Bochum. 18 Jahre wartet der VfL Bochum auf einen Sieg gegen Bayern München. Den letzten Sieg holten Peter Neururer und ein Team voller VfL-Legenden.
Der VfL Bochum empfängt Bayern München zum Bundesliga-Heimspiel im Ruhrstadion – zum ersten Mal seit 2009. Damals gelang Christian Fuchs nur der Ehrentreffer bei der Bochumer 1:5-Niederlage. Niederlagen gegen die Bayern sind für den VfL nichts Unbekanntes, erst in der Hinrunde setzte es in München ein 0:7. Die letzten drei Duelle im Ruhrstadion verlor der VfL jeweils im DFB-Pokal. Der letzte Sieg liegt 18 Jahre zurück. Fast auf den Tag genau.
Am 14. Februar 2004 gingen die Bayern zuletzt geschlagen vom Feld des Ruhrstadions, im Team unter anderem die heutigen Bayern-Vorstände Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn, die fast über die gesamte Spielzeit einem Rückstand erfolglos hinterherliefen. Auf der anderen Seite bot Trainer Peter Neururer ein Team auf, aus dem viele Spieler in bester Erinnerung an der Castroper Straße sind.
VfL Bochum: Legende Rein van Duijnhoven und die Defensive hielten die Null
Rein van Duijnhoven. Der Niederländer ist bis heute ein Liebling der Fans, eine VfL-Legende. Der Torwart spielte von 1999 bis zu seinem Karriere-Ende 2006 für den VfL Bochum – allein 119 Mal in der Bundesliga. Und zweimal im Uefa-Pokal. 28 Mal kassierte er kein Gegentor als VfL-Keeper.
Sören Colding. Im September wird der Däne 50. Für den VfL absolvierte der beliebte Rechtsverteidiger 114 Bundesliga- und 35 Zweitligaspiele von 2001 bis 2006, als er seine Karriere beendete. Dabei erzielte er elf Tore.
Frank Fahrenhorst. Der Verteidiger ist mittlerweile Trainer des VfB Stuttgart II. Er stieg aus der VfL-Jugend zu den Profis auf, bestritt von 1996 bis 2004 150 Spiele und erzielte dabei 18 Treffer.
Raymond Kalla. Der wuchtige, ehemalige Nationalspieler Kameruns zählte von 2002 bis 2005 zum Team des VfL. Der Verteidiger absolvierte 88 Partien für Bochum (sechs Tore).
Edu. Von 2003 bis 2006 griff der Brasilianer für Bochum an. In 68 Partien erzielte er 17 Treffer und wechselte dann nach Mainz. In Erinnerung geblieben ist leider auch ein Fauxpas: Im Uefa-Cup gegen Standard Lüttich säbelte Edu in der Nachspielzeit des Rückspiels im eigenen Strafraum am Ball vorbei. Lüttich glich in der 92. Minute zum 1:1 im Ruhrstadion aus – Bochum schied nach dem 0:0 im Hinspiel aus.
Ein Mittelfeld um Eigengewächs Freier und Zaubermaus Wosz
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Paul Freier. Der Offensivmann, den alle nur Slawo nannten, kam aus der Talentschmiede des VfL. Von 2004 bis 2008 spielte er für Bayer Leverkusen, davor (als Profi ab 2000) und danach noch bis 2011, auch in der 2. Liga, nur für Bochum. Freier kommt auf 289 Spiele für den VfL, in denen ihm 28 Tore gelangen.
Sunday Oliseh. Der zentrale Mittelfeldmann hatte viele Vereine. Von Januar 2003 bis zum Sommer 2004 trug er das VfL-Trikot, ausgeliehen von Borussia Dortmund. In 34 Partien gelang ihm ein Tor.
Dariusz Wosz. Die Zaubermaus ist bis heute VfLer, leitet nun die Fußballschule des Klubs, war nach seiner Karriere auch Trainer (U19, VfL II, interimsweise bei den Profis). Die größten Erfolge in der Nach-Lameck-Ära sind mit seinem Namen verbunden. Wosz, mittlerweile 52, erzielte als Gestalter des VfL-Spiels in 382 Einsätzen für die Bochumer 45 Tore – und bereitete 78 Treffer vor. Eine echte VfL-Legende.
Tomasz Zdebel. Sechs Jahre, von 2003 bis 2009, ackerte Zdebel für Bochum, in 175 Spielen glückten dem zentralen Mittelfeldmann acht Tore.
Hubschrauber Hashemian, Siegtorschütze Madsen
Peter Madsen. Es lief die achte Minute, als dem dänischen Angreifer das 1:0-Siegtor gegen den FC Bayern glückte im Februar 2004 – dem bis dato letzten Sieg der Bochumer gegen die Münchener. Madsen griff zwei Spielzeiten für Bochum an und kam auf eine starke Quote: 20 Tore in 54 Einsätzen.
Vahid Hashemian. Der „Hubschrauber“, dem VfL bis heute verbunden, spielte von 2001 bis 2004 für Bochum – und wechselte dann zum FC Bayern. Nach seiner Zeit bei Hannover kehrte der Iraner 2008 zum VfL zurück (bis 2010). 40 Tore erzielte er in 137 VfL-Einsätzen.
Eingewechselt damals wurden Thórdur Gudjónsson, Martin Meichelbeck und Momo Diabang, sie halfen, die Führung über die Zeit zu bringen. Mit der Niederlage im Ruhrstadion verlor der FC Bayern München den Anschluss im Titelrennen, lag nun schon neun Punkte hinter dem späteren Meister Werder Bremen. Der VfL verteidigte den fünften Platz, vor Schalke und Dortmund – und zog am Saisonende als Fünfter in den UEFA-Cup ein.