Frankfurt. Der VfL Bochum erleidet einen Rückschlag in der Fußball-Bundesliga. Beim 1:2 in Frankfurt kosten wenige Minuten einen Punktgewinn.

Muss der VfL Bochum doch noch – oder weiterhin – in der Tabelle der Bundesliga nach unten blicken? Durch das 1:2 (1:0) bei Eintracht Frankfurt verpasste es das Team von Trainer Thomas Reis den Abstand zu den Abstiegsplätzen endgültig auf ein nicht mehr aufzuholendes Maß zu erhöhen.

VfL Bochum gibt das Spiel aus der Hand

Die zehn Minuten nach dem Wechsel gaben dabei den Ausschlag. Die Frankfurter drehten in dieser Zeit das Spiel, das die Bochumer im ersten Abschnitt überwiegend gut im Griff gehabt hatten. Die 1:0-Führung durch Sebastian Polter war dabei ebenso verdient wie der Frankfurter Sieg am Ende.

Zunächst traf Erhan Masovic ins eigene Tor zum 1:1, dann traf Kamada zum Frankfurter 2:1. Es war absolut richtig, dass die Bochumer diese Phase nach dem Wechsel als entscheidend beschrieben. Anthony Losilla fasste es so zusammen: „Wir haben 15 Minuten nach der Pause schlecht verteidigt, waren tief eingeschlafen. Das war der Knackpunkt.“

Dass die Abwehrkette fast komplett neu formiert war, wollte er nicht als Begründung für die schnellen Gegentore heranziehen. „In den zehn Minuten haben wir alle schlecht zusammen verteidigt, waren nicht kompakt genug.“

Takuma Asano vom VfL Bochum wird von Frankfurts Martin Hinteregger abgegrätscht.
Takuma Asano vom VfL Bochum wird von Frankfurts Martin Hinteregger abgegrätscht. © firo

Sonst sei die Leistung in Ordnung gewesen. „Wir hatten alles im Griff in den ersten 45 Minuten, waren dann nicht wach genug. Danach war das Spiel wieder ausgeglichen mit vielen Zweikämpfen.“

Wie es seine Art ist, blickte er sofort nach vorne. „Wir müssen das Spiel schnell abhaken und nächste Woche wieder punkten. Wir müssen alle Gas geben, und da sein. Das war heute auch die meiste Zeit der Fall. Daher ist das Ergebnis schon enttäuschend. Es war ein ordentliches Auswärtsspiel, jetzt fahren wir mit null Punkten zurück, das ist schon ärgerlich.“

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Das konnte Sebastian Polter, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0 nur bestätigen. „Wir haben in der zweiten Hälfte zehn, 15 Minuten nicht den Fokus gehabt, alle elf Spieler nicht. Wir haben so eine gute erste Hälfte gespielt, und schenken das Spiel nach der Pause so schnell weg. Das kann nicht sein, dann verlierst du das Spiel wahrscheinlich am Ende auch verdient.“

Über sein Tor zum 1:0, es war sein achtes Saisontor, konnte er sich daher nur bedingt freuen. „Kostas Stafylidis bringt den Ball überragend rein, ich darf den Ball reinköpfen. Ich bin ja nicht so schwach mit dem Kopf. Aber ich bin sauer darüber, dass wir das Spiel heute verloren haben.“

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Das war auch VfL-Trainer Thomas Reis: „Wir hatten Glück, dass wir nicht schon im ersten Abschnitt in Rückstand geraten. Wir gehen dann in Führung, haben die Riesenchance zum 2:0. Die musst du machen.“ Reis meinte die Möglichkeit von Takuma Asano. Der Japaner scheiterte frei vor Frankfurts Nationaltorwart Kevin Trapp. Aber auch so lagen die Bochumer ja mit 1:0 in Führung.

„Du darfst dich nach der Halbzeit dann aber nicht so präsentieren“, sagte Reis. „In den ersten zehn Minuten haben wir gefühlt jeden Zweikampf verloren. Mir hat die Zielstrebigkeit, die Körperlichkeit gefehlt.“

Angesprochen auf die neuformierte Viererkette sagte er. „Ja, wir hatten heute Personalmangel und wir werden die Schlüsse aus der heutigen Leistung ziehen. Unserer Viererkette macht entscheidende Fehler. Wir müssen weiter lernen. Diese Niederlage tut aber extrem weh. Wir machen die Tore ja immer selber. Vor dem 1:1 waren wir zu passiv, haben Frankfurt die Räume gegeben, die sich haben und nutzen wollen. Zu Beginn des zweiten Abschnitts müssen wir aktiver sein, da hätten wir Frankfurt mehr nerven müssen. Ich weiß nicht, wie ich es einschätzen soll. Vielleicht hätte das 2:0 mehr Ruhe gebracht. Aber es darf nicht passieren, dass du Frankfurt so spielen lässt.“

VfL Bochum: Danny Blum verpasst Spiel in Frankfurt

Die Veränderungen im Team wollte er dennoch nicht als Ausrede für die Niederlage heranziehen. „Ja wir hatten Umstellungen und das Danny Blum nicht spielen kann, war ärgerlich. Er bringt viel Effektivität ins Spiel. Ich hätte gerne das Spiel mit ihm begonnen. Aber für ihn ist dann halt Gerrit Holtmann ins Team gekommen.“

Frankfurts Trainer Oliver Glasner sprach von einem verdienten Sieg. „Wir sind zunächst gut ins Spiel gekommen, das 0:1 war ein Wirkungstreffer. Der Big safe, die Parade von Kevin Trapp hat un sim Spiel gehalten. Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass sie weiter ruhig bleiben soll. Nach dem Wechsel hatten wir eine gute Strafraumbesetzung. Danach haben wir es toll verteidigt, standen in der Defensive gut, haben uns gewehrt. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“