Monheim. Der VfL Bochum hat im zweiten Testspiel gegen den Oberligisten Monheim 1.1 gespielt. Trainer und Spieler bleiben gelassen. Die Stimmen zum Spiel.
Das war doch gleich mal ein anderer VfL Bochum. Zumindest personell. Im ersten Test gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV (2:0) hatte Trainer Thomas Reis fünf U19-Spieler und dafür nur fünf potenzielle Bundesligaspieler und mit Philipp Hofmann nur einen neuen Akteur dabei.
Beim zweiten Test am Mittwoch beim 1. FC Monheim, Oberligist vom Niederrhein, gab es ein ernüchterndes 1:1 (1:1). Und das, obwohl mit Nico Böll und Mohammed Tolba nur noch zwei U19-Spieler im Kader waren. Dafür gaben Kevin Stöger, Jordi Osei-Tutu und Saidy Janko ihr Debüt für den VfL. Erstmals mit dabei waren zudem die Nationalspieler Patrick Osterhage, Erhan Masovic, Christopher Antwi-Adjei und Gerrit Holtmann.
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Das personell deutlich verbesserte Team zeigte im Vergleich zu Wuppertal kein deutlich verbessertes Spiel. So wäre es gegen den nominell schwächsten Gegner der Vorbereitung zu erwarten gewesen. Auch gegen Monheim aber zeigte sich, was Kapitän Anthony Losilla bereits nach dem Spiel in Wuppertal gesagt hatte. „Es dauert immer ein, zwei Spiele, bis man wieder im Rhythmus ist.“
Monheim geht früh in Führung
Die Monheimer schienen da schon weiter zu sein. Zumindest erzielten sie das erste Tor des Spiels. Ausgangspunkt war ein verlorener Zweikampf von Linksverteidiger Moritz Römling. Über seine Seite und Matthias Wybierek lief der erste zügige Monheimer Angriff, an dessen Ende Kevin Kussunga sieben Meter vor dem Tor stand und zum 1:0 traf (14.).
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Es dauerte bis nach der ersten Warm-Wetter-Trinkpause, bis die Bochumer reagierten. Silvere Ganvoula war es, der an seinem 26. Geburtstag zum 1:1 traf. Er machte das durchaus sehenswert mit einem Schlenzer aus knapp 16 Metern. Es war sein zweites Tor im zweiten Spiel. Der Stürmer, der ein Kandidat für einen Verkauf ist, macht weiter Werbung in eigener Sache.
Danach verdiente sich dann aber wieder ein Monheimer beste Noten. Torwart Björn Nowicki klärte gegen Jordi Osei-Tutu und zweimal gegen Ganvoula und verhinderte damit, dass die Bochumer dann doch mit einer Führung in die Pause gingen.
Bochum kommt zu selten ins Tempo
Verdient wäre die nicht zwingend gewesen. Die Monheimer zeigten bei Temperaturen um die 30 Grad, das bessere, das engagiertere, vor allem das schnellere Spiel. Die Bochumer kamen zu selten ins Tempo, verbauten sich Möglichkeiten oft schon durch einen schlechten ersten Pass. Es war bis hierhin eine schwaches Spiel des Bundesligisten. Es wurde nach dem Wechsel kaum besser.
Zum zweiten Abschnitt wechselte Trainer Thomas Reis neunmal. Nach Kevin Stöger und Jordi Osei-Tutu im ersten Abschnitt kam nun Rechtsverteidiger Saidy Janko zu seinem Debüt. Die Bochumer suchten nun vermehrt den Abschluss. Mit Antwi-Adjei über die rechte und Gerrit Holtmann über die linke Seite war nun immerhin das Tempo höher.
So kam Tarsis Bonga, im zweiten Abschnitt als Linksverteidiger aufgeboten, zu einem guten Abschluss, Holtmann ebenso, schließlich auch Philipp Hofmann. Weiterhin aber war an Björn Nowicki im Tor kein Vorbeikommen. Zudem blieb Monheim über Konter gefährlich, die ihnen die Bochumer weiterhin gestatteten.
Chancenplus von 10:1 reicht nicht zum Sieg
Am Ende hatten die Bochumer ein Chancenplus von 10:1. Das Ergebnis aber blieb beim 1:1. „Es war ein typisches Vorbereitungsspiel in dem man gemerkt hat, das manche Jungs erst seit zwei Tagen im Training sind, dass sie aus dem Urlaub kommen“, sagte Reis. „Natürlich ärgere ich mich über das Ergebnis und jedes Spiel, das wir nicht gut machen, aber dafür gibt es auch Gründe. Man sieht, dass wir noch viel Arbeit haben.“
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Ähnlich fasste es Cristian Gamboa zusammen. Der Mann aus Costa Rica hatte, weil Anthony Losilla erst im zweiten Abschnitt spielte und Manuel Riemann nicht dabei war, das Team als Kapitän auf das Spiel geführt. „Es ist Vorbereitung, wir haben heute Morgen auch noch eine Trainingseinheit gehabt, unsere Beine waren etwas schwer. Dazu kommt, dass einige Spieler jetzt erst dazu gekommen sind und noch nicht so viel trainiert haben. Normalerweise müssen wir so ein Spiel gewinnen. Aber wichtig ist für uns, dass alle gesund bleiben, dass sich keiner verletzt.“
Das Ergebnis sei in der Vorbereitung zweitrangig, sagte Kevin Stöger. Er hatte in Durchgang eins sein Debüt für den VfL im offensiven Mittelfeld gegeben. „Es war ein intensives Spiel. Natürlich wollten wir hier heute gewinnen. Aber ich glaube, dass wir dennoch ein paar Dinge mitnehmen können. Ein Spiel bringt manchmal mehr als ein Training. Für die Anfangszeit, für den Stand der Vorbereitung, war das okay. Es war heute mein dritter Tag der Vorbereitung, nachdem ich die erste Woche krank verpasst habe.
Nächster Test am Samstag gegen den 1. FC Bocholt
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Für den Oberligisten war es mehr als ein Achtungserfolg, für den VfL Bochum war das Ergebnis deutlich zu wenig. Das Gute daran: Es kann nur besser werden.
Die Möglichkeit zu zeigen, dass es besser geht, haben die VfL-Profis am Samstag, 2. Juli. Dann spielt der VfL beim Regionalligisten 1. FC Bocholt. Anstoß ist um 14 Uhr.