Bochum. Der VfL Bochum erwartet Bayern München. VfL-Trainer Thomas Reis durfte sich am Montag beim Training über zwei Rückkehrer freuen.

Diese Aufgabe ist die sportlich maximal schwerste, die der VfL Bochum in dieser Bundesligasaison bewältigen muss. Mit dem FC Bayern München kommt der aktuelle Spitzenreiter und deutsche Rekordmeister am Samstag ins Vonovia Ruhrstadion. VfL-Trainer Thomas Reis aber ist weit davon entfernt, die weiße Fahne zu hissen.

Im Hinspiel war Sebastian Polter (l.) mit dem VfL Bochum gegen Niklas Süle und den FC Bayern München chancenlos.
Im Hinspiel war Sebastian Polter (l.) mit dem VfL Bochum gegen Niklas Süle und den FC Bayern München chancenlos. © picture alliance | Tim Rehbein/RHR-FOTO

„Auch das Spiel gegen die Bayern ist ein Spiel, in dem es Punkte gibt“, sagt er. „Wir bereiten uns auf die Bayern vor und wollen es natürlich besser machen als im Hinspiel. Da waren die ersten 15 Minuten gut, dann gab es für uns ein böses Erwachen.“

0:7 hieß es im Hinspiel und das Ergebnis hätte auch noch höher ausfallen können. Die Bayern hatten leichtes Spiel, die Bochumer präsentierten sich im weiteren Verlauf des Spiels als am diesem Tag nicht Bundesliga tauglich. Nun, fünf Monate später, sagt Reis: „Wir wollen uns entwickeln und werden alles reinwerfen. Jeder hat den Anspruch, gegen die Bayern gewinnen zu wollen. Und wenn wir gegen die Bayern gewinnen sollten, wäre das etwas Besonderes. Klar ist, dass uns 80 Prozent an Einstellung und Abrufen unseres Leistungsvermögens nicht reichen werden.“

Der VfL will die Bayern mit Druck beschäftigen

Erneut mit der Mannschaft ansehen wird sich Reis die sieben Tore vom fünften Spieltag nicht noch einmal. „Im Vergleich zum Hinspiel hat sich das Spiel der Bayern verändert, auch die Aufstellung wird sich verändern müssen. Die Bayern sind noch mal besser geworden. Sie spielen mit einer Dreierkette und haben sieben Spieler vorne. Die Bayern haben ein gutes Positionsspiel und wenn man sie spielen lässt, bekommt man schnell Probleme.“

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Sein Team solle die Bayern auch mit Druck beschäftigen. „Dafür müssen wir allerdings zunächst einmal unsere Leistung bringen. Gegen die Hertha hatten wir uns auch vorgenommen, hoch anzulaufen. Wenn ich nach dem Spiel schaue, welcher Spieler im ersten Abschnitt sein ganzes Leistungsvermögen abgerufen hat, zähle ich nicht so viele Spieler. Wir müssen alles abrufen, doch selbst, wenn wir das machen, müssen wir davon ausgehen, dass wir gegen die Bayern nicht so viel Ballbesitz haben werden.“

Natürlich könne man sagen, dass das Spiel gegen die Bayern ein Bonusspiel sei. „Wir aber brauchen die Punkte eher als die Bayern“, sagt Reis. „Die Bayern haben nach ihrem Sieg gegen Leipzig und Dortmunds Niederlage gegen Leverkusen ein gutes Polster.“

Der Ausfall von Neuer ist kein großes Thema

Der Ausfall von Manuel Neuer war natürlich auch ein Thema beim VfL Bochum. Allerdings kein großes, wie Reis sagt. „Statt Neuer wird ein anderer Torwart spielen, das wird wohl Sven Ulreich sein. Wenn der beste Torwart der Welt nicht spielen kann, wird es schwierig, ihn auf diesem Niveau zu ersetzen. Manuel Neuer findet fußballerisch sehr gute Lösungen, das ist bei Sven Ulreich anders. Aber auch so hätten wir die Idee gehabt, beim hohen Anlaufen auch mal bis zum Torwart durchzulaufen.“

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Anders als vor dem Hinspiel sieht es für die Bochumer in der Tabelle gut aus. Nach dem 0:7 lagen sie mit drei Punkten auf dem vorletzten Platz, galten zusammen mit den da noch sieglosen Fürthern als klarer Aufstiegskandidat. Vor dem Rückspiel und nach 21 Spieltagen haben die Bochumer nun 25 Punkte. „Das ist eine gute Ausbeute“, sagt Reis. „Darauf können wir stolz sein. Aber wir haben jetzt schwere Spiele und aus den beiden Heimspielen gegen Bayern München und RB Leipzig sollte man nicht zwingend von sechs Punkten ausgehen.“

VfL Bochum: Gute Nachrichten vor Bayern-Hit

Wichtig wird sein, dass die Bochumer in bestmöglicher Besetzung spielen können. Da gab es am Montag gute Nachrichten. „Anthony Losilla und Erhan Masovic waren heute beim Training nach ihrer Corona-Infektion wieder mit dabei“, sagt Reis. „Sie sagen beide, dass sie merken, dass sie raus waren. Ich gehe aber davon aus, dass sie einsatzfähig sein werden. Eduard Löwen geht es nach seiner neuerlichen Corona-Erkrankung so weit gut, er hat keine Symptome und will schon zuhause trainieren, damit ihm der Einstieg diesmal leichter fällt als nach dem ersten Mal.“