Bochum. Mit einem Sieg bei Union Berlin würde der VfL Bochum Köln helfen. VfL-Trainer Reis geht davon aus, dass er dann ein Dankeschön aus Köln erhält.

Die Bundesliga-Saison geht mit großen Schritten dem Ende entgegen. Zumindest für den VfL Bochum. Der Klassenerhalt ist klar, den Abschied von den Fans hat es mit dem Sieg gegen Bielefeld gegeben, eine Feier mit den Mitarbeitern gab es auch schon. Am Mittwoch nun war die drittletzte Trainingseinheit für diese Saison. Am Samstag steht das letzte Saisonspiel bei Union Berlin an. Dort will, dort soll der Aufsteiger noch einmal liefern. Nach dem Spiel ist dann frei. Zumindest für die Spieler.

VfL-Trainer Thomas Reis würde gerne mit einem guten Gefühl in die Pause gehen. „Es wird einem natürlich bewusst, dass die Saison zu Ende geht“, sagte er am Mittwochmittag kurz nach dem Training. Am Donnerstag und Freitag steht noch jeweils ein Training an, am Donnerstag ist zudem die Pressekonferenz zum Spieltag.

„Wir haben ja nur noch ein Spiel“, sagte Reis. „Für das wollen wir noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um ein gutes Spiel zu machen. Dazu kommt, dass die Mannschaft in dieser Konstellation nicht mehr zusammenspielen wird. Auch deshalb wollen wir ein gutes Ergebnis.“

Spieler können sich noch einmal eine Prämie verdienen

Für die Spieler würde es außerdem bedeuten, dass sie noch ein paar Euros mehr bekommen würden. „Die Spieler haben erfolgsabhängige Verträge“, sagte Reis. „Daher würde ihnen ein positives Ergebnis helfen.“ Unabhängig davon aber seien sie alle Sportler und würden jedes Spiel schon deshalb gewinnen wollen. Erst recht aber gegen Union Berlin.

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Nur gegen zwei Mannschaften haben die Bochumer in dieser Saison bisher keinen Punkt geholt. Gegen RB Leipzig verloren sie auswärts 0:3 und daheim mit 0:1. In Mönchengladbach gab es ein 1:2 und im Ruhrstadion ein 0:2, nachdem die Partie beim Stand von 0:2 abgebrochen worden und später so gewertet worden war.

Noch keinen Punkt gab es auch gegen Union Berlin. Das Hinspiel im Ruhrstadion verloren die Bochumer mit 0:1. Weiterhin bezeichnet Reis diese Niederlage als unglücklich und nimmt es als Ansporn, es beim zweiten Vergleich besser zu machen.

Für Reis ist es die Premiere in der Alten Försterei

Wobei Reis natürlich weiß, dass das Ergebnis des Spiels Union gegen den VfL auch das Abschneiden anderer Vereine beeinflusst. Am letzten Spieltag geht es für Union aber auch den 1. FC Köln darum, für welchen internationalen Wettbewerb sie sich denn nun qualifizieren: Europa-League oder Conference League.

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Übergeordnet freut sich Reis auf das Spiel. Es ist seine Premiere in der Alten Försterei, wie das Union-Stadion heißt. „Ich war einmal in der Alten Försterei, das war aber vor dem Umbau.“, sagte er. „Da war ich als damaliger Co-Trainer des VfL zur Gegnerbeobachtung. Der VfL hat auch einmal im DFB-Pokal gegen Union gespielt, da war ich noch Spieler und war verletzt.“

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Nun freut er sich auf das Spiel zum einen besonders, weil er und sein Team den Klassenerhalt geschafft haben und befreit aufspielen können. Zum anderen, weil Reis auf Urs Fischer, den Trainer der Berliner trifft.

Eine Kiste Bier hat Baumgart nicht versprochen

Das sei eine schwierige Frage, sagte er auf die Frage, welchen Trainer er besser findet: Urs Fischer oder Steffen Baumgart, den Trainer der Kölner. „Beide sind mir sympathisch, beide leisten tolle Arbeit. Mit Steffen Baumgart verbindet mich die gemeinsame Trainerausbildung.“

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Er habe jetzt bei der Trainertagung in Frankfurt mit ihm natürlich auch über das Spiel in Berlin gesprochen. „Er hat mir jetzt keine Kiste Bier für einen Sieg versprochen“, sagte Reis. „Aber wenn wir gewinnen und es Köln hilft, würde ich auch ein Abendessen nehmen. Steffen Baumgart weiß genau, dass wir alles versuchen werden, um zu gewinnen.“

Personell sieht es beim VfL fast unverändert im Vergleich zum Dienstag aus. Konstantinos Stafylidis und Erhan Masovic fehlten erneut. „Sie könnten aber vielleicht noch fit genug werden“, sagte Reis. „Milos Pantovic hat mittrainiert, bei ihm wird es wohl reichen. Anders sieht es bei Christopher Antwi-Adjei aus. Er ist weiter krank.“

Reis: „Polter ist heiß auf das Spiel bei Union“

Auch für das letzte Saisonspiel weicht Reis nicht von seiner Linie ab. Er verschenkt keinen Platz im Spieltagskader. Jeder einzelne Akteur muss sich einen Platz über das Training erarbeiten. Und als Partyreise oder Abschlussfahrt ist die Berlin-Tour auch nicht gedacht. Er werde nur die Spieler nach Berlin mitnehmen, die zum Spieltagskader gehören.

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„Dazu kommt“, sagte Reis, „dass wir diesmal ausnahmsweise fliegen, und wir nur ein begrenztes Platzangebot haben. Wir wollten mit dem Zug anreisen. Das wäre aus Bochum optimal gewesen. Das klappt aber nicht.“

Einen Platz im Kader sollte Stürmer Sebastian Polter schaffen. Für ihn ist das Spiel bei Union ein besonderes. Er schaffte mit Union den Aufstieg in die Bundesliga. „Ich glaube schon, dass Sebastian Polter heiß darauf ist, gegen Union zu spielen“, sagte Reis. „Er war nach dem Wochenende zunächst nicht ganz fit und es gab die Überlegung, dass er nicht mitfliegt. Aber er wird wohl dabei sein.“