Bochum. Sebastian Polter geht – Jordi Osei-Tutu soll kommen. Der 23-jährige Engländer soll für noch mehr Tempo auf der Außenbahn des VfL Bochum sorgen.
Stürmer Sebastian Polter wechselt zum FC Schalke 04 – ein schneller Außenangreifer ist offenbar im Anflug. Der VfL Bochum will Jordi Osei-Tutu vom FC Arsenal U23 zurück ins Revier holen. Der 23-Jährige spielte bereits 2019/20 für den damaligen Zweitligisten und hinterließ als rechter Außenstürmer mit seinem Tempo, seinen Dribblings und seinen Toren Eindruck.
Die Gespräche mit dem Flügelstürmer, der ursprünglich als Rechtsverteidiger geholt wurde und dort auch immer wieder mal zum Einsatz kam in den vergangenen Jahren, sind nach Informationen dieser Redaktion bereits weit fortgeschritten. Osei-Tutu selbst postete zuletzt häufiger Bilder aus seiner VfL-Zeit auf seinem Instagram-Kanal, auch die „alten“ Bilder aus seiner Bochumer Saison sind dort noch sehr präsent.
Nach Anlaufproblemen stieg Osei-Tutu zur Stammkraft auf dem Flügel auf
Der Engländer wurde im Sommer 2019 als Rechtsverteidiger geholt, ausgeliehen vom FC Arsenal U23. Defensiv allerdings hatte er Probleme und zudem als junger Mann Anlaufschwierigkeiten, sich im Revier zurechtzufinden. Im Laufe der Saison aber akklimatisierte er sich hervorragend, fühlte sich wohl in Bochum, wurde von Fans gefeiert – und entpuppte sich auf der offensiven Außenbahn als Gewinn.
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In den letzten elf Saisonspielen war er als Rechtsaußen gesetzt, Osei-Tutu bestritt alle Partien nach der Coronapause von Beginn an, trug zum Klassenerhalt bei. Insgesamt kam er in Bochum auf 21 Zweitliga-Einsätze. Dabei erzielte er fünf Treffer und bereitete drei Tore vor. Markenzeichen: Tempo.
Osei-Tutu kann den Konkurrenzkampf auf den offensiven Außenbahnen erhöhen
Das passt zur Spielphilosophie des VfL, der auch in der kommenden Saison über eine stabile Defensivarbeit und die schnellen Außenangreifer zum Erfolg kommen will. Mit Takuma Asano, Gerrit Holtmann und Christopher Antwi-Adjei hat Bochum bereits drei schnelle Flügelstürmer, auch Simon Zoller könnte außen angreifen.
Hinzu kommen soll Osei-Tutu. Der könnte auch als back-up für Rechtsverteidiger Cristian Gamboa dienen, wäre in Bochum aber ganz klar weiter vorne eingeplant. Einen Rechtsverteidiger als Gamboa-Konkurrent will Bochum noch verpflichten.
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Weiterer Vorteil: Trainer Thomas Reis kennt und schätzt Osei-Tutu, der Spieler wiederum kennt und schätzt Bochum. Und er ist mit 23 Jahren weiterhin noch entwicklungsfähig.
Stammklub FC Arsenal hat Osei-Tutu bereits vier Mal ausgeliehen
Osei-Tutu hat in jungen Jahren bereits viel erlebt, auch durchlitten. Gleich vier Mal bereits wurde er, wie es in England deutlich üblicher ist als in Deutschland, ausgeliehen. Erst in diesem Winter, am letzten Transfertag, verließ er die U23 von Arsenal erneut und schloss sich Rotherham United an.
Beim englischen Spitzenklub der League One, der dritthöchsten Liga in England, zählte er von Februar bis Ende April zum Stamm (9 Startelf-Einsätze). Rotherham stieg als Tabellenzweiter in die Championship, die zweite Liga Englands auf.
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Zuvor spielte der Engländer mit ghanaischen Wurzeln jeweils auf Leihbasis für die englischen Zweitligisten Cardiff City und Nottingham Forest. Verletzungspech warf ihn immer wieder zurück.
Bochum hätte Osei-Tutu bereits im Sommer 2020 gerne weiter verpflichtet oder ausgeliehen. „Jordi war auf einem guten Weg“, sagte Trainer Reis damals. „Doch Arsenal hat sicher auch andere Pläne mit ihm.“
Bochum strebt eine feste Verpflichtung an
Sein Vertrag in London läuft noch bis zum Sommer 2023. Eine weitere Leihe nach vorheriger Vertragsverlängerung beim FC Arsenal wäre denkbar, wobei Osei-Tutu in den Planungen des Premier-League-Klub keine Rolle spielt.
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Die Spielerseite und der VfL Bochum streben einen festen Transfer an, womöglich auch für eine überschaubare Ablösesumme. Osei-Tutus Marktwert liegt nach den Schätzungen von transfermarkt.de bei 1,0 Millionen Euro. Durch die Wechsel von Maxim Leitsch (rund 3,5 Millionen Euro/Mainz 05) und Sebastian Polter (1,5 Millionen Euro/Schalke 04) hat der VfL zumindest einen kleinen finanziellen Spielraum.
Osei-Tutu wäre der vierte externe Neuzugang – Stafylidis bleibt Wunschkandidat
In Bochum wäre Osei-Tutu dann der vierte externe Zugang nach den jeweils ablösefreien Verpflichtungen von Philipp Hofmann (Angriff/Karlsruher SC), Kevin Stöger (offensives Mittelfeldzentrum/Mainz 05) und Jacek Goralski (defensives Mittelfeldzentrum/FK Kairat Almaty). Zudem erhielt Talent Tim Oermann (Innenverteidigung, eigene U19) einen Profivertrag. Zwei Transfers sollen zeitnah perfekt gemacht werden.
Vermutlich noch etwas dauern dürfte es bei Wunschkandidat Konstantinos Stafylidis. Die TSG Hoffenheim steigt erst am 26. Juni wieder ins Training ein. Möglich, dass sich der neue Trainer Andre Breitenreiter erst selbst ein Bild von dem 29-jährigen Außenverteidiger und Sechser machen will.