Bochum. Der 23-jährige Innenverteidiger patzte schwer im Pokalviertelfinale. Trost gab es von den Fans. Angreifer Jürgen Locadia musste ins Krankenhaus.

Ein kleines Grüppchen skandierte zur Aufmunterung den Namen von Thomas Reis. Den Trainer des VfL Bochum dürfte die zaghafte Einlage kaum über das Viertelfinal-Aus im DFB-Pokal gegen den SC Freiburg hinweggetröstet haben. „Das war ein sehr, sehr bitterer Abend“, sagte Reis nach dem 1:2 (1:1, 0:0) gegen den Bundesliga-Rivalen im eigenen Stadion.

Vor allem für Maxim Leitsch: Der 23-jährige Innenverteidiger patzte in der 120. Minute, als er den Ball zurück zu Manuel Riemann spielen wollte. Der Pass schlug fehl, Roland Sallai lief allein aufs Tor zu und verwandelte zum Sieg. Reis nach dem Spiel: „Ich mache mir keinen Sorgen um ihn, auch wenn es für ihn kein schöner Tag ist – genauso wie für den gesamten VfL.“

Der gebürtige Essener Leitsch durchlief alle Jugendmannschaften des VfL, zählt zu den Stammkräften. Im vergangenen Sommer verlängerte er seinen Vertrag. Ihm wird eine große Zukunft vorausgesagt. „Wenn du ein großer Spieler werden willst, musst du mit diesen Dingen klarkommen", sagt Reis.

Jürgen Locadia am Rücken verletzt

Im Stadion hallten von den Rängen Sprechchöre für Maxim Leitsch, das Social-Media-Team des VfL tröstete den 23-Jährigen ebenfalls auf Twitter. „Es ist keine einfache Situation“, gestand Reis.

VfL-Stürmer Jürgen Locadia musste in der Halbzeit verletzt ausgewechselt werden.
VfL-Stürmer Jürgen Locadia musste in der Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. © DPA

Problematischer ist mit Blick auf die nahe Zukunft allerdings die Situation bei Jürgen Locadia. Der Angreifer musste in der Halbzeit verletzt ausgewechselt werden. Der eingewechselte Sebastian Polter erzielte das 1:1 (64.). Locadia habe eine Rückenverletzung, so Reis. „Er ist auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich hoffe, dass es nichts ernstes ist.“ Einen Einsatz im nächsten Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Schlusslicht Greuther Fürth hält er für unwahrscheinlich.

Lob von Freiburg-Trainer Christian Streich

Der VfL Bochum hätte erstmals seit 34 Jahren das Halbfinale des DFB-Pokals erreichen können. Nach dem Schlusspfiff verschwanden die enttäuschten Bochumer Fans schnell aus dem Stadion. Die mitgereisten Freiburger blieben noch, um Trainer Christian Streich zu feiern. Er drückte vor allem seinen Respekt für die Bochumer aus. „Ich kann Thomas Reis nur ein Kompliment machen und sagen, dass wir den einen Tick mehr hatten“, sagte Streich. Der VfL habe eine „super Bundesliga-Mannschaft“.

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Die Pokalpleite bedeutete allerdings auch die zweite binnen weniger Tage. Am Wochenende hatte der VfL durch ein spätes Tor gegen RB Leipzig verloren (0:1). „Wir werden absolut bereit sein für Fürth“, sagte Reis. „Das wird uns nicht umwerfen.“