Bochum. Es war gefühlt ein Kommen und Gehen beim Training des VfL Bochum am Donnerstag. Der Einsatz von zwei Stammkräften ist sehr fraglich.
Der Kapitän hat Geburtstag, und er macht an seinem Ehrentag erst einmal das, was er am liebsten tut: Vollgas geben im Training an diesem sonnigen Donnerstagvormittag. Anthony Losilla, der Siegtorschütze gegen Fürth und defensive Schaltzentrale der Saison beim VfL, ist nun 36.
Er geht auch diesmal mit voran im Training, „das zeichnet ihn tagtäglich aus“, sagt Trainer Thomas Reis. Losillla wird gebraucht am Sonntag (17.30 Uhr), wenn der VfL Bochum bei Eintracht Frankfurt eine hohe Hürde überwinden muss – und mit einer neuen Viererkette spielen wird.
Frankfurt glänzt in der Europa-League: VfL-Trainer Reis ist angetan
Frankfurt hat in der Europa-League das Hinspiel im Achtelfinale mit 2:1 bei Real Betis Sevilla gewonnen, Frankfurt hat überzeugt, Frankfurt „hätte eher noch höher gewinnen müssen, obwohl Betis immer wieder gezeigt hat, was für eine gute Mannschaft es hat“, sagt Trainer Thomas Reis nach der Einheit, in der er auf einige Spieler verzichten musste, in der zudem immer wieder Spieler dazu kamen zum individuellen Training oder eher abbrachen oder Sondereinheiten einlegten. Ein Kommen und Gehen, gefühlt zumindest. Aus guten Gründen.
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Gar nicht dabei sein konnten wie berichtet Maxim Leitsch und Luis Hartwig (Corona), sie fallen am Sonntag aus. Zudem fehlte auch die Nummer zwei im Tor, Michael Esser, krankheitsbedingt. Sollte er ausfallen, würde Paul Grave in Frankfurt auf der Bank sitzen. Grave hat seine Schulterverletzung längst auskuriert, „er macht es gut“, sagt Reis.
Zoller genießt auch seine zweite Einheit: Läuft alles nach Plan
Simon Zoller hatte seinen zweiten Tag im Mannschaftstraining nach einer Stunde beendet. Er mischte beinm Aufwärmen mit Ball, in Spielformen munter mit, noch ohne große Zweikampfhärte. Er schaute sich dann auf einer Wasserkiste hockend noch die Spielform auf kleinem Feld an, in der es um schnelles Umschalten, schnelles Flügelspiel, scharfe Flanken, Torabschluss ging, mit mehr Zweikampfhärte. „Es läuft alles nach Plan, ohne Probleme“, sagte Zoller beim Gang in die Kabine und wirkte rundum zufrieden. Läuft es weiter so nach Plan, könnte er Mitte April, in Freiburg, sein Comeback geben.
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Jürgen Locadia kam noch einmal eine Viertelstunde später dazu, um mit dem Ball weiterzuarbeiten, als Danny Blum, durchaus auch ein Startelf-Kandidat für Frankfurt, eine Sondereinheit Lauftraining draufpackte auf dem oberen Trainingsplatz. Locadias Rückenprobleme verhinderten noch ein Mannschaftstraining, für Frankfurt dürfte es eng werden. Auch Danilo Soares pausierte wegen einer Muskelverhärtung im Oberschenkelbereich den zweiten Tag in Folge.
Beide sollen am Freitag, so der Plan von Thomas Reis, versuchen, ins Mannschaftstraining zurückzukehren. Beide könnten auch ausfallen. „Wir müssen morgen sehen, ob es sinnvoller ist, lieber noch ein, zwei Tage zu warten oder nicht. Wir haben zwei Spiele in kurzer Zeit“, so Reis auch mit Blick auf das folgende Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach kommende Woche Freitag (20.30 Uhr).
Locadia und Soares drohen in Frankfurt auszufallen
Locadia fehlte bereits ab der zweiten Halbzeit im Pokal gegen Freiburg und gegen Fürth, für ihn stürmt weiterhin Sebastian Polter. Kniffliger ist die Situation in der Abwehr: Denn neben Innenverteidiger Leitsch fehlt ja Rechtsverteidiger Cristian Gamboa gesperrt. Konstantinos Stafylidis wird spielen, ob links oder rechts, wird sich zeigen. Fällt Soares aus, rückt Herbert Bockhorn ins Blickfeld.
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Der 27-Jährige trainierte in den letzten Wochen zu „wechselhaft“, erklärte Reis auf Nachfrage, „darüber haben wir auch gesprochen“. Verlässlichkeit, gerade in der Arbeit gegen den Ball, mehr Konsequenz und vielleicht auch einen Tick mehr Willenskraft erwartet man von dem technisch veranlagten, schnellen Außenverteidiger, dessen Zukunft ungewiss ist: Sein Vertrag läuft aus. Viel Zeit, sich stärker in den Fokus zu spielen, bleibt ihm nicht mehr.
Bockhorn könnte erstmals in diesem Jahr von Beginn an spielen
Bockhorn war mangels dieser Verlässlichkeit im Spiel nach einigen schwächeren Partien zu Saisonbeginn und auch in Testspielen oft gar nicht im Kader, spielte in diesem Jahr erst zehn Minuten Mitte Januar in Mainz (0:1). Er trainiere jetzt wieder „besser“, so Reis, sei eine Option für die Frankfurt-Partie: „Er hat auch schon gute Spiele für uns gemacht“, sagt der Trainer.
in der Innenverteidigung muss er sich zwischen Erhan Masovic und Vasilios Lampropoulos als Leitsch-Ersatz entscheiden. Masovic hat in der Hinrunde mehr als überzeugt, ehe ihm das Duo Bella Kotchap/Leitsch zum ungewollten – und sportlich „unverschuldeten“ – Edelreservisten machte. Seinen Vertrag hat er vor der Winterpause bis 2025 verlängert beim VfL. Bochum setzt auf ihn, auch in Zukunft.
Masovic wird wohl für Leitsch in der Innenverteidigung spielen
Auch in der Hinrunde wurde Masovic praktisch ins kalte Wasser geschmissen nach monatelanger Wartezeit, denn auch in der Zweitliga-Saison kam er nur zu zwei Einsätzen von Beginn an. Masovic trumpfte auf gegen Stuttgart (0:0), verpasste bis zur Winterpause keine Spielsekunde mehr. Er war ein Stabilisator – und soll es wohl auch in Frankfurt wieder sein. „Erhan wird es richten“, schrieb ein Anhänger auf facebook und traf damit die Meinung der meisten treffend. Wohl auch die des Trainers.
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Im Training zeigte sich der 23-Jährige defensiv gewohnt stark, selbstbewusst, hämmerte selbst einen Ball in den Winkel. Es würde schon überraschen, wenn Masovic nicht spielen würde an der Seite von Armel Bella Kotchap. Reis sagt: „Es spricht einiges dafür, dass er spielt.“
Und dass Frankfurt im Europapokal glänzte am Mittwoch, muss kein Nachteil für Bochum sein. Vor dem Hinspiel feierte die Eintracht ein paar Tage zuvor einen Sieg gegen Olympiakos Piräus (3:1) nach starkem Auftritt. Bochum gewann dann mit 2:0 durch einen frühen Treffer des Ex-Frankfurters Danny Blum und ein spätes Tor von Sebastian Polter.