Bochum. Der VfL Bochum krönt einen emotionalen Freitagabend mit einem 2:1-Erfolg gegen Arminia Bielefeld. Die Ostwestfalen müssen den Abstieg fürchten.

Es war ein Abend der großen Emotionen – gekrönt in der 89. Minute. George Bello, gerade erst bei Arminia Bielefeld eingewechselt, schoss den Ball unglücklich ins eigene Tor. Mit 2:1 (1:1) gewann der VfL Bochum somit das letzte Heimspiel der Saison.

Die 25.000 Zuschauer im Ruhrstadion feierten noch einmal umso lauter. Bis dahin zelebrierten sie den vorzeitigen Klassenerhalt des VfL Bochum – und verabschiedete den einen oder anderen Spieler, der sich durch seine Leistung einen Platz in den Fan-Herzen gesichert hatte. Aufstiegsheld Robert Tesche zum Beispiel, der wie zehn andere Profis, deren Verträge auslaufen oder die nach Leihgeschäften zu ihren Stammvereinen zurückkehren werden.

Die Ostwestfalen verpassten durch das Remis, den VfB Stuttgart (16.), der am Sonntag bei Bayern München antritt (17.30 Uhr/DAZN) unter Druck zu setzen – und stehen als Tabellen-17. nun kurz vor dem Abstieg. Klar ist aufgrund des Bochumer Sieges an der Castroper Straße auch: Hertha BSC kann im ungünstigsten Fall nur noch auf den Relegationsrang abrutschen. Am Samstag empfangen die Berliner den FSV Mainz 05 (18.30 Uhr/Sky).

Danilo Soares wieder als Linksverteidiger

Trainer Thomas Reis hatte seine Startelf im Vergleich zum 4:3-Derbysieg bei Borussia Dortmund an einer Stelle verändert. Danilo Soares rückte nach Hüftbeschwerden zurück auf die Linksverteidiger-Position. Herbert Bockhorn saß zunächst auf Bank. Dort musste auch Armel Bella Kotchap Platz nehmen. Der junge Innenverteidiger war gegen den BVB aus disziplinarischen Gründen nicht berücksichtigt worden, nun stand er immerhin wieder im Kader.

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Wer befürchtet hatte, dass es der VfL mit dem sicheren Klassenerhalt in der Tasche locker angehen lassen würde, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Bochumer wollten ihren Fans noch einmal einen netten Fußball-Abend bescheren. Nach drei Minuten hätten sie bereits mit 2:0 führen können. Erst köpfte Polter zwar wuchtig auf das Bielefelder Tor – nicht genau aber um Bielefelds Torwart Stefan Ortega zu überwinden, der den Ball noch an den Pfosten lenkte. Wenige Sekunden später flog Gerrit Holtmanns Kopfball nach feiner Flanke von Milos Pantovic knapp über die Latte.

Dass die Arminia gegen 21 Uhr überhaupt noch an den Klassenerhalt glauben durfte, lag vor allem an Ortega. Immer wieder rettete der 29-Jährige in höchster Not. Pantovics Schuss aus elf Metern etwa erwischte Ortega gerade so mit einer Hand, weshalb der Ball noch an die Torlatte klatschte (13.).

Arminia mit der schwächsten Offensive der Bundesliga

Auch gegen Polter war Ortega in der 21. Minute zur Stelle. Doch Schiedsrichter Robert Schröder erkannte dank seiner technischen Hilfsmittel, dass der Ball da schon hinter der Linie war – die völlig verdiente Bochumer Führung.

Die Arminia lieferte bis dahin viele Belege dafür, dass sie die schwächste Offensive der Bundesliga stellte. Im Bochumer Tor landete der Ball aber trotzdem. Gonzalo Castro schlug eine Freistoß-Flanke in den Strafraum. Maxim Leitsch und Elvis Rexhbecaj ließen Joakim Nilsson aus den Augen – und Bielefelds Verteidiger köpfte aus kurzer Distanz den Ball ins Netz (35.).

Nach der Pause plätscherte die Partie dahin. Bis auf einen harmlosen Schuss von Polter (55.) brachte der VfL offensiv nicht viel zustande – auch durch die vielen Wechsel riss der Spielfluss von Minute zu Minute mehr ab. Bis der Ball in der 89. Minute dann doch noch im Bielefelder Tor landete.