Bochum. Der VfL Bochum führte in Frankfurt mit 1:0, verlor mit 1:2. VfL-Trainer Reis ärgerte sich dabei besonders über eine Szene kurz nach der Führung.
Die Woche begann für die Profis des VfL Bochum mit einem freien Tag. Am Sonntag war der Bundesligist erst spät vom Spiel bei Eintracht Frankfurt zurückgekehrt. VfL-Trainer Thomas Reis ärgerte sich am Tag nach dem Spiel noch über eine Szene seines Teams im ersten Abschnitt. auch die zehn Minuten nach dem Seitenwechsel waren erneut ein Thema und damit die Personalprobleme.
Aufsteiger VfL Bochum kann sich in dieser Saison auf eine Qualität besonders verlassen: den Zusammenhalt im Team, im Verein. Der hat dazu geführt, dass die Bochumer nach nunmehr 26 Spielen weiter klar auf Kurs in Richtung Klassenerhalt sind.
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Mit 32 Punkten zu diesem Zeitpunkt dieser Saison, so haben es unlängst die Tabellen- und Bundesliga-Experten dieser Welt ermittelt, ist noch kein Bundesligist je abgestiegen. Rechnerisch durch aber ist der VfL Bochum noch nicht. Ärgerlich war daher die Niederlage in Frankfurt allemal.
Zehn Minuten Tiefschlaf kosten den Sieg
Genauso empfand es Trainer Thomas Reis. „Am Ende müssen wir sagen, dass wir es versäumt haben, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Das war nicht nötig. Du darfst dir gegen so einen Gegner aber auch nicht solche zehn Minuten wie nach dem Wechsel erlauben.“
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Fast noch ärgerlicher als die „zehn Minuten Tiefschlaf“, so hatte es VfL-Kapitän Anthony Losilla gesagt, war die Tatsache, dass die Bochumer durch Takuma Asano die große Chance zum zweiten Tor hatten und vergaben. Er scheiterte nach einem Pass von Gerrit Holtmann freistehend vor Frankfurts Torwart Kevin Trapp.
Während Eintracht-Trainer Oliver Glasner seinen Torwart für den „Big safe“, die große Parade, feierte, blieb Reis seiner Linie treu, öffentlich keinen Spieler an den Pranger zu stellen. Er verzichtet darauf, Namen zu nennen, weiß aber natürlich, dass die meisten Menschen wissen, wen er meint. Das gilt für Takuma Asano ebenso, der das 2:0 nicht machte, wie für die neuformierte Viererkette, in der besonders Herbert Bockhorn die fehlende Spielpraxis anzumerken war.
Spieler müssen sich noch besser auf den Gegner vorbereiten
„Wenn wir das zweite Tor machen“, sagte Reis, „und das müssen wir machen, wird es schwer für die Frankfurter. Dann merken sie vielleicht auch, dass sie in der Woche davor im Europapokal gespielt haben. Wir hatten zwei, drei Aktionen dabei, in denen wir nicht wach genug waren, da haken wir das Spiel ab, obwohl es weitergeht. In einigen Szenen müssen wir galliger sein, müssen den Ball mehr wollen als der Gegner. Da fehlte die körperliche Präsenz.“
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Das gelte für Aktionen im Angriff und in der Defensive. Dazu komme, dass die Spieler die Hilfen der Trainer noch mehr annehmen müssten. „Wir geben ihnen Material an die Hand, um ihnen zu zeigen, wo der Gegner vielleicht eine Schwäche hat. Sie haben dann da auch eine Selbstverantwortung, um sich bestmöglich auf ein Spiel und einen Gegner vorzubereiten. Das ist ihr Job.“
Der VfL habe aber nun einmal genau diesen Kader. „Der steht zusammen“, sagte Reis. „Und eine Niederlage wirft uns nicht um. Aber ich glaube, dass wenige Mannschaften in der Bundesliga drei Stammspieler ohne weiteres ersetzen können. Wir haben trotz der Ausfälle gegen einen international spielenden Gegner auf Augenhöhe agiert.“
Gamboa kehrt in jedem Fall ins Team zurück
Ab Dienstag geht es weiter, bereitet Reis das Team auf Mönchengladbach und damit erneut auf Gegner vor, der nominell besser ist und mal Europapokal-Ambitionen hatte. Hilfreich wäre es da, wenn zumindest einige der Stammspieler, die zuletzt fehlten, wieder zurückkehren würden.
„Das hilft uns jetzt nicht“, sagte Reis, „dass wir den Spieltag beginnen und bereits am Freitag spielen. Dadurch wird es für die Spieler, die wegen Corona raus waren, nicht einfacher, sie können nur ein paar Tage trainieren. Bei Maxim Leitsch und Luis Hartwig könnte es reichen, auch wenn sie am Sonntag noch nichts machen konnten. Bei Danilo Soares wird es eng in puncto freitesten.“
Auf jeden Fall in den Kader zurückkehren wird Cristian Gamboa. Er fehlte in Frankfurt, weil er gegen Fürth die fünfte Gelbe Karte sah und dadurch gesperrt war. Bockhorn rückte für ihn ins Team. „Bei Gamboa ist die Wahrscheinlichkeit dann auch hoch“, sagte Reis, „dass er gegen Mönchengladbach spielt.“ Gamboa kann in jedem Fall die Trainingseinheiten in dieser Woche mitmachen.
Break nach dem Gladbach-Spiel
Nach dem Gladbach-Spiel ist die nächste Länderspielpause. Reis hat die nächsten Wochen schon lange durchgeplant. „Nach Freitag nach dem Spiel machen wir einen Break, die Mannschaft bekommt dann ein paar Tage frei. Danach steigen wir wieder ein, werden auch dann erst ein Testspiel bestreiten.“
Dabei werden dann diesmal eher nicht die Akteure zum Einsatz kommen, die ansonsten weniger spielen. „Wir sind auf der Zielgeraden der Saison“, sagte Reis. „Wir müssen die Spannung hochhalten, wollen dann wieder in den Rhythmus kommen. Daher werden im Testspiel voraussichtlich die Stammkräfte spielen. Das hängt aber auch davon ab, wie viele Spieler international unterwegs sind.“
Gerrit Holtmann wird voraussichtlich unterwegs sein, sein erstes Spiel für die Philippinen steht an. Takuma Asano wird wohl zur japanischen Nationalmannschaft reisen. Mit Nominierungen können wohl ebenso die beiden jungen Akteure Armel Bella Kotchap und Patrick Osterhage rechnen.