Frankfurt. Diese Serie will der VfL lieber nicht fortsetzen. Zum zweiten Mal in Folge traf ein Bochumer ins eigene Netz. Coach Reis ärgert die Entstehung.

Kurz vor der Pause hatte Armel Bella Kotchap ein bisschen Glück. Nach seiner Klärung flog der Ball knapp am linken Pfosten ins Toraus statt ins eigene Netz.

Kurz nach der Pause hatte Erhan Masovic dieses Glück nicht. Die komplette Defensive war unsortiert, am Ende flog der Ball scharf in den Fünfmeterraum. Masovic klärte vor Manuel Riemann, der wohl wirklich geklärt hätte. Masovics Schuss flog ins eigene Netz, keine 60 Sekunden waren gespielt nach dem Wiederanpfiff.

Es war das 1:1 für Frankfurt, am Ende gewannen die Hessen verdient mit 2:1, nachdem Sebastian Polter den VfL in der starken ersten Halbzeit mit 1:0 in Führung geköpft hatte. Es war das vierte Eigentor des VfL Bochum in dieser Saison und das dritte in den letzten vier Bundesliga-Partien. Nur Schlusslicht Fürth unterliefen mehr Eigentore (fünf).

Lampropoulos, Bella Kotchap, Masovic: vier Eigentore, drei Schützen

Beim FC Bayern hatte Vasilios Lampropoulos seinem Keeper beim 0:4 (Endstand 0:7) keine Chance gelassen. In Stuttgart lenkte Armel Bella Kotchap den Ball nach einer Ecke ins eigene Tor zum 0:1 (Endstand 1:1). Bella Kotchap bugsierte den Ball auch beim letzten Heimspiel gegen Fürth ins eigene Netz zum 1:1 (Endstand 2:1).

Nun also Masovic, der sein Startelf-Debüt feierte in diesem Jahr. Unabhängig vom Eigentor war der 23-Jährige in der ersten Halbzeit meist auf der Höhe, in der zweiten nicht so souverän wie noch in der Hinrunde. Trainer Thomas Reis ärgerte sich weniger über Masovics’ unglückliche Aktion ins eigene Tor als über die Entstehung. „Wir waren viel zu passiv“, sagte Reis. „Wir haben in den ersten zehn Minuten nach der Pause gefühlt jeden Zweikampf verloren, auch in der Offensive. Wir haben zu spät nachgesetzt.“

Bockhorn patzt vor dem 1:2 gleich zwei Mal

Die ersten Minuten nach dem Wechsel seien unheimlich wichtig, „die haben wir fahrlässig hergegeben“, ärgerte sich der Coach. Auch beim 1:2. Herbert Bockhorn ließ Filip Kostic ziehen und versäumte es in der Folge, den Torschützen Daichi Kamada ins Abseits zu stellen mit zwei Schritten nach vorn. „Wir machen da entscheidende Fehler. Wir geben die Innenbahn auf, dadurch kommt Kostic zum Flanken, und dann musst du rausrücken, um Kamada ins Abseits zu stellen“, kritisierte Reis, ohne Namen zu nennen.

Bockhorn war für den gesperrten Cristian Gamboa ins Team gerückt, beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach wird Gamboa sicherlich wieder rechts verteidigen. Vielleicht kann auch Innenverteidiger Maxim Leitsch (Corona) wieder dabei sein, wenn er sich früh genug frei testen kann.