Bochum. Dem VfL Bochum droht im TV-Geld-Ranking der letzte Bundesligaplatz. Der HSV könnte helfen. VfL plant mehr Dauerkarten in der nächsten Saison.
Aus Bochumer Sicht hätte die Saison kaum besser laufen können. Der VfL ist Tabellenelfter mit 42 Punkten. Mindestens Rang 13 hat er sicher, Platz zehn ist noch möglich vor dem letzten Spiel bei Union Berlin am Samstag.
Und doch hätte die Saison besser zu Ende gehen können für den VfL. Die Absteiger aus der Bundesliga, Fürth und Bielefeld, waren finanziell ganz oder halbwegs auf Augenhöhe mit dem VfL Bochum. Die Aufsteiger Schalke 04 und wahrscheinlich Werder Bremen planen in anderen Dimensionen.
Dem SV Werder reicht ein Punkt im letzten Heimspiel gegen Jahn Regensburg. Wenn der HSV (in Rostock) und Darmstadt (gegen Paderborn) ihre Spiele nicht gewinnen, wäre Bremen auch bei einer Niederlage am Ziel.
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Schalke und Bremen ziehen im TV-Geld-Ranking an Bochum vorbei
Für den VfL Bochum bedeutet das im TV-Geld-Ranking, dass beide Aufsteiger (Schalke und Werder) aufgrund der langjährigen Wertung vor dem VfL Bochum platziert sein werden; egal, ob Bochum nun Zehnter oder Dreizehnter wird. Setzt sich zudem in der Relegation der Bundesligist (Hertha oder Stuttgart) gegen den Dritten der 2. Liga (wohl HSV oder Darmstadt) durch, würde der VfL in der TV-Geld-Tabelle auf den letzten Bundesliga-Platz abrutschen.
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In dieser Saison war er Siebzehnter vor Fürth und kassierte rund 33 Millionen Euro TV-Geld. Die Summe steigerte sich im Vergleich zur Planung unter anderem, weil Bochum im DFB-Pokal das Viertelfinale erreicht hat. In der kommenden Saison gibt es insgesamt für alle Erst- und Zweitligisten mehr Geld – für Bochum aber zunächst weniger.
VfL Bochum plant mit nur 31 Millionen Euro Fernsehgeld
Der VfL hat in seiner Planung für die Lizenzierung erneut konservativ als Tabellen-Achtzehnter im TV-Geld-Ranking geplant. In diesem Fall rechnet er mit rund 31 Millionen Euro aus dem Fernsehgeldtopf. Steigt der Hamburger SV (oder Darmstadt) auf, würde Bochum auf Platz 17 im TV-Geld-Ranking notiert sein und rund 1,6 Millionen Euro mehr erhalten.
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Dennoch peilt der VfL eine deutliche Erhöhung seines Lizenzspieler-Etats an, auch dank – so die Pandemie nicht zurückschlägt – mehr Zuschauern. Transfererlöse würden dabei natürlich helfen. In dieser Saison beträgt der Etat 24 Millionen Euro: „Es läuft auf eine Punktlandung hinaus“, sagte Ilja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung des VfL, im Gespräch mit dieser Redaktion am Montag. Das Geschäftsjahr 2021/22 endet am 30. Juni.
Erhöhung des Lizenzspieler-Etats - bis zu 17.000 Dauerkarten
Zur kommenden Saison will der VfL den Lizenzspieler-Etat erhöhen, mithalten mit den Konkurrenten aber kann er bei weitem nicht. Im Fall des Nicht-Aufstiegs von Darmstadt können alle 17 Konkurrenten mit einem Etat in Höhe von 40 Millionen Euro aufwärts planen. Für Bochum wären schon 30 Millionen Euro eine Art Quantensprung.
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Möglich werden könnte er auch aufgrund etlicher Rekordzahlen. So steigt die Mitglieder-Zahl kontinuierlich, noch in diesem Sommer dürfte wohl das 20.000. Mitglied begrüßt werden. Rund 15.500 Dauerkarten hatte der VfL bereits für diese Saison verkauft inklusive der VIP-Tickets. Geplant ist, die Zahl der Dauerkarten in der kommenden Saison zu erhöhen. Nach Informationen dieser Redaktion sollen aber nicht mehr als insgesamt 17.000 Dauerkarten angeboten werden. Eine Entscheidung hat der Klub hier noch nicht final getroffen.
Mit 25.000 Fans ist das Ruhrstadion ausverkauft. Bei 17.000 Dauerkarten gingen abzüglich des Gäste-Kontingents noch rund 5.500 in den Verkauf. Zuletzt hatten dann Mitglieder ein Vorkaufsrecht.