Bochum. Der VfL Bochum hat bitter verloren im Pokalviertelfinale – aber auch gewonnen. Mit dieser Einheit kann er die Klasse halten. Ein Kommentar.
Der VfL Bochum hat gegen den SC Freiburg unglücklich verloren – und an diesem Abend dennoch erneut viele Sympathien gewonnen.
Es waren die Bilder und Worte, direkt nach diesem bitteren Aus, aus dem der VfL Bochum die vielleicht größte Kraft ziehen kann für die nahe Zukunft. Mit denen er nach seiner leidenschaftlichen Leistung in 120 umkämpften Pokalminuten auch die Herzen vieler Zuschauerinnen und Zuschauer gewann.
Ein weiterer Imagegewinn für den Verein, der strampeln und sich strecken muss, um sich in der Bundesliga etablieren zu können, von Woche zu Woche, auf allen Ebenen. Sympathiewerte oder, wie es Geschäftsführer Ilja Kaenzig jüngst im WAZ-Interview ausgedrückt hatte, „Wahrnehmungen“ spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle im großen Geschäft Profifußball.
Spieler und Fans bauen Maxim Leitsch umgehend auf
Kapitän Anthony Losilla, Eduard Löwen, Manuel Riemann, viele weitere Spieler schnappten sich Maxim Leitsch. Trösteten ihn. Munterten ihn auf. Umarmten ihn. In der Ostkurve sangen die Fans seinen Namen. Vorwürfe gab es nicht, auch nicht indirekt. Sondern Lob für seine starken Leistungen in dieser Saison, auch gegen Freiburg.
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Nach Siegen zusammen zu feiern, ist ziemlich einfach. Nach Niederlagen zusammen zu stehen, fällt in den Minuten nach einem sportlichen Schockzustand mitunter verdammt schwer, bei all den Emotionen, den geplatzten Träumen. Aber die Aufmunterungen für Leitsch wirkten nicht gespielt, wirkten nicht wie ein Pflichtmuster ohne Wert. Sondern echt.
Bochum demonstrierte Einheit, Geschlossenheit, auf dem Rasen im Spiel und danach, auch auf den Rängen im Spiel und danach. Jenen Teamgeist, den Trainer Thomas Reis seit seiner Amtsübernahme vor zweieinhalb Jahren tagtäglich vermittelt.
Der Teamgeist führt zu Erfolgen: Das macht Mut für das große Ziel
Jenen Teamgeist, der Bochum zu den Erfolgen führte in der 2. Liga und in dieser Saison. Pokal-Viertelfinale, das ist ein Erfolg, so bitter das Aus nun ist. 29 Punkte in der Liga, Rang elf zehn Spieltage vor Schluss, sind noch höher zu bewerten. Leipzig und Freiburg, um nur die letzten beiden Spiele zu nennen, begegnete Bochum auf Augenhöhe.
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Jetzt geht es gegen Fürth. Ein Selbstläufer, um eine Phrase zu bedienen, wird das nicht. Fürth hat sich stabilisiert. Bochum wird erneut die höchste Intensität an den Tag legen müssen, um zu gewinnen: Auf einen Schönheitspreis kommt es jetzt nicht an.
Aktuell deutet nichts darauf hin, dass Bochums Mannschaft das nicht begriffen hat. Und die Vergangenheit zeigte, dass Bochum auch Niederlagen gut wegstecken kann. Das macht Mut, viel Mut, das ganz große Ziel zu erreichen, das für die Entwicklung des Vereins in allen Bereichen entscheidende Ziel: den Klassenerhalt.