Bochum. Gerrit Holtmann würde gerne beim VfL Bochum bleiben, der Verein will ihn wohl auch. Derzeit laufen die Vertragsverhandlungen. Das ist der Stand.
Seit Montag ist Gerrit Holtmann wieder beim VfL Bochum im Training. Weil er nach der Saison noch für die philippinische Nationalmannschaft in der Qualifikation für die Asienmeisterschaften spielte, hatte er ein paar Tage länger frei. Der schnelle Außenangreifer hat beim VfL noch einen Vertrag bis 2023. Derzeit laufen dennoch Vertragsverhandlungen, weil Holtmann gerne seinen Vertrag verlängern möchte.
Dass der VfL Bochum Holtmann ein Vertragsangebot gemacht hat, hatte diese Redaktion bereits berichtet. „Wir prüfen das gerade, sind in Gesprächen“, sagte Holtmann am Dienstag nach der ersten Trainingseinheit des Tages. „Das dauert wahrscheinlich noch einige Wochen. Das ist Stand der Dinge.“
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Stand jetzt deute viel darauf hin, dass er beim VfL Bochum bleibe. „Ich fühle mich hier wohl. Ich weiß, was ich am Verein habe, was ich an den Jungs habe. Ich habe hier in den vergangenen beiden Jahren so viele Spiele gemacht wie davor nur in Braunschweig. An mir liegt es nicht, an meinem Berater liegt es nicht.“ Dazu kommt, dass er laut eigener Aussage gerade keine anderen Angebote vorliegen habe.
Holtmann liegen keine andere Angebote vor
Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport beim VfL Bochum, sagte auf Anfrage zu diesem Thema, das, was er bei diesen Anfragen stets sagt, nämlich, dass er nichts sagt. „Wenn es eine Entscheidung gibt, gehen wir damit an die Öffentlichkeit. Bis dahin und auch in Zukunft werde ich zu Verträgen, Gesprächen über Verträge oder Vertragsinhalten nichts sagen.“
Wie schon von Holtmann geäußert, deutet viel darauf hin, dass er weiter für die Bochumer spielt. Auch über das Jahr 2023 hinaus. Holtmann ist aufgrund seines Tempos einer der Spieler, die Trainer Thomas Reis gerne einsetzt.
Holtmann ist einer der weniger Stammspieler
In der vergangenen Spielzeit schickte er Holtmann in 23 Spielen von Beginn an auf das Feld, in sechs weiteren Partien wechselte er ihn ein, fünf Spiele verpasste Holtmann krank oder verletzt. In der erfolgreichen Zweitligasaison waren es 28 Startelfeinsätze und zwei Einwechslungen. Holtmann ist in den vergangenen beiden Jahren einer der Stammspieler gewesen, er ist erfolgreich und beliebt bei Mitspielern und Fans.
So könnte es, neben finanzielle Dinge, noch um die Laufzeit des Vertrages gehen. Holtmann hatte bereits im Interview mit dieser Redaktion gesagt, dass er möglichst nicht mit einem auslaufenden Vertrag in die nächste Saison gehen wolle: „Mein Vertrag geht nur noch ein Jahr. Das bedeutet in der Regel: entweder verlängern oder verkaufen. Die Gespräche werden nach der Saison geführt. Ich möchte zeitnah wissen, wie es weitergeht“
Trainer Reis sieht weiterhin Steigerungspotenzial
Holtmann erinnert dabei auch an Thomas Eisfeld, der sich am Ende der vergangenen Saison verletzt hatte. Nach seinem Vertragsende beim VfL stand der Mittelfeldmann monatelang ohne Kontrakt da, ehe er beim damaligen Viertligisten RW Essen unterschrieb.
Seit Ende August 2020 spielt Holtmann für den VfL, gekommen war er von Mainz 05 aus der Bundesliga. Mit ihm stieg Bochum in die Bundesliga auf und hielt nun souverän die Klasse. Schnell war der Linksfuß schon immer, in der 2. Liga hielt er den Saisonrekord beim Tempo mit mehr als 36 km/h.
Fußballerisch hat er sich vor allem in der Bundesliga weiterentwickelt – ganz oben angekommen ist er allerdings noch nicht. Nicht nur Thomas Reis sieht weiterhin noch Steigerungspotenzial beim 27-Jährigen. Im Abschluss und vor allem beim letzten Pass. Mit fünf Treffern und sechs Torvorlagen bei 28 Einsätzen war der gebürtige Bremerhavener mindestens im Soll, in der 2. Liga kam er auf vier Tore und sechs Torvorlagen.
Hochzeit, Debüt in der Nationalmannschaft – Vertragsverlängerung?
Eine vorzeitige Vertragsverlängerung würde diesen Sommer für Holtmann abrunden. Kurz nach Ende der Saison hat er geheiratet, dann hat er sein Debüt in der philippinischen Nationalmannschaft gegeben. Es sei bisher ein guter Sommer, mit gemischten Gefühlen gewesen, sagte er.
„Sehr emotional war es, sehr aufregend und spannend zu gleich. Wir haben es mit der philippinischen Nationalmannschaft nicht geschafft, uns für die Asienmeisterschaft zu qualifizieren. In der Mannschaft habe ich gemerkt, dass es für viele Spieler ein Life Changer war. Sie wollten sich präsentieren und für Vereine interessant machen. Da habe ich noch einmal eine andere Welt erlebt. Das Fußballgeschäft dort ist ein komplett anderes als hier. Die Spieler dort können es durch den Fußball zu einem besseren Leben schaffen.“