziele Ordets mit Bochum hat. Allerdings auch, ob Berichte aus der Ukraine der Wahrheit entsprechen, wonach der Spieler noch im Mai die Saisonabschlussfeier von Dynamo Moskau besucht haben soll, während in der Heimat Bomben fielen.
Erhan Masovic will sich beim VfL Bochum zeigen
Die Zeit, in der Ordets ans Team herangeführt werden soll, möchte Erhan Masovic nutzen, um sich in den Fokus zu spielen.
Nach einer Saison „wie im Traum“ strotzt der serbische Neu-Nationalspieler vor Selbstvertrauen: „Ich glaube, dass ich mir ein gewisses Standing erarbeitet habe“, sagte der 23-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion. „Aber am Ende muss das der Trainer entscheiden. Seit einem Jahr fühle ich mich wie jemand, der auch vorangehen kann.“
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Ein vierter Innenverteidiger neben Ordets, Masovic und Vasilios Lampropoulos (32) soll noch kommen. Konkurrenzkampf ist genau das, was Trainer Reis will.